Nackenschmerzen, Kopfweh oder Schmerzen entlang der Wirbelsäule entstehen oft durch wenig Bewegung, falsche Haltung und vor allem Stress. Doch wie sieht die Soforthilfe bei Verspannungen am besten aus? Wir verraten dir die besten Tricks, wie du Verspannungen im Rücken lösen kannst und somit Tipps für eine entspanntere Muskulatur und ein entspannteres Leben.
Inhalt:
- Wie kann ich Rücken- und Nackenschmerzen durch Muskelverspannung lösen?
- Wie können neue Technologien bei Rückenschmerzen unterstützend wirken?
- Wie können Muskelverspannungen in Kopf, Schulter, Nacken und Rücken entstehen?
- Wie kann ich Kopf-, Schulter-, Rücken und Nackenschmerzen selbst lösen?
- Entspannung gegen Verspannung
Wie kann ich Rücken- und Nackenschmerzen durch Muskelverspannung lösen?
Beinahe jeder ist im Lauf seines Lebens irgendwann von Nacken- und Rückenschmerzen betroffen. "Wenn der Muskel zu oft, zu lange oder falsch angespannt ist, kann es zu solchen Verspannungen und damit auch Schmerzen im Rücken kommen," weiß der Mediziner Christian Engelbert aus Berlin. Schuld daran ist meist unsere Haltung. Wir sitzen im Durchschnitt vierzehn Stunden am Tag. Zusätzliche Faktoren für eine Verspannung der Muskel in unserem Körper sind außerdem einseitige Belastung oder Stress. Stehen wir nämlich unter Strom, hält das vegetative Nervensystem uns in ständiger Alarmbereitschaft. Wenn dann noch Entspannung und Lockerung zu kurz kommen, sind Schmerzen in Nacken und Rücken vorprogrammiert.
Wie können neue Technologien bei Rückenschmerzen unterstützend wirken?
"Seit einigen Jahren gibt es Geräte, die gezielt für solche Muskelverspannungen entlang der Wirbelsäule, Kopf-, Schulter- oder Nackenschmerzen eingesetzt werden können", weiß der Arzt Christian Engelbert. Ein solches Elektroimpulsgerät gibt über die Haut elektrische Impulse ab und empfängt gleichzeitig die Antwort des Körpers in einem Bruchteil einer Sekunde. Der nächste Impuls des Geräts passt sich dann bereits an die neuen Gegebenheiten an. Das Gerät tritt in einen Dialog mit dem Körper. Es arbeitet auf Basis eines Biofeedbacks. Die elektrischen Impulse reagieren dabei auf Veränderungen des Hautwiderstandes.
"Man kann das mit einem Telefongespräch mit dem eigenen Köper vergleichen", so Engelbert. Auf diese Weise können schmerzende Areale gut behandelt werden. Weil der Impuls des Gerätes über das Nervensystem weitergeleitet wird, kann dieses Biofeedback-Gerät zu einer Lösung und Linderung von Schmerzen beitragen.
Wie können Muskelverspannungen in Kopf, Schulter, Nacken und Rücken entstehen?
Stress führt zu einem Entgleisen des vegetativen Nervensystems. Dieses besteht aus den beiden Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus ist dabei für die Spannung zuständig. Wird er aktiviert, hieß früher die Konsequenz Kampf oder Flucht. "Doch im heutigen Büroalltag können wir schlecht fliehen oder kämpfen. Die Anspannung, die aus dem Flucht- oder Kampfreflex entsteht, entlädt sich in unsere Muskulatur", so Christian Engelbert. Passiert dies oft, führt diese Kettenreaktion dann zu Verspannungen und Schmerzen in der Muskulatur.
Das kann bis zu einer echten Erkrankung und Arbeitsunfähigkeit mit Bandscheibenvorfall gehen. Ursache davon können jahrelang falsch belastete Muskeln sein. "Außerdem ist der Mensch im Inneren komplett vernetzt", erklärt Christian Engelbert. Muskeln, Organe, Knochen usw. können über das Fasziennetzwerk und das vegetative Nervensystem miteinander kommunizieren. "Ist in einem System des Körpers eine Verspannung vorhanden, kann das an ganz anderer Stelle zum Vorschein kommen", weiß Engelbert. Sind zum Beispiel die Muskeln von Nacken und Schulter ständig verspannt, kann das eine Ursache für Schmerzen im Kopf oder in den Beinen sein. Anders kann beispielsweise eine Störung der Darmfunktion genauso Verspannungen in den Muskeln auslösen.
Wie kann ich Kopf-, Schulter-, Rücken und Nackenschmerzen selbst lösen?
Zu beachten gibt Christian Engelbert: "Wer diesen Verspannungen in Schulter, Nacken oder Rücken mit Schmerztabletten oder Spritzen löst, lässt die wahre Ursache für das Problem oft außer Acht." Man sollte also immer mehrere Systeme des Organismus betrachten.
Verspannungen in Nacken, Schulter und Rücken löst man am besten mit Bewegung. Es gibt auch einige Übungen gegen Muskelverspannungen in Nacken, Schulter und Rücken, die man selbst in normalen Alltag ganz einfach integrieren kann. Das Dehnen ist dabei ganz besonders wichtig und hilft, Verspannungen allgemein ganz einfach zu lösen.
- Übung 1: Rückenmuskel dehnen 1: Begib dich in den Vierfüßlerstand und ziehe deinen Bauchnabel Richtung Wirbelsäule! Die Wirbelsäule muss dabei völlig rund werden. Halte die Position für mehrere Sekunden und wiederhole die Übung zehnmal!
- Übung 2: Rückenmuskel dehnen 2: Bleibe im Vierfüßlerstand und ziehe den Bauchnabel Richtung Boden! Drücke das Becken nach vorne bis ein Hohlkreuz entsteht! Halte diese Position für mehrere Sekunden und wiederhole auch diese Übung zehnmal!
Die Dehnung von Schulter- und Nackenmuskulatur ist mindestens genauso wichtig wie die Dehnung des Rückgrats. Denn eine Verspannung in diesen Partien kann neben Nackenschmerzen auch böse Schulterverspannungen auslösen.
- Übung 3: Hintere Nackendehnung: Stell dich gerade hin und strecke die Arme nach vorne! Falte die Hände und senke das Kinn zur Brust, sodass sich dein Kopf zwischen deinen Armen befindet! Jetzt versuche, die Hände von dir weg zu schieben. Diese Dehnung halte einige Sekunden! Du kannst diese Nackendehnung mehrmals hintereinander wiederholen.
- Übung 4: Seitliche Nackendehnung: Setze dich möglichst aufrecht hin und beuge den Kopf langsam zur Seite. Sobald du seitlich ein leichtes Ziehen spürst, kannst du mit den Händen deinen Kopf greifen und leicht ziehen, um die Übung zu verstärken. Bleibe für einige Sekunden in der Dehnung und wiederhole den Bewegungsablauf auf der anderen Seite! Auch diese Nackendehnung kannst du mehrmals hintereinander wiederholen.
Entspannung gegen Verspannung
Neben diesen Übungen sollte man sich bei chronischen Verspannungen laut Experten unbedingt regelmäßig bewegen. Gleichzeitig sollte aber auch die eigene Entspannung im Vordergrund stehen. So sorgst du generell für einen niedrigen Stresslevel. Das kann ein gutes Buch, Musik oder Sport sein, eben Dinge, die uns Freude machen und uns abschalten lassen. "Auch gute Gespräche, ein schönes Glas Wein und Kerzen können unseren Parasympathikus, den sogenannten Entspannungsnerv aktivieren", so der Mediziner Christian Engelbert.