Eine Pachakarma-Kur ist ein wichtiger Teil der indischen Heilslehre Ayurveda. Die Behandlung kann die Linderung von chronischen Beschwerden oder Krankheiten sehr gut nachhaltig unterstützen. Sie dauert, angepasst an den westlichen Lebensstil, bis zu zwanzig Tage und hat mit Wellness eigentlich eher weniger zu tun. Wir verraten, wie eine Panchakarma-Kur als Therapie und Vorbeugung abläuft und wann du am besten davon profitierst.
Was sind Panchakarma-Kuren im Ayurveda?
Panchakarma bedeutet „die fünf Tätigkeiten“. Damit sind fünf unterschiedliche Wege gemeint, um Gifte durch verschiedene Methoden aus dem Körper zu entfernen. Wie wir es aus dem europäischen Fasten oder auch dem trendigen Detox kennen, kann Entgiften recht anstrengend sein und einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine Panchakarma-Kur kann deswegen bis zu acht Wochen lang dauern. Länger aber nicht, da das den Körper zu sehr anstrengen würde.
Ayurveda ist viele tausende Jahre alt und kommt aus Indien. Übersetzt heißt Ayurveda wörtlich „Wissen vom Leben". Die alternative Heilkunde betrachtet die Menschen sehr genau und individuell und behandelt sie dann entsprechend. Ein wesentlicher Punkt des Ayurvedas ist auch, dass nicht nur offensichtlich Kranke behandelt werden, sondern die Lehre darauf abzielt, die Gesundheit und das Glück des Einzelnen zu stabilisieren und zu erhalten. Jedem Menschen wird dabei ein bestimmter Konstitutionstyp (Vata, Pitta und Kapha) zugeordnet, der sich aus den Doshas zusammensetzt. Ernährung, Körperpflege, Massagen und Bewegung (Yoga) gehören zum Ayurveda genauso dazu, wie das Entfernen von störenden Giftstoffen im Körper.
Für wen eigenen sich Panchakarma-Kuren?
Das Therapiekonzept Panchakarma basiert auf der Annahme, dass unser Körper durch Ernährung, Lifestyle oder Umwelteinflüsse aus seiner natürlichen Balance gerät. Schlackenstoffe können sich im Körper ansammeln und so die Doshas verstärken. Auf lange Sicht kann das Erkrankungen begünstigen.
Eine Panchakarma Behandlung kann bei:
- Erkrankungen der Haut und Gelenke,
- Beschwerden am Herz-Kreislauf-System,
- Problemen im Verdauungstrakt,
- Depressionen, Burn-Out,
- Migräne,
- und vielen weiteren chronischen Erkrankungen unterstützend einwirken.
Die Behandlung richtet sich aber eben nicht nur an Kranke. Eine Panchakarma-Kur kann dabei helfen, die Gesundheit zu erhalten und damit auch die Lebensqualität zu erhöhen. Die Behandlung kann den vorzeitigen Alterungsprozess regulieren und sowohl physisch wie auch psychisch fit machen.
Was sind die drei Phasen einer Panchakarma Kur?
Vor der ayurvedischen Behandlung sollten sich Interessierte auf die Zeit festlegen. Das Rosenberg Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum in Bierstein bietet Kuren zwischen dreizehn und zwanzig Tagen an. Das ist leichter in den Alltag zu integrieren. Begleitet werden die Kuren von Ayurveda-Medizinern und Yoga-Therapeuten, die genau auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen. Neben einer gründlichen Basis-Anamnese zu Beginn der Ayurveda-Kur gibt es die ganze Dauer über täglich medizinische Beratungsgespräche mit Ayurveda-Ärzten und -Heilpraktikern.
Viele Krankheiten oder Beschwerden fußen in einer schlechten oder unbewussten Ernährung. Im Laufe einer Kur können die Gäste des Rosenberg Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrums an Vorträgen, Yoga, geführten Meditationen, kreativen Workshops und Kochdemos teilnehmen. So wird Wissen zum Ayurveda ganz nebenbei vermittelt und die Lust auf die Anwendung und Weiterführung dieser Philosophie zuhause entfacht.
Die ayurvedische Reinigungskur bedeutet eine intensive Beschäftigung mit dem eigenen Körper und auch dem Geist. Die Patienten werden im Rosenberg Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum auch emotional durch die Dauer der Kur begleitet. Deswegen ist es wichtig, dass es dabei keine Störungen gibt und du dich so gut wie möglich auf die Reinigung konzentrieren kannst. Die Reinigung von fett- und wasserlöslichen Schlacken erfolgt in drei wichtigen Stufen:
- Vorbereitungsphase. Hier wird der Körper auf die Reinigung vorbereitet (Purva Karma).
- Entgiftungs- oder Ausleitungsphase mit den fünf Methoden (Panchakarma).
- Wiederaufbauphase, in der der Körper wieder stabilisiert wird (Paschat Karma).
1. Die Vorbehandlung
Die Ghee-Tage leiten die erste Phase der Kur ein. Ghee ist geklärte Butter, die mit speziellen Kräutern aufbereitet wurde. Das flüssige Kräuter-Ghee wird morgens auf nüchternen Magen in ansteigenden Mengen getrunken. Es bewirkt die Loslösung von Schlackenstoffen und Giften. Damit sollen die angesammelten Doshas wieder an ihren Ursprungsort transportiert werden. Für das Kapha Dosha ist das der Brustkorb und der Magen, für Pitta der Dünndarm und für das Vata Dosha der Dickdarm. Damit ein Teil der Schadstoffe auch über die Haut ausgeschieden wird, werden in der Vorbereitungsphase zusätzlich Dampfbäder genommen. Ayurvedische Ölmassagen sollen die Toxine mobilisieren und in Richtung Magen-Darmtrakt bewegen. Dort werden sie über den Stuhl freigesetzt. Eine spezielle Diät soll den Stoffwechsel dafür anregen.
2. Die Ausleitung
In der Panchakarma-Phase der Kur werden die überschüssigen Doshas an ihren Hauptsitzen aus dem Körper eliminiert. Der Therapeut entscheidet individuell, welcher der fünf Verfahren dabei angewendet werden. Die fünf Reinigungsmöglichkeiten sind:
- Virecana: therapeutisches Abführen
- Asthapana Basti oder Niruha Basti: reinigender Einlauf mit flüssigen pflanzlichen Abkochungen.
- Anuvasana Basti: nährender Einlauf mit medizinischen Ölen.
- Nasya: Verabreichung von Kräuterpräparaten und medizinischen Ölen durch die Nase.
- Vamana: therapeutisches Erbrechen.
Nach der Reinigung ist immer ein Ruhetag, damit sich der Körper von den Strapazen der Ausleitung erholen kann. Massagen unterstützen die Ausleitung, bevor es mit der nächsten Runde weitergeht.
3. Nachbehandlung
In der dritten Phase, die genauso wichtig ist wie die eigentliche Entgiftung, kommt der Patient wieder zu Kräften. Durch die Ausleitungen ist das Verdauungsfeuer „Agni" geschwächt und muss erst wieder angefacht werden. das geschieht durch ayurvedische Medikamente (Rasayana). Dadurch werden Körper und Geist wieder harmonisiert. Durch eine spezielle Aufbaukost wird die Verdauung sanft wieder an feste Speisen gewöhnt. Längere Spaziergänge, Tanz oder Yoga können den Körper ebenfalls dabei unterstützen, sich wieder zu regenerieren.
Nach der Kur: Integration von Ayurveda in den Alltag
Es ist auch sinnvoll, dass die Patienten einer Panchakarma-Kur auch noch nach Ende dieser daheim betreut werden. So können ein individueller Ernährungsplan und die Möglichkeit, sich mit dem Ayurveda-Mediziner oder -Therapeuten auch nach einer Kur auszutauschen, helfen. Eine Panchakarma Kur ist auch der ideale Zeitpunkt, um seine Lifestyle- und Ernährungsgewohnheiten zu überdenken.