Lebensmittelmotten bekämpfen und loswerden: Wie klappt es am besten?

Warum solltest du unbedingt Lebensmittelmotten bekämpfen und loswerden?

Lebensmittelmotten, die in deiner Küche herumschwirren, sehen nicht nur extrem unappetitlich aus, sondern vermehren sich mitunter auch extrem schnell. 200 bis 600 Eier legt ein befruchtetes Weibchen je nach Art. Aus diesen Eiern schlüpfen gefräßige Larven, die sich über deine Lebensmittel hermachen. Sie spinnen klebrige Seidenfäden, auch Gespinste genannt, an diejenigen Stellen, an denen sie sich verpuppen. Das kann entweder direkt an deinem Lebensmittel sein oder aber in Fugen und Ritzen in der Wand oder in deinem Regal. 

Während sich die Schädlinge durch deine Lebensmittel fressen, hinterlassen sie nicht nur ihre fadenartigen Gespinste, sondern auch Kot, auf welchem sich Milben und Pilze entwickeln können. Befallene Lebensmittel stellen deshalb auch ein gesundheitliches Risiko dar. Denn die von den Larven hinterlassenen Spuren können allergische Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen und gerade für Kinder oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zum Problem werden.

Welche Lebensmittel befallen die Motten?

Lebensmittelmotten befallen, wie der Name bereits verrät, vor allem unsere Nahrungsmittel. Sie ernähren sich je nach Art von

• Mehl und Getreideprodukten, 
• Samen,
• Nüssen,
• Trockenobst,
• Hülsenfrüchten
• und Gewürzen.

Sie können aber ebenso in Tees und trockenem Tierfutter vorkommen.

Welche Arten von Lebensmittelmotten gibt es und wie kannst du sie erkennen?

In deutschen und österreichischen Haushalten sind hauptsächlich drei Arten von Lebensmittelmotten anzutreffen:

• die Dörrobstmotte,
• die Mehlmotte und
• die sogenannte Speichermotte.

Während du die ausgewachsenen Falter der verschiedenen Mottenarten mit bloßem Auge gut erkennen kannst, sind die Eier aller genannten Arten winzig klein und kaum zu erkennen. Das Gleiche gilt für die tagaktiven Larven. Es gibt jedoch einen Tipp, mit dem du die Anwesenheit von Eiern und Larven erkennst: Ein feiner Staub um die befallenen Nahrungsmittel kann ein erster Hinweis auf die Schädlinge sein. Auch, wenn du die erwachsenen Tiere erschlägst, bleibt ein feiner Staub zurück.

Dörrobstmotte (Plodia interpunctella)

Die erwachsenen Tiere der Dörrobstmotte haben eine Flügelspannweite von etwa 15 bis 20 Millimetern und lassen sich an ihrem kupferfarbenen Körper sowie den grauen Vorderflügeln erkennen. Ihre Larven sind weißlich bis hellrosa und erreichen eine Länge von bis zu 12 Millimetern. Dörrobstmotten haben eine Vorliebe für getrocknete Früchte und Nüsse und hinterlassen dort sichtbare weiße Gespinste.

Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Die Mehlmotte hingegen ist mit einer Spannweite von 20 bis 25 Millimetern etwas größer und besitzt eine charakteristische graue Färbung. Kennzeichnend für die Vorderflügel dieser ausgewachsenen Motten sind die dunkleren Flecken und Marmorierungen. Ihre hellen Larven mit dem dunklen Kopf findest du vor allem in Mehl- und Getreideprodukten.

Speichermotte (Ephestia elutella)

Nah verwandt mit der Mehlmotte ist die etwas kleinere Speichermotte. Ihre Flügel sind graubraun bis silbern und tragen mehrere dunkle Punkte und Striche. Die Larven dieser Mottenart, die meist in Trockenfutter, Gewürzen oder Tierfutter vorkommen, sind fast weiß und zeigen im ausgewachsenen Stadium einen gelblichen Schimmer.

Wie kannst du einem Befall vorbeugen?

Da es recht schwer ist, Lebensmittelmotten wieder loszuwerden, ist es am besten, wenn du einem Befall von Grund auf vorbeugst. Die Motten fliegen in der Regel nicht durch das offene Fenster in deine Küche, sondern gelangen vielmehr in Form von verunreinigten Lebensmitteln aus dem Einkaufswagen in deinen Haushalt.

• Bereits im Supermarkt solltest du deshalb die Verpackungen genau prüfen und auf undichte Stellen inspizieren. Samen und Nüsse in dünnen Plastikbeuteln kannst du zudem mehrmals wenden. Zeigen sich dabei Gespinste, die einen Teil der Samen oder Nüsse zusammenhalten, lässt du lieber die Finger davon.
• Zuhause angekommen füllst du die oben genannten Lebensmittel in luftdicht verschließbare Behältnisse. Unser Tipp: Verwende dafür vor allem Behältnisse aus Glas oder Metall mit zusätzlicher Gummidichtung! Dünne Plastik- und Papierverpackungen können deine Lebensmittel nicht vor hungrigen Larven schützen. Auch Schraubgläser sind für die Lebensmittelmotten kein Hindernis.
• Zudem solltest du deine Vorräte regelmäßig kontrollieren, offene Verpackungen vermeiden und am besten erst gar keinen zu großen Vorrat anlegen.

Oft empfohlene Hausmittel wie ätherische Öle aus Nelken, Lorbeerblatt oder Zedernholz haben leider keine nachweisliche Wirkung auf die Motten.

Wie kannst du Lebensmittelmotten bekämpfen?

Haben sich die Lebensmittelmotten erst einmal eingenistet, ist etwas mehr Mühe notwendig, sie wieder loszuwerden. Folgende Schritte haben sich dabei als besonders effektiv erwiesen, um die Lebensmittelmotten zu bekämpfen:

1. Befall bestimmen
2. befallene Lebensmittel entsorgen
3. Wohnung und Vorratsschränke gründlich reinigen
4. natürliche Fressfeinde und Hausmittel gegen die Lebensmittelmotten einsetzen.

Wenn du bestimmen willst, welche Motten sich an deinen Lebensmitteln zu schaffen machen und wie schwer diese befallen sind, ist es hilfreich, Pheromon-Fallen aufzustellen. Diese Duftfallen locken männliche Motten an, indem sie das weibliche Sexualpheromon der Motten verströmen. Du bekommst sie in nahezu jeder Drogerie oder im Supermarkt. Je mehr Tiere dort hängen bleiben, desto schlimmer ist der Befall.

Anschließend untersuchst du jedes Lebensmittel in deinem Vorratsschrank auf Gespinste, Larven und ausgewachsene Tiere. Die befallenen Lebensmittel gibst du sofort in einen Müllbeutel, verschließt diesen luftdicht und entsorgst ihn in der Mülltonne außerhalb der Wohnung.

Im nächsten Schritt reinigst du alle Regale und Schränke, in denen du die Lebensmittel gelagert hast. Dafür saugst du zunächst alle Flächen, Ritzen, Winkel und auch kleinen Löcher (auch hier legen manche Motten gerne ihre Eier) im Holz ab. Den Staubsaugerbeutel verschließt du ebenfalls luftdicht und entsorgst ihn sofort im Müll. Danach wischst du die Flächen mit Essigwasser ab und lässt sie gut trocknen, bevor du sie wieder mit Lebensmitteln befüllst. Auch kontaminierte Gläser und Aufbewahrungsdosen kannst du mit Essigwasser desinfizieren. Das Hausmittel hilft dir nämlich nicht nur beim Reinigen, sondern soll auch die Motten fernhalten.

Was kannst du noch gegen die Lebensmittelmotten tun?

Gerade bei einem schweren Befall reichen diese Mittel allerdings oft nicht aus, da sich die Eier und Larven auch in schwer zugänglichen Ritzen und Löchern verstecken können, an die du gar nicht rankommst. Hier können dir Schlupfwespen helfen, die Lebensmittelmotten auch an schwer zugänglichen Stellen loszuwerden. Schlupfwespen sind nämlich die natürlichen Feinde der Motten. Die winzig kleinen Wespen sind mit dem bloßen Auge kaum erkennbar und die effektivste Art, um Motten natürlich zu bekämpfen, denn die Schlupfwespe legt ihre eigenen Eier in den Motteneiern ab, wodurch diese absterben und die Motten sich nicht weiter vermehren können. Sobald es keine Motteneier mehr gibt, sterben auch die Schlupfwespen aus. Schlupfwespen kannst du ganz einfach im Internet bestellen und auch in vielen Baumärkten erhalten. 

Für die erfolgreiche biologische Bekämpfung von Lebensmittelmotten solltest du die Anwendung mit den Schlupfwespen mit zweiwöchigem Abstand viermal wiederholen. Nur so kannst du sicherstellen, dass noch lebende Lebensmittelmotten nicht erneut Eier ablegen und sich vermehren. Ein zusätzlicher Tipp: Die Fallen mit dem Lockstoff solltest du auch während und nach der Anwendung aufstellen, um zu überprüfen, ob sie erfolgreich war. 

Von chemischen Mitteln zur Bekämpfung der Lebensmittelmotten raten wir dir hingegen unbedingt ab. Die eingesetzten Pestizide sind nicht nur gefährlich für die Schädlinge, sondern auch für den Menschen und haben in der Küche oder dem Vorratsschrank nichts verloren. Setze zum Bekämpfen der Lebensmittelmotten lieber auf natürliche Hausmittel und rein biologische Waffen wie die kleinen Wespen und schone damit deine eigene Gesundheit sowie die deiner Umwelt!