Warum hat Weihnachten immer mit Stress und Hektik zu tun?
Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Genusses. Im dunkelsten Winter werden die Kerzen angezündet und die Früchte des vergangenen Jahres dürfen genossen werden. Leider funktioniert das in der Praxis selten so harmonisch. Berufliche Weihnachtsfeiern, Glühweinstände an allen Ecken, überfüllte Geschäfte und Staus machen uns das Leben im Advent nicht immer leicht. Dieser sogenannte Weihnachtsstress muss aber nicht sein. Für ein entspanntes, sinnliches und erholsames Feiern in der Weihnachtszeit benötigst du auch keine perfekt durchgetaktete Planung oder eine noch bessere Organisation. Du musst einfach nur das machen, was eigentlich das Gegenteil des Festes der Geschenke ist: Verzicht üben. Verzichte auf Perfektion, zu hohe Erwartungen, vorgefertigte Stereotypen und lasse das Fest der Freude mit allen Sinnen einfach auf dich zukommen.
Folgende Faktoren können für Stress in der Weihnachtszeit sorgen:
- Harmoniesucht und Ansprüche an die perfekte Familie. Familien sind kompliziert. Vor allem dann, wenn man sich nicht regelmäßig, sondern nur an den Feiertagen sieht. Hier wohnen viele gemeinsame Erfahrungen, Erwartungen, ungelöste Probleme und Dramen. Niemand kann diese verborgenen Konflikte für ein paar Tage einfach zur Seite schieben. Oft reagieren wir bei Familienmitgliedern automatisiert und unkontrolliert, auch wenn wir das gar nicht möchten. So geht es allen von uns.
- Geschenkedruck und Konsumzwang. Weihnachten ist leider auch ein Fest des Konsums geworden. Geschenke müssen immer teurer und spektakulärer werden und es bleibt immer weniger Zeit, diese zu besorgen. Dazu kommt die Angst vor schlechten Geschenken, die man selbst bekommt und zu denen man gute Miene zeigen muss.
- Dekorationsfetisch: Aus dem angloamerikanischen Raum kommt in den letzten Jahren der Brauch, alles üppig vor Weihnachten zu dekorieren. Das kostet viel Zeit, Geld und geht auch nicht selten auf die Kosten des guten Geschmacks.
- Kalorienfalle Weihnachten. Im Winter brauchen wir Substanz und Energie, die uns vor der Kälte schützen. Eine gute Unterlage bewahrt uns auch davor, zu schnell beschwipst vom Glühwein oder Sekt zu werden. Trotzdem können sich die Festtage mit üppigem Essen, viel Alkohol und Zucker in Keksen unangenehm an den Hüften bemerkbar machen.
- Zu voller Terminkalender. Manche Menschen denken, sie müssen ihren gesamten Bekanntenkreis noch vor den Feiertagen treffen und mit ihnen auf Weihnachten anstoßen. Das kann dazu führen, dass der Genuss und die Wiedersehensfreude darunter leiden, wenn das Treffen zu einem reinen Pflichttermin wird.
- Jahresende-Blues. Auch wenn das Jahresende und das neue Jahr nur eine Zahl im Kalender sind: Es kann sein, dass manche Menschen durch das baldige Jahresende in Wehmut verfallen und sich Gedanken über das Älterwerden machen. Weihnachten ist schließlich auch ein Geburtstagsfest.
Mit all diesen Problemen haben alle zu kämpfen, du bist also nicht alleine. Dazu kommt, dass kurz vor der heiligen Nacht, am 24. Dezember, die längste Nacht im Jahr ist. Der Winter nimmt erst jetzt Fahr auf, Licht und Sonne gibt es aber schon länger nur noch wenig. Fehlendes Vitamin D, das durch Sonneneinstrahlung vom Körper gebildet wird, kann Stress und schlechte Laune bewirken. Den Rest bewirken Kälte und schlechte Luft. Das schillernde Weihnachtsfest wird also in einer sehr herausfordernden Zeit im Jahr gefeiert.