Wer kennt nicht das nagende Gefühl, dass irgendetwas in der Beziehung nicht stimmt. Oft ist es kein konkreter Verdacht, sondern es sind kleine Unaufmerksamkeiten des Partners, die für sich genommen noch kein Problem darstellen. In der Summe werden sie jedoch zu einem nagenden Gefühl, das einem keine Ruhe mehr lässt. Wer das Gefühl kennt, sollte dagegen möglichst schnell etwas unternehmen. Der folgende Ratgeber gibt Tipps, wie man in einer Beziehung schnell für Klarheit sorgt.
So gerät eine Beziehung aus der Bahn
Der häufig gehörte Satz, die Liebe vergehe mit der Zeit, ist grundlegend falsch. Liebe kann nicht vergehen, wenn man diese als eine Fähigkeit auffasst. Wer aufhört, dem anderen Beachtung zu schenken, eine kleine Aufmerksamkeit mit nach Hause bringt oder sich einfach für ein köstliches Abendessen zu bedanken, der nutzt seine Fähigkeit zu lieben nicht mehr. Geschieht das in einer Beziehung, merkt das der Partner an vielen Kleinigkeiten.
- Der Partner schlingt das Essen achtlos hinunter
- Er äußert sich abfällig über das Aussehen des Anderen
- Der Sex wird immer kürzer und langweiliger
- Sie kommt abends spät nach Hause
- Er oder sie hat keine Zeit mehr für gemeinsame Aktivitäten
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Es sind kleine Stiche, die für sich genommen vielleicht nicht so stark schmerzen, in der Gesamtheit können Sie eine Beziehung ernsthaft gefährden.
Eine kurze Nachfrage kann Klarheit schaffen
Es sind manchmal zweideutige Äußerungen, die vom Partner unbedacht ausgesprochen wurden. Kommt so etwas häufiger vor, sollte man einfach nachfragen. Oft ist sich der Partner dessen nicht bewusst, dass er den anderen damit verletzt. In vielen Fällen lässt sich das durch ein kurzes Gespräch aufklären und das Paar kann zum Tagesgeschäft übergehen. Oft ist ein Partner sehr sensibel und reagiert auf die kleinsten Äußerungen empfindlich. Der andere ist sich dessen vielleicht gar nicht bewusst. Hier ist wichtig, dass der Partner, der sich verletzt fühlt, beim anderen eine Verhaltensänderung anregt. Ist der Partner daran nicht interessiert, dann ist das ein Grund, die Beziehung zu überdenken, denn auf Dauer funktioniert eine Partnerschaft nicht, wenn ein Partner durch den anderen – wenn auch aus Unachtsamkeit – verletzt wird.
Ein klärendes Gespräch führen
Wenn die Eifersucht zum Problem wird, weil sich das ungute Gefühl in der Magengegend nicht vertreiben lässt, sollte man dagegen etwas unternehmen. Dies kann durch ein klärendes Gespräch geschehen. Eine kurze Unterredung zwischen Tür und Angel reicht dazu nicht aus. Besser ist es, dem Partner zu sagen, dass man ein Gespräch möchte und gemeinsam einen festen Termin vereinbart. Gute Vorbereitung auf das Gespräch ist zwar sinnvoll, doch ein Partner sollte nicht die Gesprächsführung übernehmen.
Beim Gespräch ist es besonders wichtig, den Partner nicht anzuklagen. Ein Satz wie "du beachtest mich nicht mehr" provoziert unter Umständen eine ablehnende, vielleicht sogar eine wütende Reaktion, was dem Fortschritt des Gesprächs nicht guttut. Besser ist es zu sagen: "Ich habe das Gefühl, dass du mich nicht mehr richtig beachtest". Die Ich-Botschaft nimmt die Aggression aus der Äußerung und ermöglicht eine konkrete Auseinandersetzung mit dem Gesagten.
Gemeinsam konkrete Maßnahmen vereinbaren
Im optimalen Fall kommen beide Partner zu einer Einigung, dass die Beziehung ein wenig in die Schieflage geraten ist. In fast allen Fällen ist es nicht nur ein Partner, der die Probleme zu verantworten hat, deshalb sollte sich auch der andere Partner genau überlegen, was zu diesem Problem beigetragen hat.
Sind beide einsichtig, dann können sie an der Lösung des Problems arbeiten. Am besten ist es, wenn beide konkrete Maßnahmen vereinbaren, wie sie in Zukunft besser miteinander umgehen können. Dabei ist wichtig, dass die Partner gegenseitig offen und ehrlich sind und auch die Gefühle deutlich aussprechen.
Ein Gespräch mit einem Mediator führen
Wenn die Eifersucht nach wie vor ein Problem ist und sich keine gemeinsame Basis finden lässt, kann das Gespräch zusammen mit einem Mediator hilfreich sein. Dabei kann es sich um eine ausgebildete Fachkraft handeln oder einfach um einen Freund des Paares. Wichtig ist, dass dieser einen unparteiischen Standpunkt einnimmt. Auch hier ist das Ziel, einen konkreten Plan zu erstellen, wie das Paar in Zukunft miteinander umgeht. Es ist keineswegs garantiert, dass das zu einer Lösung führt, doch ein Versuch ist es wert, denn es geht schließlich um die Rettung der Beziehung.
Als letzter Ausweg die Trennung
Wenn einen Partner das nagende Gefühl nicht loslässt, dass in der Beziehung irgendetwas nicht stimmt und kein Fortschritt festzustellen ist, dann bleibt als letzter Ausweg nur die Trennung. Diese muss nicht endgültig sein, denn viele Paare finden wieder zueinander. Es kann jedoch auch ein Neubeginn in einer anderen Beziehung sein, die unter besseren Vorzeichen steht.
Das Ausharren in einer schlechten Beziehung ist kein guter Weg. Wer ständig ein Unbehagen spürt und nicht mehr vollständig glücklich ist, sollte einen Ausweg aus der Beziehung suchen. Oft lässt sie sich retten, wenn beide Partner bereit sind, ein paar Schritte aufeinander zuzugehen. Ist das aber nicht möglich, bietet eine andere Beziehung vielleicht bessere Entfaltungsmöglichkeiten.