Insektenhotel selbst bauen – so lockst du die Tierwelt in den Garten

Insektenhotel selbst bauen – simpel, schnell und anziehend 

Wenn du ein paar Ziegelsteine, Holzkisten oder Paletten zur Hand hast, warum baust du nicht eine mehrstöckige Insektenvilla und verwöhnst deine Gäste mit einer 5-Sterne-Unterkunft? Du kannst ein einfaches Insektenhotel selbst bauen, es geht schnell, ist nicht kompliziert und eignet sich als DIY-Projekt für Kinder. Unterteile es in verschiedene Abschnitte und fülle jeden Teil mit unterschiedlichen Naturmaterialien! Trockene Blätter, Zweige, hohle Stämme, Lehm, totes Gras und Rindenstücke sind ideal. So entstehen warme, trockene Räume, die verschiedene Krabbeltiere anlocken und ihnen als Nisthilfe dienen. Diese Art von Insektenhotel zieht viele verschiedene Arten von Kleinstlebewesen wie Marienkäfer, Wildbienen, Bienen, Asseln und Spinnen an. Vielleicht kommen sogar Frösche oder Igel zu Besuch.

Wie baue ich ein Insektenhotel?

Es braucht nur ein wenig Zeit und Mühe. Die einfachste Konstruktion ist eine Holzkiste, die an einem Ende offen ist und mit dem Material ausgestopft wird, in dem sich die Insekten niederlassen werden. Hier ist ein wichtiger Tipp: Achte darauf, dass dein Hotel wasserdicht ist, damit seine Bewohner und das Füllmaterial nicht bei jedem Regen durchnässt werden! Ziegel, Filzreste oder Wellblechdächer sind einige der Möglichkeiten für ein Dach. Du kannst viele kleine Hotels oder ein großes Hochhaus basteln.

Der richtige Standort ist wichtig

Es ist schön und gut, ein gut ausgestattetes Insektenhotel zu bauen, aber damit es zum bevorzugten Reiseziel wird, muss es sich in bester Lage befinden. Die Tiere sind nämlich wählerisch, in der freien Natur sowie auch in deinem Garten.

Stell dein Hotel an einem geschützten Standort des Gartens auf, der nicht dem vorherrschenden Wind ausgesetzt ist! Die meisten Insekten bevorzugen ein leicht feuchtes Klima, aber Wildbienen brauchen zum Beispiel einen möglichst sonnigen Standort, damit sie an kalten Tagen auch mal rauskommen. Das Hotel wird schneller voll besetzt sein, wenn es in der Nähe eines bestehenden Insektenhotspots steht. Das kann eine Hecke sein, eine Bank mit nektarreichen Blumen oder auch ein Teich.

Die richtige "Einrichtung" - Insekten mögen es spartanisch

Der kreative Teil ist die Einrichtung der Zimmer deines Insektenhotels. Denk wie ein Insekt und geh auf ihre Bedürfnisse ein! Verschiedene Insektenarten bevorzugen unterschiedliche Füllungen und Füllmaterialien. Wenn dein Insektenhotel groß genug ist, kannst du verschiedene Materialien in jeder Schicht oder jedem Bereich verwenden. Hier sind einige Tipps zu Materialien.

• Gelöchertes Holz: Hohle Pflanzenstängel und angebohrtes Hartholz sind passende Materialien, um Bienen und Wespen anzuziehen, da sie eine gute Nisthilfe bieten, um ihre Eier in Ruhe abzulegen. Du kannst Löcher unterschiedlicher Größe bohren, zwischen fünf und zehn Millimeter im Durchmesser, um in den Röhrchen Platz für verschiedene Arten zu schaffen. Bei der Verwendung von Holz solltest du aber sichergehen, dass es gut getrocknet ist und es sich um Hartholz handelt. Bei Löchern in Weichholz verletzen sich Bienen an ihren Flügeln. Auch solltest du darauf achten, dass du Holz von der Seite und nicht von oben oder unten anbohrst. Denn dann könnne Risse entstehen, die Nährboden für Parasiten sind.
• Verrottende Baumstämme: Sie sind perfekt als Nisthilfe für Käfer, die sich in Holz bohren und deren Larven sich an dem verrottenden Holz laben. Platziere sie am Boden deines Hotels, damit die Stämme schön feucht bleiben, und mische sie mit anderen verrottenden Pflanzen, um schneckenfressende Tausendfüßler und Asseln, die eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel darstellen, anzuziehen! Dies ist auch ein guter Platz für Gartenspinnen.
• Zweige, Stöcke und Stängel: Zusammengebündelt bieten Stöcke und Zweige unterschiedlicher Größe ein willkommenes Quartier für Käfer. Sie fressen viele Schädlinge, darunter Blattläuse und Larven der Möhrenfliege. Sie bieten auch Marienkäfern einen Platz, die Blattläuse und lästige Insekten wie Milben absaugen. Auch Schwebfliegen werden von dieser Art von Material angezogen. Schwebfliegen sind sowohl Bestäuber als auch Schädlingsbekämpfer - die Larven haben einen unstillbaren Appetit auf Blattläuse, während sich die erwachsenen Tiere in der Natur bei der Bestäubung der Blüten von Nektar ernähren.
• Bambusrohre: Hohle Stängel wie Bambusrohre bieten ein weiteres Versteck für Solitärbienen, die ihre Eier ablegen und dann das Loch mit Schlamm, Lehm oder Laubstreu verschließen.
• Getrocknetes Gras oder aufgerollte Pappe: Dies sind die richtigen Materialien für ein gemütliches Florfliegennest. Florfliegen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch der beste Freund des Gärtners. Sie vertilgen Blattläuse und andere Schädlinge wie Schildläuse, viele Raupenarten und Milben. Leg das Stroh oder den Karton in eine alte Plastikflasche mit offenem Ende, damit es nicht durchweicht!

So baust du ein Insektenhotel als Blockhütte mit Holzstapel

Verrottendes Holz ist für die Tierwelt sehr wichtig. Um einen Holzstapel zu errichten, sammle einfach kleine markhaltige Stämme, große Stöcke und verrottende Holzstücke! Staple sie in einem feuchten, schattigen Bereich deines Gartens auf und stopfe dann einige tote Blätter in die Ecken und Ritzen, um es gemütlich zu machen! Tausendfüßler, Asseln und Käfer, die sich gerne in verrottendes Holz eingraben, werden sich hier pudelwohl fühlen. Je nach Standort können solche Holzstapel auch Vögel, Frösche und Igel anlocken, die auf der Suche nach einem leckeren Snack sind!

Zweig-Turm-Block

Sammle einige Stöcke und suche dir einen ungestörten, geschützten Platz im Garten! Schichte sie auf und nutze kleinere Zweige und trockene Blätter als Füllung! Diese Behausung ist gut für Marienkäfer und Florfliegen, die es lieben, in die Spalten zu kriechen und sich zwischen den Blättern zu verstecken.

Insektenhotel aus alten Töpfen

Sammle vertrocknete, hohle Stängel und packe sie in einen alten Terrakotta-Pflanztopf! Schneide oder brich die Stängel auf die richtige Länge und packe sie fest ein, damit sie nicht herausfallen, aber nicht so fest, dass sie zerquetscht werden! Such dir einen trockenen Platz im Garten, an dem die Wintersonne scheint, und bau mit einem Steinhaufen ein kleines "Nest" für den Topf! Platziere es so, dass das offene Ende leicht nach unten zeigt, damit es sich nicht mit Regen füllt. Solitärbienen, die ihre Eier in hohle Stängel legen und die Enden mit Schlamm verschließen, sind die perfekten Bewohner. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Töpfe mit der offenen Seite nach unten aufzuhängen.

Einfaches Bienenhotel

Du kannst ein einfaches Insektenhotel für Wildbienen mit ein paar recycelten Haushaltsgegenständen bauen. Es eignet sich hervorragend, um es mit Kindern zu basteln. Man braucht dazu die folgenden Materialien:

• eine große, leere Plastikgetränkeflasche,
• eine Gartenschere und eine scharfe Schere,
• einige hohle Bambusrohre,
• Schnur.

Und so einfach geht's:

1. Schneide den oberen und unteren Teil der Flasche ab, um eine Hülle zu machen!
2. Stanze zwei kleine Löcher auf halber Höhe in die Flasche!
3. Schiebe die Schnur durch beide Löcher, so dass eine Schlaufe außerhalb der Flasche entsteht, verknote die beiden Enden und ziehe sie straff, so dass die Knoten genau unter dem Plastik sitzen!
4. Schneide den Bambus mit der Gartenschere auf die gleiche Länge zu, so dass die Stangen gerade an der Flasche anliegen! Wenn der Bambus sehr rau ist, kannst du ihn mit einer kleinen Bügelsäge zuschneiden.
5. Steck die Stöcke in dein Plastikrohr! Sie müssen fest verpackt sein, damit sie nicht herausfallen, wenn du das Hotel umkippst. Stell die Flasche beim Verpacken auf ein Ende! Auf diese Weise können die Bambusrohre nicht auf der anderen Seite herausfallen.
6. Häng dein Insektenhotel an einem geschützten, sonnigen Ort im Garten auf und achte darauf, dass es waagerecht steht!

Insektenhotel selber bauen – keine falsche Bescheidenheit

Beschränke dich bei deinen Bemühungen, Insekten anzulocken, nicht auf ein einziges Hotel! Insekten helfen nicht nur dem Gärtner, sondern auch den Tieren in der höheren Nahrungskette, die wiederum uns helfen. Holzstapel in abgelegenen Ecken, Wildblumen, die am Rande von Anbauflächen gesät werden, oder ein kleiner Teich sind nur einige der Möglichkeiten, wie du helfen kannst. Auf diese Weise bereicherst du das lokale Ökosystem und sorgst dafür, dass dein Garten so produktiv wie möglich ist.