„Sex ohne Liebe ist in etwa so nährend wie eine Banane aus Plastik.“
Wir alle wissen, dass Sex ohne Liebe in etwa so schmeckt, wie eine ungewürzte Suppe. Weil es ebenso fade schmeckt, essen wir sie entweder gar nicht oder nur halbherzig. Das heißt: Sex ohne Liebe ist nicht nährend genug, um unsere Bedürfnisse wirklich zu stillen. Somit werden wir entweder "verhungern" oder stets an "Unterernährung" leiden.
Ja, da liebeloser Sex nicht nährt respektive nicht erfüllend ist, müssen wir umso mehr davon "essen". Die wahre Befriedigung unseres Liebeshungers jedoch bleibt aus. Je länger man sich solch unerfüllender Sexnahrung hingibt, desto größer wird der Bedarf, und weil auch die erhöhte Menge an substanzloser "Nahrung" nicht sättigt, werden die Praktiken so nach und nach in eine gewisse Perversion abgleiten. Am Ende befinden sich solche "unterernährten" Menschen meist jenseits des Gesetzes oder in finsteren Räumen seelenloser Körperbefriedigung.
Ich will mehr...
Solch seelen- oder liebelose Nahrung sollte, wenn, dann bloß als Forschungs- oder zu Therapie-Zwecken und in weiser Dosierung zu sich genommen werden. Aber als Nahrung selbst ist sie ungeeignet.
Da jedoch auch solche Nahrung, solcher Sex, entsprechende Hormone wie Endorphine und Adrenalin in Gehirn und Körper aktiviert, wird man sehr schnell süchtig nach ihr. Da aber meist Moral und Bewertung wie ein Damoklesschwert über ihr schwebt, darf nicht sein, was nicht sein sollte. Dies führt in den meisten Fällen dazu, dass die reine Neugier auf Sex und den Körper eines anderen Menschen in eine Liebeslüge verpackt wird, welche es dem Menschen ermöglicht, seine Bedürfnisse moralisch zu rechtfertigen. Es ist immer Liebe. Es muss immer Liebe sein. Ansonsten wäre es nicht in Ordnung es zu tun oder nur schon es sich einzugestehen, dass man es tun möchte. Alsbald wird die Sucht nach Sex oder eben den besagten Hormonen, als Liebe deklariert. Aber es ist keine Liebe! Deshalb wird sie auch nicht von Bestand sein können. Warum nicht? Weil die Dosierung ständig erhöht werden muss, um in denselben Genuss zu kommen. Die Dosierung wird steigen und steigen doch die Unterernährung bleibt. Ja, mehr noch, sie wird immer größer, weil die Diskrepanz zwischen Nahrung und Hunger sich proportional zur Menge ständig erweitert.
Diesen 1. destruktiven Kreislauf nenne ich den Moralitätskreislauf.
Der sexuelle Kreislauf
Einen weiteren destruktiven Sexualitätskreislauf finden wir diesem genau gegenüber. Es ist der Unterdrückungskreislauf. Die Unterdrückung geschieht meist aufgrund der Tatsache, dass man akzeptiert hat, dass Sex ohne Liebe oder gar Sexualität generell unmoralisch und nicht gottgewollt also, faktisch etwas Verbotenes darstellt. Letztlich mag es doch "weiser" sein, Junk-Food zu essen als gar nichts. Somit bleiben wir wenigstens am Leben und Veränderung könnte sich dennoch "irgendwann" einstellen.
Der Vollständigkeit halber muss ich aber hinzufügen, dass es durchaus möglich ist, auch ohne Nahrung, ohne Sex zu leben. Aber eben nicht dann, wenn es die Moral so will oder unsere Hemmungen, sondern dann erst, wenn wir innerlich so weit gereift sind, dass es von alleine von uns abfällt. Es mit Disziplin und Asketentum zu tun, entspricht nicht dem normalen Wachstum und wird somit ebenfalls nicht von Bestand sein. Es genügt nicht, den Meister, welcher jedwede Nahrung geistig zu sich nimmt zu kopieren. Es muss wachsen. Ja, es ist in der Tat höchst gefährlich das Feuer der Sexualität zu unterdrücken. Es wird dich verbrennen, auszehren und am Ende zerstören. Nicht umsonst stammen die sexuell-moralischen Verbote zumeist von alten, verschrumpelten mit hochgradigen Bewertungen angefüllten männlichen Greisen, welche manchmal schon in jungen Jahren ihre einst wärmende Sinnlichkeit in einem zerstörenden Feuer des Fanatismus ausleben.
Der Moralitätskreislauf zerstört deine Lebenskraft und Kreislauf 2 kann tödlich sein. Beiderseits also keine allzu frohen Aussichten, wie ich meinen würde…