"Das also war des Pudels Kern" ruft Faust in diesem berühmten Zitat aus und meint damit Mephisto, der sich in seiner wahren Gestalt zeigt. Für mich eine sehr passende Analogie zu unserer Innenwelt und die Reise zu unserem eigenen innersten Kern.
Dafür interpretiere ich Mephisto als unsere Schattenseite und den Kern als das, was unser innerster Wesenskern, unsere Essenz ist. Meist wollen wir uns nicht, zumindest nicht wirklich freiwillig, mit unseren Schattenseiten beschäftigen. Dadurch lassen wir aber gleichzeitig auch zu, dass wir nur ein Teil von dem sind, was wir sein könnten, das wir unsere eigene wahre Gestalt verstecken hinter anderen Erscheinungsformen, mit denen wir uns zeigen. Wir entscheiden uns, unbewusst, auch dafür nur einen mehr oder weniger kleinen Teil unseres Potentials zu entfalten.
Warum entfalten wir nicht unser ganzes Potential?
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs in die Traumaforschung, ohne dabei zu sehr ins Detail dieses spannenden und sehr lehrreichen Forschungsgebiets einzutauchen. Vielleicht magst Du an dieser Stelle kurz innehalten und erforschen, was der Begriff „Trauma“ bei Dir auslöst und was Du überhaupt darunter verstehst?
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Definitionen von Trauma. Eine moderne und freiere Definition, die mir ganz gut gefällt, beschreibt dies so: Ein Trauma entsteht dann, wenn ein Ereignis zu plötzlich, zu schnell und/oder zu massiv für einen Menschen geschieht, so dass seine Bewältigungsmechanismen weit überfordert sind. Mit „offiziellen“ Zahlen kann man belegen, dass allein in Deutschland über 13 Millionen Menschen betroffen sind, die bestimmte Kriterien von Traumata erfüllen.
Meine persönliche Ansicht ist, dass wir uns mit unserer „modernen Welt“ ein Umfeld geschaffen haben, in dem es nahezu unmöglich ist, ohne eine Form bzw. bestimmten Grad von Traumatisierung „davon zu kommen“.
Dies bis hierhin erstmal nur, um ein Bewusstsein für Trauma und dessen Häufigkeit zu schaffen, ohne auf die verschiedenen Arten von Traumata (Schock- und Entwicklungstrauma) und möglichen Wege der Entstehung näher einzugehen.
Wie gehen wir damit um?
Auch hier nur wieder sehr vereinfacht, um das Prinzip zu verstehen. Auf Bedrohung (Stress) reagieren wir mit „Fight oder Flight“ (von Walter Canon 1915 geprägter Begriff), was eine rasche körperliche und seelische Anpassung an bedrohliche Situationen beschreibt. Ein wahrliches biochemisches Feuerwerk, das sich in diesen Ausnahme-Momenten in unserem Körper abspielt, mit weitreichenden Veränderungen.
Es gibt zunächst nur die Optionen Flucht oder Angriff. Wenn dies aber beides nicht (mehr) funktioniert, dann kommt es zur Erstarrung. Letzten Endes bedeutet eine Traumatisierung genau dies, das Hängenbleiben in einer Schreck- oder Erstarrungssituation. Dieses Hängenbleiben wiederum führt dazu, dass dauerhaft ein erhöhter Spannungszustand in unserem Körper-Geist-Seele-System im Hintergrund vorhanden bleibt. Das bewirkt automatisch auch, dass wir „nicht mehr ganz sind“ und ein Teil von uns, von diesem erstarrten Teilsystem, im Hintergrund gesteuert wird.
All das geschieht automatisch und ohne unser bewusstes Tun. Insofern gehen wir eigentlich gar nicht wirklich damit um, sondern etwas in uns geht damit um, um unser Überleben zu sichern.
Was hilft bei einem Trauma?
Für die Beantwortung dieser Frage hilft uns die moderne Gehirnforschung weiter. Alles was mit Trauma und unseren Reaktionen auf Gefahr und Bedrohung zu tun hat, ist im Stammhirn (dem ältesten Teil unseres Gehirns) beheimatet und läuft damit sehr tief in unserem Unterbewussten ab. Das bedeutet auch, dass wir nur sehr schwer direkten Zugriff darauf bekommen. Es ist uns daher meist auch nicht (mehr) direkt bewusst, dass und wie wir traumatisiert wurden und wir können es nur durch bestimmte seelische, psychische oder körperliche Erscheinungsformen wahrzunehmen beginnen, dass „da etwas ist“.
Wir sind in der „modernen Welt“ sehr darauf trainiert, alles mit unserem rationalen Denken und Logik lösen zu wollen, was in dem jüngsten Gehirnareal, dem Neocortex, beheimatet ist. Gerade dies macht es uns so schwer, zu akzeptieren, dass es doch immer noch die Inhalte unseres Unbewusstseins sind, die uns größtenteils bestimmen und ebenfalls ganz entscheidend unsere Lebensqualität beeinflussen.
Die Sprache unseres Unterbewusstseins ist eine Sprache von Bildern und des Fühlens. Diese Kommunikationsformen scheinen aber nicht wirklich modern zu sein, da sie dem Konzept von Leistung und Funktionieren scheinbar widersprechen.
Um wieder ganz zu werden, individuell und kollektiv, führt aber kein Weg daran vorbei, wieder mehr ins uns Fühlen zu kommen und zu lernen, bewusst mit unseren inneren Bildern zu arbeiten!
Was ist nun des Pudels Kern?
Wenn wir erkennen, wie Faust, dass unser Wesenskern und unsere Essenz, eng mit unseren Schattenseiten (Mephisto) verbunden sind und wir uns darauf einlassen können, diese wieder zu integrieren, dann sind wir schon den ersten Schritt zurück gegangen unser ganzes Potential wieder bewusst entfalten zu können. Dies ist auch ganz im Sinne der Gehirnforschung, die belegt, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter trainierbar ist und Bewusstsein jederzeit (wieder) ausgeweitet werden kann.
Das Leben strebt immer nach Entwicklung und Wachstum!
Je nach dem Grad einer Traumatisierung, kann es natürlich angeraten sein, eine therapeutische Begleitung für bestimmte Themen zu wählen. Wobei die moderne Trauma-Therapie mittlerweile auch nicht mehr so arbeitet, dass man nochmals zurück in die auslösende Situation geschickt wird, sondern andere Wege zur Lösung entwickelt hat.
Aus unserer HERZWIRTSCHAFTlichen Sicht auf dieses Thema heraus, haben wir einen ganz besonderen und intensiven Prozess entwickelt, den wir CORE-Finding nennen. In diesem verbindest Du Dich direkt wieder mit Deinen innersten Wesenskern und erkennst gleichzeitig bewusst Dein Lebensmotiv, Dein Warum, das Dich unbewusst schon Dein ganzes Leben antreibt. Für uns ist CORE-Finding das kraftvollste Werkzeug, um Dich wieder mit Deinem wahren Potential zu verbinden und gleichzeitg auch die Schatten wieder ins Licht zurück zu führen.
Welchen Weg Du auch wählen magst, Deinen wahren Kern (wieder) zu entdecken, so haben alle eines gemeinsam. Es scheint nahezu unmöglich bzw. sehr viel schwieriger, es ohne eine An-Leitung von Aussen zu schaffen, diese Kern-Ebenen wieder mit dem Bewusstsein zu verbinden. Mit dem richtigen Partner an Deiner Seite, kannst Du viel schneller uns direkter Deine Muster erkennen und verändern.
Die gute Nachricht ist, und auch das ist mittlerweile durch verschiedenste Forschungen in unterschiedlichen Gebieten ausreichend belegt, Veränderung und Wachstum sind möglich für jeden und in jedem Alter.
Egal wie groß die Herausforderung scheint, wenn Du Dich dafür entschieden hast, mehr Lebendigkeit, mehr von Dir, ein erfüllteres und „ganzeres“ Leben leben zu wollen, dann ist dies erreichbar, wenn Du den Mut hast, erst mal nur den ersten Schritt zu gehen. Den musst Du noch alleine gehen, bei den nächsten kannst Du schon Unterstützung an Deiner Seite haben für Deinen Weg zurück Dein wahres Potential zu leben.
Da genau diese Beg-Leitung unserem CORE entspricht, wollen wir Dir gerne auf Deinem Weg, Deinen Wesenskern zu erkennen und Deine wahre Gestalt zu entfalten, zur Seite stehen.
Autor: Florian Reichl