Ein selbstbewusstes und offenes Auftreten kann nie schaden. Nicht nur beim Vorstellungsgespräch oder bei einem wichtigen Geschäftstreffen, sondern auch beim ersten Date ist unsere Körperhaltung und -sprache entscheidend. Denn das Gespräch kann noch so gut vorbereitet sein, stimmt das, was wir sagen, nicht mit unserer Gestik und Mimik überein, können wir unseren Gesprächspartner nur schwer überzeugen. Nicht umsonst spricht man von der Macht der Körpersprache. In diesem Artikel verraten wir dir, wie du die Körpersprache von deinem Gegenüber erkennen und richtig deuten kannst. Außerdem erfährst du, wie du deine Körpersprache für dich nutzen kannst.
Offenbarte Unsicherheit – Warum spielt Körpersprache so eine wichtige Rolle?
Alleine die Art, wie wir sprechen, hat eine bestimmte Wirkung auf unser Gegenüber. Dabei ist zum Beispiel entscheidend, wie laut oder deutlich deine Stimme ist oder wie schnell du redest. Frauen wie Männer neigen bei Unsicherheit gerne dazu, zu schnell zu reden. Neben verbalen Aussagen sendet der Körper aber auch nonverbale Signale.
Wer ständig sein Gewicht von einem zum anderen Bein verlagert oder im Sitzen mit den Füßen zappelt, wirkt auf die meisten Menschen ungeduldig oder nervös und unsicher. Manche Zeichen des Körpers lassen sich gut deuten. Sie sind universell. Das heißt, sie gelten für viele Menschen, unabhängig vom Geschlecht, Alter, Land oder soziokulturellem Hintergrund. Andere Beispiele, wie verschränkte Arme lassen, sich hingegen nicht ganz so leicht deuten. Im europäischen Raum gelten verschränkte Arme bei Männern als Zeichen für eine ablehnende und verschlossene Haltung. Bei Frauen ist diese Geste ein Zeichen für Unsicherheit oder sogar Angst. Ein und dieselbe Geste kann also unterschiedliche Gefühle und Einstellungen ausdrücken. Sie richtig zu deuten, ist nicht ganz leicht.
Besonders ärgerlich ist es, wenn die eigene Körpersprache vom Gegenüber falsch interpretiert wird. Wenn die verschränkten Arme nicht als Unsicherheit, sondern schlichtweg als Desinteresse gedeutet werden. Bei einem Jobangebot kann uns das die Chance auf den Arbeitsplatz rauben. Auch bei einem Date wollen wir unserem Gesprächspartner nicht den falschen Eindruck vermitteln. Die Körpersprache spielt in zwischenmenschlichen Beziehungen eine entscheidende Rolle. Deshalb ist es auch so wichtig, sie richtig zu erkennen und deuten zu können. Die Körpersprache von anderen Personen kann dir wichtige Signale senden, die dir dabei helfen, die Person zu verstehen. Gleichzeitig ist es gut, wenn du dir über deine eigenen Signale bewusst bist. So kannst du Fehlinterpretationen vermeiden und deinen Körper für dich sprechen lassen.
Wie funktioniert nonverbale Kommunikation?
Nonverbale Botschaften sind Zeichen, die dein Körper sendet, egal ob du gerade redest oder nicht. Diese Zeichen sendest du durch
- deine Gestik
- und deine Mimik.
Zur Gestik gehören alle körperlichen Signale wie Veränderung der Körperhaltung oder Bewegungen mit dem Kopf, den Händen, Fingern, Armen, Beinen oder Füßen. Zur Mimik zählen alle Signale, die dein Gesicht sendet. Also Bewegungen mit Augen, Mund und Lippen, ebenso wie das Runzeln der Stirn oder Rümpfen der Nase, das allgemein für Missachtung steht und nicht nur im Fall von schlechten Gerüchen passiert.
Bei nonverbaler Kommunikation gibt es sehr deutliche Signale wie das Lächeln, das allgemein Sympathie signalisiert oder der Blickkontakt, der Interesse und Aufmerksamkeit bekundet. Eine gekrümmte Körperhaltung, hängende Schultern und der Blick nach unten wirken hingegen eher abweisend und können ein Ausdruck für Scham, Trauer oder Unsicherheit sein. Daneben gibt es aber auch kleine Gesten, die nicht so leicht erkennbar sind. Bei kurz nach unten gezogenen Mundwinkeln oder dem Reiben der Hände unter dem Tisch kann es auch weniger auffallen. Eine Geste zu erkennen, ist nicht immer leicht. Dabei sind vor allem Übung und aufmerksame Beobachtung gefragt.
Welche nonverbalen Zeichen für Unsicherheit gibt es und wie kannst du sie vermeiden?
Folgende Signale können Unsicherheit bedeuten:
- häufiges Blinzeln
- am Kopf kratzen
- an den Hals oder in die Haare fassen
- auf die Unterlippe beißen
- zusammengepresste Lippen
- mit den Fingern auf dem Tisch trommeln
- ständiges Händereiben
- übertriebenes Gestikulieren
- Hände hinter dem Rücken oder in den Hosentaschen verbergen
- Arme vor der Brust verschränken
- von einem Bein aufs andere treten
- Füße um die Stuhlbeine wickeln
- Wippen mit dem Fuß bei überschlagenen Beinen
Wenn du einen guten ersten Eindruck hinterlassen willst solltest du sie am besten vermeiden. Das große Problem beim Thema Körpersprache ist aber, dass sie oft unbewusst geschieht und nicht so leicht zu beeinflussen ist.
Auch hier ist es hilfreich, dein eigenes Verhalten bewusst zu beobachten und zu analysieren. In welchen Situationen fühlst du dich unsicher und wie verändern sich dabei deine Gestik und Mimik? Oft hilft auch der Blick von außen. Mit einem Kurs zum selbstbewussten Auftreten kannst du deine Körpersprache erweitern, indem du bestimmte Gesten trainierst und auf die richtige Haltung im Alltag achtest.
Eine aufrechte Körperhaltung wirkt nicht nur selbstbewusst und souverän, sondern ist auch am besten für deine Gesundheit. Am wichtigsten ist es aber, dass die körperlich ausgedrückte und gesprochene Sprache dasselbe sagen. Wenn du also in einer Situation große Nervosität spürst, macht es manchmal mehr Sinn, dies offen zuzugeben, als es künstlich zu überspielen.
Unsicherheit oder Desinteresse: Wie kannst du männliche Körpersprache deuten?
Die nonverbale Kommunikation von Männern und Frauen ist oft unterschiedlich. Viele Männer nehmen eher dominante Haltungen ein. Ein gerader Blick, eine aufrechte Haltung oder ein fester Händedruck sind stereotype männliche Gesten. Das protzige und dominante Auftreten kann auf eine Frau aber auch überheblich wirken oder selbstverliebt sein. Leider gibt es kein Handbuch zur "Körpersprache Mann" mit einer universellen Deutung für jede Geste.
Je nach Typ kann die Körpersprache ganz unterschiedlich sein. Schüchternen Männern fällt es oft schwer, länger Blickkontakt zu halten und auch die verbale Kommunikation kann schnell ins Stocken geraten. Das heißt aber noch lange nicht, dass er Desinteresse an dir oder euren Gesprächen zeigt. Ein zur Seite geneigter Kopf, kurze intensive Blicke und ein Lächeln sind definitiv ein gutes Zeichen für sein Interesse. Männer lächeln durchschnittlich weniger als Frauen, dafür ist es umso mehr wert.
Wenn er eine offene Haltung dir gegenüber einnimmt, seine Beine, Arme und Schultern beim Gespräch in deine Richtung neigt oder scheinbar zufällige kleine Berührungen provoziert, kann es ebenfalls für sein Interesse stehen. Ob ein Mann ein ernsthaftes Interesse an dir hat, merkst du nicht nur an seiner Körpersprache, sondern auch an euren Gesprächen.