Vogelfutter selber machen – Rezepte und Tipps

Vorteile: Warum sollte man Vogelfutter selber machen? 

Selbstgemachtes Vogelfutter ist natürlich und nachhaltig. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum du Vogelfutter selber herstellen solltest:

• Preis: Auf Dauer ist es wesentlich günstiger, Vogelfutter selbst herzustellen als welches zu kaufen.
• Kontrolle über die Inhaltsstoffe: Da du das Vogelfutter selber machst, weißt du ganz genau, was enthalten ist. So kannst du hochwertige Qualität gewährleisten.
• Fördert die natürliche Artenvielfalt: Selbstgemachtes Futter lockt eine Vielzahl von Vogelarten in deinen Garten, was eine reichhaltige Artenvielfalt begünstigt.

Wann sollte man Vögel füttern? Vögel kann man zwar das ganze Jahr über füttern, empfohlen wird dennoch, die Fütterung vor allem im Winter durchzuführen. November bis Ende Februar gilt als ideale Fütterungszeit.

Was fressen heimische Wildvögel?

Bei heimischen Wildvögeln unterscheidet man zwischen Körnerfressern und Weichfutterfressern. Erstere können mit ihrem starken Schnabel harte Schalen aufbrechen. Am liebsten essen Körnerfresser grobe Kerne wie z. B. Sonnenblumenkerne. Weichfutterfresser bevorzugen Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst. Einige Vogelarten fressen sowohl weiches Futter als auch Körnerfutter. Aber welcher Vogel frisst nun was? Damit du das passende Futter für die Vögel in deiner Umgebung findest, gibt es hier eine Aufzählung von einigen Vogelarten und ihrem bevorzugten Futter:

• Weichfutterfresser: Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel, Star, Drossel
• Körnerfresser: Fink, Sperling, Zeisig, Gimpel
• Allesfresser: Meise, Specht, Kleiber

Wenn du weißt, welche Vogelarten deinen Garten oder Balkon aufsuchen, kannst du dafür sorgen, dass sie ihr bevorzugtes Futter erhalten.

Welche Zutaten braucht man für Vogelfutter?

Vogelfutter lässt sich mit einfachen Zutaten herstellen, die du möglicherweise bereits zuhause hast:

• Körner, Kerne und Samen: Ideal eignen sich Sonnenblumenkerne, Weizen und Hirse. Damit lockst du viele Vögel an.
• Nüsse: Erdnüsse und Walnüsse sind reich an Nährstoffen und besonders beliebt in der Vogelwelt.
• Früchte: Rosinen, getrocknete Beeren und Apfelstücke sind voll mit Vitaminen und Mineralien.
• Fett: Vor allem im Winter ist Fett eine wichtige Energiequelle für Vögel. Pflanzenfett wie z. B. Kokosfett eignet sich ideal dafür, die Zutaten zu binden. Alternativ kannst du auch Rindertalg oder Butterschmalz verwenden.

Kleiner Tipp: Wenn du deinem DIY-Vogelfutter mehr Protein verleihen willst, kannst du getrocknete Insekten oder Mehlwürmer hinzufügen.

Vogelfutter-Mischung für Körnerfresser

Hier findest du ein einfaches Rezept, mit dem du Vogelfutter im Nu selbst herstellen kannst:

1. Erhitze 300 Gramm Kokosfett in einem Topf, bis es flüssig wird! Es sollte aber nicht kochen.
2. Mische ca. die doppelte Menge (2:1) verschiedener Körner, Kerne, Samen und Nüsse (Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse, Weizen, Hirse etc.) in einer Schüssel! Achte darauf, dass die Mischung ausgewogen ist!
3. Gib die Mischung in den Topf mit dem flüssigen Fett! Das Fett soll als Bindemittel dienen und den Vögeln Energie schenken.
4. Gib zwei Esslöffel Speiseöl dazu und rühre alles gut um! Speiseöl sorgt dafür, dass die Masse bei Kälte nicht hart und brüchig wird. 
5. Nun kannst du das warme Vogelfutter in verschiedene Formen und Gefäßen füllen. Du kannst die Mischung auch zu Maisenknödeln formen. Oder du nimmst Ausstechförmchen, um schöne Vogelfutterherzchen zu basteln.
6. Lass die Mischung an einem kühlen Ort aushärten! 
7. Wenn das Futter fest ist, kannst du es in deinem Garten an einem Baum aufhängen.

Zutaten für weiches Futter

Wie bereits erwähnt, fressen gewisse Vogelarten wie z.B. Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln und Stare lieber weiches Futter. Darunter zählen: 

• Beeren (Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche oder Schlehe)
• Hagebutten
• Apfelstücke 
• Haferflocken
• Weizenkleie
• Rosinen

So machst du Futter für Weichfutterfresser!

Die Zubereitung des Futters geht ganz einfach:

1. Erhitze das Pflanzenfett (Kokosfett) und gib Speiseöl im Verhältnis 1:5 dazu!
2. Mische die gleiche Menge (1:1) des weichen Futters (Beeren, Haferflocken, Hagebutten etc.) dazu! 
3. Das Gemisch kannst du zu Knödeln formen oder in geeignete Fettfutter-Spender füllen.
4. Da Weichfutterfresser ihre Nahrung bevorzugt auf dem Boden suchen, kannst du die Mischung auch einfach auf einem Brett im Garten ausstreuen.

Wie hängt man Vogelfutter auf?

Um dein Vogelfutter aufzuhängen, kannst du die noch warme Futtermischung in einen Joghurtbecher oder in ein anderes Gefäß füllen! Stecke verästelte Zweige, Kordeln oder einen Haken mittig in die weiche Masse! Stelle den Becher zum Abkühlen nach draußen oder in den Kühlschrank! Das fertige Vogelfutter kannst du mit dem Haken, den Zweigen oder Kordeln am Baum befestigen. Die Vögel können sich nun daran erfreuen.

Tipp: Eine schöne Möglichkeit ist, das Vogelfutter an einem dekorativen Kranz zu befestigen! Du kannst Apfelstücke, Futterherzen oder Meisenknödel an den Kranz binden. Befestige ein Band an dem Kranz und hänge ihn in deinem Garten oder auf dem Balkon auf!

Kokosnussschale als Futterhäuschen

Vogelfutter in einer Kokosnussschale ist ein wahrer Augenfang.

1. Stich oder bohre zwei Löcher in die „Augen“ einer Kokosnuss! Lass die Milch abgießen und säge die Kokosnuss in der Mitte durch! Wenn es dir schwerfällt, die Kokosnuss zu halbieren, kannst du eine bereits halbierte Kokosnuss kaufen.
2. Stecke dann jeweils einen Zweig durch die beiden Öffnungen und fixiere sie mit einem Draht, damit sie nicht herausrutschen! Alternativ kannst du auch eine Schnur durch die Löcher der Kokosnussschalen fädeln.
3. Fülle dann deine flüssige Futtermischung in die Nusshälften! Lass sie auskühlen! Am schnellsten härtet die Masse im Kühlschrank aus. Im Winter kannst du sie auch draußen aushärten lassen.
4. Hänge die Kokosnussschalen auf!

Blumentopf als Futterglocke

Statt einer Kokosnuss kannst du auch ein Blumentopf als Futterhäuschen bzw. Futterglocke verwenden!

1. Stecke einen Ast in das Wasserabflussloch eines Blumentopfs! Der obere Teil des Astes soll als Befestigung der Futterglocke am Baum oder Balkon fungieren. Am unteren Astteil sollen sich die Vögel festhalten.
2. Fixiere den Ast im Bodenloch, indem du ihn mit Pappe oder einer Kordel umwickelst! Anschließend kannst du die warme Futtermischung einfüllen und auskühlen lassen.
3. Wenn du willst, kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und den Blumentopf bunt bemalen. Damit der Topf bei Regen seine Farbe nicht verliert, solltest du ihn mit Fett einreiben.

Futterherzen selber basteln

Futterherzen verzaubern jeden Garten. Sie lassen sich problemlos selber machen:

1. Erwärme ca. 200 Gramm Kokosfett, bis es flüssig ist!
2. Verteile auf einem Backblech mit Alufolie Ausstechförmchen in Herzform!
3. Fülle Hirsesamen oder Sonnenblumenkerne etwa fünf Millimeter hoch in die Förmchen! Hier solltest du gleich ein Stoffband einarbeiten, damit du die Herzen später aufhängen kannst! 
4. Gieße das Fett in die Förmchen und lass das Ganze abkühlen!
5. Nimm die abgekühlten Herzen aus der Form und hänge sie auf!
6. Wenn du beim Einfüllen das Band vergessen hast, kannst du nachträglich einen dünnen Draht durch die Formen stechen.

Wie macht man Meisenknödel selber?

Eine weitere Variante ist, sogenannte Meisenknödel herzustellen. Dabei wird das Futter in Kugeln geformt, in ein Netz gefüllt und an einem Baum aufgehängt. Die Vögel können sich auf dem hängenden Knödel niederlassen und in Ruhe fressen. Vogelfutter-Bälle kannst du im Nu selber machen. Dafür benötigst du:

• 170 g Fett
• 200 g Körner, Kerne und Früchte
• etwas Speiseöl
• einen festen Bindfaden
• ein weiches Netz

Als Basis das Fettfutters dient ungesalzener Rindertalg oder gehärtetes Pflanzenfett. Für die Mischung eignen sich Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Kleie, Mohn, Erdnüsse, Walnüsse und Rosinen. Die Körner und Kerne sollten trocken sein, damit sie im Meisenknödel nicht schimmeln! Große Nüsse und Kerne solltest du zerhacken.

1. Erhitze das Fett in einem Topf, bis es weich ist!
2. Gib zu dem weichen Fett etwa 180 g der Körner, Kerne- und Früchtemischung!
3. Gib etwas Speiseöl dazu, um zu verhindern, dass das Fett zu hart und bröcklig wird! 
4. Stelle den Topf zum Erkalten neben die Herdplatte! 
5. Wenn die Masse fast erkaltet ist, kannst du sie zu einer Kugel formen. Ziehe dabei den Bindfaden durch die Masse!  
6. Spanne ein Netz um den Meisenknödel und verschließe die Öffnung mit dem Bindfaden! 
7. Nun kannst du den Knödel an die gewünschte Stelle hängen! 

Wo hängt man selbstgemachtes Vogelfutter am besten auf?

DIY-Vogelfutter sollte dort aufgehängt werden, wo Vögel vor Katzen geschützt sind. Am besten hängst du das Futter an einer hochgelegenen Stelle das Baumes auf, wo Katzen nicht so leicht rankommen! An verzweigten Ästen hängt das Futter perfekt. Achte bei der Platzwahl auch darauf, dass das Futter nicht praller Sonne, starkem Wind und Regen ausgesetzt ist!