Wer Vokabeln pauken oder Formeln auswendig lernen muss, sitzt meist starr vor seinem Lehrbuch. In Ruhe und Konzentration soll das neue Wissen schnell aufgesogen und abrufbar sein. Dass sich Lerneinheiten jedoch angenehmer gestalten lassen, beweisen Trainingseinheiten, bei denen Sport und Köpfchen miteinander verbunden werden.
Fit bleiben ist ein wichtiger Baustein eines Lifestyles! Das Lebensmotto ist zum Teil einer ganzen Generation geworden, die sich in Fitnessstudios stählt, mit Fitnessvideos in den Tag startet und Funsport zu einem regelrechten Boom verholfen hat. Die Bereitschaft, seinen Körper gesund zu halten, ist für die Instagram-Generation eine Art Kult, der gepflegt werden will. Die Bedeutung eines guten und gepflegten Aussehens hat wieder an Bedeutung gewonnen.
Dabei liegt der Fokus von Sport nicht zwangsläufig darin, Muskeln und Waschbrettbäuche zu erzwingen. Es geht in allererster Linie darum, seinen Organismus in Bewegung zu halten, den Stoffwechsel zu aktivieren und Gelenke durch Mobilität zu pflegen. Büroangestellte, Schüler oder Studenten leiden häufig unter Rücken- oder Gliederschmerzen, die aus zu langem Sitzen resultieren. Als Kontrastprogramm ist Sport das Wundermittel.
Wiederholung für Wiederholung
Der Aufbau von Muskelmasse oder die Erhöhung der Ausdauerleistung bringt jedoch noch einen weiteren Nebeneffekt mit: Lernvorgänge und das Speichern vom Wissen werden durch Sport begünstigt. In die routinierte Ausführung der Fitnesseinheiten lässt sich das Wiederholen von Fakten sehr gut integrieren. Mathematische Formeln oder auswendig gelernte Gedichte eignen sich perfekt, um das Wissen durch ständiges Aufsagen zu festigen. Ebenfalls bietet sich das Lernen von neuen Sprachen an, deren neue Wörter durch Wiederholen den Weg ins Gehirn finden. Besonders Einstiegsphasen mit kurzen Sätzen oder einfachen Dialogen sorgen dafür, dass Vokabeln sitzen. Dank Hilfsmitteln wie Audioeinheiten kann die Aussprache durch Listen/Repeat-Übungen bei vielen Sportübungen trainiert werden.
Vielleicht kostet es Überwindung, das Periodensystem oder Jahreszahlen im Fitnessstudio aufzusagen. Die Erfolgschancen sind jedoch größer, wenn das Gelernte laut formuliert wird und nicht nur im Kopf abgehakt wird. Es erfordert mehr Fokussierung, wodurch das Gedächtnis gezwungen wird, die Daten korrekt in Form zu bringen. Für Anfänger kann die Verknüpfung zwischen Wissen und Sport über die ausgeführten Einheiten geschehen. Trainierende planen ihr Fitnessprogramm in Sätzen und Wiederholungen. Pro Satz, der aus 10 bis 12 Wiederholungen besteht, wird ein Informationspaket festgelegt. Vokabel, Geschichtsereignis oder Fakten: Es spielt keine Rolle, welches Wissensgebiet dem Satz zugeordnet wird. Je öfter der Satz jedoch wiederholt wird, umso öfter wird das Gelernte abgerufen.
Es ist eine einfache Methode, die den Körper ganzheitlich in Konzentration versetzt. Geistig und muskulär wird Hochspannung gefordert, was auf lange Sicht positive Effekte erzeugt.
Schweißtreibendes Lernen
Was unglaublich klingt, hat eine fundierte Basis, die sich über Jahre bewiesen hat. Da die Aufnahme und das Verarbeiten von Informationen mit intuitiven Bewegungsmustern verbunden sind, ist die Kombination mit sportlichen Übungen eine logische Weiterentwicklung. Um es metaphorisch auszudrücken: Je mehr Schweiß fließt, umso mehr Platz wird für Wissen geschafft.
Sei es das Rechnen mit Fingern oder das Umherlaufen bei konzentrierten Arbeiten: Bewegung sorgt für eine gesteigerte Fokussierung auf Denkmuster und schärft die Sinne. Sind Menschen konzentrierter, bleiben neue Impulse schneller im Langzeitgedächtnis abrufbar. Mit Karteikarten auf dem Laufband oder mit Podcasts im Ohr beim Bankdrücken: Das Trainingsprogramm kann somit auf natürliche Weise durch Lerneinheiten ergänzt werden.