Wenn du dir nicht sicher bist, ob du dich an ein dauerhaftes Tattoo binden möchtest, dann probiere doch zuerst ein Henna Tattoo. Diese Hautverzierung hält nicht ewig und sieht einem echten Tattoo zum Verwechseln ähnlich. Alle Informationen, Tipps und eine Anleitung, wie du dein Henna Tattoo selber machen kannst, haben wir für dich zusammengestellt.
In welcher Farbe kann ich ein Henna Tattoo selber machen?
Wer seine Hände oder Füße kunstvoll verzieren möchte, ohne dabei einen Tätowierer aufzusuchen, der ist mit einem temporären Henna Tattoo bestens aufgehoben. Außerdem ist Henna ein reines Naturprodukt, dessen Farbspektrum ein kräftiges Rot bis Rotbraun darstellt.
Alle anderen Farbtöne, wie Weiß oder Schwarz, beinhalten keine natürlichen Inhaltsstoffe und können Reizungen oder Allergien auf der Haut auslösen. Besonders schwarzes Henna besitzt ein stark allergieauslösendes und gentoxisches Potenzial, was allergische Reaktionen verursachen kann. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass die verwendete Henna-Farbe vollständig aus Naturfarbe besteht.
Echtes Henna-Pulver ist vor der Anwendung grün-braun und erhält erst auf der Haut diesen typischen rotbraunen Farbton. In seltenen Fällen kann es aber auch vorkommen, dass man auch auf natürliche Produkte allergisch reagiert. Deshalb ist es ratsam, die Henna-Farbe vorab an einer kleinen Stelle zu testen, ob du sie auf der Haut verträgst. Dasselbe gilt beim Färben der Haare mit Henna, hier wird auch die Farbe auf der Kopfhaut ausprobiert, um zu sehen, ob Rötungen entstehen.
Materialien: Was brauchst du zum Selbermachen eines Henna Tattoos?
Das Malen eines Henna Tattoos geht ganz einfach und du brauchst für ein gutes Gelingen nur wenige Utensilien.
- eine Henna-Farbe in Form eines Pulvers, das speziell für Tattoos angeboten wird, denn Henna-Pulver für die Haare ist grobkörniger und nicht für die feinen Muster geeignet.
- eine Schablone zum Malen
- einen Stift zum Vorzeichnen, falls du das Muster freihändig aufmalen möchtest
- einen feinen Pinsel oder eine Spritze zum Auftragen
- etwas Wasser
- Wattestäbchen, Zahnstocher und Wattepads
- Olivenöl oder eine Bodylotion
- eine gewisse Portion an Talent
Wenn du eine gebrauchsfertige Paste verwendest, dann befinden sich bei den Tuben meist mehrere Aufsätze von unterschiedlichen Stärken. Diese Aufsätze dienen dir als Malwerkzeug und ersetzen einen Pinsel. Achte bei diesen Pasten jedoch auf die Inhaltsstoffe und prüfe auf der Packung genau, ob auch wirklich nur reines und natürliches Henna beinhaltet ist! Denn bei vielen Pasten werden problematische Stoffe oder der Farbstoff Para-Phenylendiamin beigefügt, um die Farbe zu intensivieren. Doch dieser Farbstoff, kurz PPD genannt, kann unangenehmes Jucken oder Hautausschläge verursachen.
Anleitung zum Malen eines selbstgemachten Henna-Tattoos
Traditionell werden Tattoos mit Henna auf Hand oder Fuß aufgemalt, da diese Körperstellen über große Poren verfügen und gut durchblutet sind, was die Aufnahme der Farbe vereinfacht. An den übrigen Stellen der Haut kann ein Tattoo daher etwas blasser wirken.
Folgend findest du eine ausführliche Anleitung, bei der die einzelnen Arbeitsschritte genau beschrieben werden, um dich bei deinem selbstgemachten Henna-Tattoo zu unterstützen.
- Bevor du mit dem Malen beginnst, ist es wichtig, die behandelnden Körperstellen zu reinigen, um sie von Fett-Rückständen zu befreien. So kannst du sicherstellen, dass kein Schmutz oder Fettfilm das fertige Tattoo verunstaltet.
- Anschließend ist die entsprechende Stelle der Haut gut abzutrocknen, damit sich die Farbe gleichmäßig auftragen lässt.
- Wenn du beim Malen nicht so geübt bist oder dich das erste Mal an ein Tattoo wagst, dann solltest du eine Schablone benutzen. Hier stehen dir eine große Auswahl an Mustern, Symbolen sowie blumige und ornamentale Bilder zur Verfügung. Platziere die Schablone möglichst ebenmäßig auf deiner Haut, damit das Endergebnis auch überall gleich ausfällt!
- Falls du Pulver verwendest (und keine fertige Paste), dann rühre es in einer Schale mit etwas warmem Wasser an, sodass ein cremiger Brei entsteht!
- Mit der angerührten Henna-Farbe werden nun die freien Stellen der Schablone gleichmäßig nachgemalt. Damit das Henna auf deiner Haut nicht zu schnell trocknet, solltest du es beim Malen immer etwas anfeuchten. Denn ist das Henna zu trocken, färbt es sich auf die Haut nicht ab. Verwende zum Befeuchten am besten ein Wattepad!
- Wenn du mit deinem Kunstwerk fertig bist, dann ziehe die Schablone vorsichtig ab!
- Lass das Henna ein paar Stunden einwirken, bis die Paste abbröselt! Je länger die Einwirkzeit ist, umso kräftiger und schöner wird dein Tattoo. Damit es möglichst lange feucht bleibt, kannst du es mit einer handelsüblichen Frischhaltefolie einwickeln.
- Nachdem die Paste völlig abgefallen ist, werden die restlichen Brösel mit einer Bodylotion oder pflegendem Öl vorsichtig abgetragen. Das macht deine Haut zusätzlich geschmeidig und dein Henna-Tattoo länger haltbar. In den kommenden 24 bis 48 Stunden dunkelt die Farbe noch etwas nach.
Ein Tipp: Achte darauf, dass du beim Duschen deine Hand oder Fuß mit dem selbstgemachten Tattoo nicht zu viel abschrubbst, sonst verblasst es schneller.
Wie lange hält ein Henna-Tattoo?
Wer sich für ein Henna-Tattoo entscheidet, dem sollte klar sein, dass es nur für etwa drei Wochen zu sehen sein wird. Denn die Farbe setzt sich nur in den obersten Hautschichten fest und verblasst langsam wieder, bis es letztendlich ganz verschwindet. Das liegt zum einen an der natürlichen Pflanzenfarbe und zum anderen daran, dass das Tattoo lediglich aufgemalt und nicht gestochen wird. Durch die regelmäßige und natürliche Erneuerung unserer Haut schuppen die Schichten ab und das Tattoo verblasst langsam. Darum sollte dir bewusst sein, dass ein Henna-Tattoo leider nur von kurzer Dauer ist.
Was ist Henna überhaupt?
Henna ist ein rot-gelber Farbstoff und wird aus den Blättern des Hennastrauches hergestellt. Anschließend werden die Blätter getrocknet und zu einem feinen Pulver verarbeitet. Die charakteristische Farbe von Henna ist dem Pigment "Lawson" zuzuschreiben, das für die färbende Wirkung sorgt.
Schon damals im alten Ägypten wurde Henna zum Haarefärben eingesetzt. Auch heutzutage kommt es in der Kosmetik und beim Friseur häufig zum Einsatz. Mittlerweile kann man Henna auch künstlich herstellen, doch der künstlich produzierte Hennafarbstoff ist in kosmetischen Produkten verboten.
Woher kommen Henna-Tattoos?
Henna-Tattoos kommen ursprünglich aus orientalischen Ländern, wie Indien oder Nordafrika, wo sie als traditionelle Körperkunst gelten. Dort werden bereits seit vielen Jahrhunderten die verschiedensten Körperstellen mit der natürlichen Pflanzenfarbe kunstvoll bemalt. In Indien wird diese Malkunst auch als Mehndikunst bezeichnet, wobei das Wort "Mehndi" zwei Bedeutsamkeiten hat. Mehndi bedeutet zum einen im Hinduismus Hennastrauch, aber auch den eigentlichen Malvorgang.
Während in Nordafrika meist großflächige und geometrische Formen gemalt werden, sind in Indien eher filigrane Motive, wie Blumenmuster, beliebt. Diese harmonischen Muster haben auch eine spirituelle Wirkung, denn sie versprechen Glück, Reinheit und Gesundheit. Deshalb werden Henna-Symbole auch häufig auf die Hände und Füße von Brautpaaren gemalt.