Microneedling zu Hause: Darauf solltest du achten

Wie funktioniert Microneedling zuhause?

Beim Microneedling zu Hause setzt man einen sogenannten Dermaroller ein. Dieses Beauty-Tool ist mit vielen winzigen Nadeln besetzt. Wenn du den Roller über dein Gesicht führst, perforierst du die Haut an vielen Stellen, bis in die tieferen Hautschichten hinein. Das kann die Durchblutung anregen, die Selbstheilung fördern und bei unterschiedlichen Hautprobleme unterstützen. Pickelmale sollen sich durch die Behandlung genauso verbessern wie Fältchen, Pigmentflecken oder ein grobporiges Hautbild. Intensivieren kannst du die Behandlung durch ein geeignetes Serum, denn das dringt durch die vielen kleinen Hautverletzungen tiefer und besser in die Haut ein.

Damit das Microneedling zu Hause sicher ist und gute Ergebnisse bringt, solltest du allerdings einiges beachten. Zum Beispiel gibt es die Beautytools mit Nadeln in sehr unterschiedlichen Längen für verschiedene Hautprobleme. Lass dich beraten, welche Nadeln für deinen Zweck geeignet sind! Besonders wichtig ist die Hygiene und Sauberkeit bei der Anwendung. Auch über die Nachsorge und über Kontraindikationen solltest du einiges wissen.

Risiken und Kontraindikationen: Wer kann Microneedling zu Hause nutzen?

Für die meisten Hauttypen und Hautzustände ist das Microneedling eine gute Möglichkeit. Es kann das Hautbild bei fettiger und grobporiger Haut verbessern, aber auch im Bereich des Anti-Aging gute Dienste leisten. Trotzdem reagiert nicht jede Haut gut auf das Beauty-Treatment. 

Microneedling ist nicht für dich geeignet, wenn 

• du aktive Akne hast (diese kann sich verschlimmern, wenn durch den Roller Aknebakterien in andere Hautbereiche eingebracht werden),
• du unter Couperose oder Rosazea leidest (diese Erkrankungen können sich durch Microneedling deutlich verschlechtern),
• Entzündungen oder Hautverletzungen vorliegen,
• deine Haut sehr empfindlich ist,
• du blutverdünnende Medikamente einnimmst oder eine Blutgerinnungsstörung hast,
• du zu Wundheilungsstörungen neigst.

Wenn du dir unsicher bist, ob du das Micro-Needling zuhause ausprobieren kannst, frage bitte Experten um Rat!

Wichtig: Haut und Beautytool gut vorbereiten

Beim Micro-Needling entstehen viele winzig kleine Verletzungen in der Haut. Das ist gewollt, denn gerade das sorgt für die Veränderungen, die schließlich dein Hautbild im Gesicht verbessern sollen. Aber diese Behandlung hat auch Risiken. Zum Beispiel können Infektionen und Entzündungen entstehen, wenn du nicht absolut sauber arbeitest. Deshalb ist die hygienische Vorbereitung deiner Haut und des Dermarollers das A und O beim Needling. Nimm dir vor und nach jeder Behandlung genügend Zeit zur Reinigung und Desinfektion! So gehst du vor:

• Idealerweise solltest du Latexhandschuhe tragen und diese gründlich desinfizieren.
• Dann kommen die Reinigung und Desinfektion des Microneedling-Pens oder -Rollers an die Reihe: Nutze dazu zuerst abgekochtes Wasser und anschließend medizinischen Alkohol!
• Reinige dein Gesicht mit einem pH-neutralen Reinigungsprodukt und trockne es mit einem frischen Handtuch ab! Verzichte vor dem Treatment auf Creme oder Lotionen!
• Desinfiziere nun die Bereiche deiner Haut, die du mit dem Microneedling-Set behandeln möchtest!

Ja, diese Vorbereitung klingt ein wenig aufwendig. Sie ist aber sehr wichtig für eine sichere Anwendung des Microneedling-Sets. Nach dem Needling und dem Versorgen deiner Haut reinigst du den Roller unter fließendem Wasser und desinfizierst ihn noch einmal mit Alkohol.

Tipps für die Verwendung von Dermaroller und Serum

Du kannst beim Micro-Needling ein Serum verwenden, das dann besonders effektiv in die tieferen Hautschichten gelangt. Wichtig: Wähle ein Serum, das für diesen Zweck gedacht ist! Es darf keine reizenden oder allergieauslösenden Stoffe enthalten. Lass dich deshalb bei der Auswahl beraten! Üblicherweise setzt man das Serum direkt nach dem Needling ein, wenn die Mikrokanäle in der Haut noch offen sind.

Diese Tipps helfen dir beim Micro-Needling zuhause:

• Nach der gründlichen Vorbereitung geht es los mit dem eigentlichen Needling. Rolle dafür mit deinem Tool mehrmals in verschiedene Richtungen: von oben nach unten, von einer Seite zur anderen und diagonal.
• Übe nur wenig Druck aus, um Verletzungen vorzubeugen!
• Wenn du eine neue Stelle im Gesicht behandeln willst, dann setze den Roller oder Pen ab und an der anderen Stelle wieder auf, statt ihn einfach über die Haut zu ziehen!
• Es ist normal, dass beim Micro-Needling ein wenig Blut austritt. Tupfe es mit einem Wattepad ab, das du mit medizinischem Alkohol getränkt hast!
• Ganz ohne Schmerzen geht es beim Needling nicht. Falls dir das Treatment allzu unangenehm ist, kannst du eine leichte Betäubungscreme für die Haut verwenden.
• Nach dem Microneedling ist deine Haut sehr empfindlich und pflegebedürftig. Behandle sie deshalb besonders vorsichtig und versorge sie mit genug Feuchtigkeit und Nährstoffen!
• Achte in den Wochen nach dem Needling ganz besonders auf guten Sonnenschutz!
• Verzichte in den ersten zwei Tagen auf Make-up und Puder!

Wann du lieber zum Profi gehen solltest

Die Behandlung zu Hause hat große Vorteile: Sie ist günstiger als das Treatment im Kosmetikstudio und du bist zeitlich flexibler. Trotzdem kann das Microneedling zuhause nicht ganz mit der Profibehandlung mithalten. Zum Beispiel sind die Nadeln deutlich kürzer und damit sind die Möglichkeiten eingeschränkter.

Bei größeren Hautproblemen solltest du deshalb in ein Kosmetikstudio oder eine Hautarztpraxis gehen. Dazu gehört zum Beispiel die Behandlung von intensiveren Narben, Akne, sehr empfindlicher Haut oder bestimmten Hauterkrankungen. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Profi entscheiden, ob das Needling für dich geeignet ist. Auch bei Unsicherheiten über die richtige Vorgehensweise, die Auswahl der Nadeln oder die Nachsorge ist der Rat von Experten wichtig.

Natürlich kannst du das Beauty-Treatment sowohl zu Hause als auch im Studio nutzen. Du könntest zum Beispiel die initiale Behandlung im Studio vornehmen lassen und dann zuhause deinen Dermaroller verwenden, um die Hautverbesserung zu halten.