Wie kannst du mit Qigong dein Wohlbefinden unterstützen?

Qigong: der Schlüssel zu einem glücklichen und gesunden Leben

Seit ungefähr 50 Jahren sind die fernöstlichen Übungen des Qi Gong auch im Westen angekommen. Dass es so lange gedauert hat, mag mitunter daran liegen, dass unser Lebensstil oft kaum vereinbar scheint mit dem Ziel des Qi Gong: uns nicht abzulenken, sondern für einen Moment anzuhalten und den Blick nach innen zu richten. Das ist sehr schade, denn die meditativen Bewegungsabläufe können, wenn sie bewusst und regelmäßig trainiert werden, zählreiche positive Auswirkungen auf unser allgemeines Wohlbefinden haben.

Die bewusste und langsame Bewegung kann dir dabei helfen,

• Muskelverspannungen zu lösen,
• Rückenschmerzen vorzubeugen,
• deine Konzentration und Vorstellungskraft zu schulen,
• Stress abzubauen und
• dein vegetatives Nervensystem zu unterstützen.

Die Übungen können dich sowohl geistig als auch körperlich entspannter machen und ebenso dafür sorgen, dass das langfristig auch so bleibt. Innere Ruhe und Gelassenheit, ein klarer Kopf und ein Haufen neuer Energie sind die wohl größten Benefits, die du aus der Praxis ziehen kannst. 

Was ist Qigong?

Qigong ist eine traditionelle chinesische Kunst, die Körperbewegungen, Atemübungen und Konzentrationstechniken vereint. Der Begriff "Qigong" setzt sich aus den beiden Wörtern "Qi" für "Lebensenergie" und "Gong" für "Tätigkeit oder Disziplin" zusammen. Übertragen bedeutet der Begriff also so viel wie "die Arbeit mit beziehungsweise an der Lebensenergie". Es geht, wie so oft in der Chinesischen Medizin, darum, das Qi im Körper, das als eine Art universelle Energiequelle angesehen wird, zum Fließen und den Menschen damit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn ist der Fluss der Lebensenergie Qi im Körper gestört, kommt es nach der traditionellen Vorstellung auch zu Störungen auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene.

Qi Gong beschreibt allerdings keine konkrete Praxis, sondern ist vielmehr ein Überbegriff für unterschiedliche Techniken, die dabei helfen können, den Blick nach innen zu schärfen. Die klassische Meditation ist deshalb ebenso ein Teil von Qigong, wie die langsamen meditativen Bewegungsabläufe, deren Elemente sich auch im Tai-Chi und der chinesischen Kampfkunst wiederfinden.

Als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin kann Qigong therapeutisch bei bestehenden Problemen angewandt werden, indem bestimmte Organe oder Problembereiche fokussiert werden. Es kann auch vorbeugend geübt werden. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Formen von Qigong.

Wie funktioniert Qi Gong?

Um zu verstehen, wie Qigong-Übungen funktionieren, macht es Sinn, die Hauptprinzipien dieser traditionellen chinesischen Bewegungsmeditation zu verstehen. Diese lauten:

• Entspannung,
• Langsamkeit,
• Körperbewusstsein und
• geistige Achtsamkeit

Qigong basiert auf dem Prinzip der Entspannung. Der entspannte Zustand von Körper, Geist und Seele wird in der TCM als der natürlichste Zustand der Menschen betrachtet. Allerdings haben wir heute oft verlernt, wie es sich anfühlt und was es eigentlich bedeutet, wirklich entspannt zu sein. Das bewusste Loslassen während der Übungen kann uns hingegen dabei helfen, Blockaden und Verkrampfungen zu lösen und unsere Energie wieder fließen zu lassen. 

Dabei hilft die langsame, fließende Bewegung während den Qigong-Übungen, ebenso wie die Konzentration auf den Atem. Die tiefe und bewusste Bauchatmung ist nicht nur aus Sicht der TCM förderlich, sondern verbessert nachweißlich deine Sauerstoffaufnahme. Die tiefe Atmung und Konzentration auf dich selbst sorgen für Ruhe und Gelassenheit. Durch bewusst aufeinander abgestimmte Atmung und Bewegung steigen zudem deine Koordinationsfähigkeit und dein Körperbewusstsein.

Für wen ist Qigong geeignet?

Qigong ist für Menschen jeden Alters geeignet. Ganz egal wie alt oder fit du bist, kann es dir dabei helfen, deine Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wieder herzustellen. Die sanften und fließenden Bewegungen sind besonders rücken- und gelenkschonend, auch das Herz-Kreislauf-System wird auf sanfte Weise unterstützt, ohne beim Training überbeansprucht zu werden. Deshalb sind die Übungen gerade bei Senioren sehr beliebt.

Unterschätzen solltest du das Training jedoch nicht. Gerade die ungewohnte Grundhaltung mit leicht gebeugten Beinen und der natürlichen Lordose in der Wirbelsäule kann am Anfang sehr anstrengend werden, wenn man sich eine unnatürliche Fehlhaltung angewöhnt hat.

Wie kannst du Qigong lernen?

Auch wenn Qigong dich körperlich vielleicht nicht verausgabt und spielend leicht aussehen kann, macht es Sinn, dir die Übungen zunächst in einem Kurs von einem professionellen Qigong-Lehrer zeigen zu lassen. Die Bewegungskunst sieht bei Geübten nämlich um einiges leichter aus, als sie eigentlich ist.

Die richtige Haltung und Ausführung der Übungen sind wie bei jeder Bewegung wichtig, um Haltungsschäden und Verletzungen zu vermeiden. In einem Kurs lernst du nicht nur die Grundlagen der Atmung und Bewegung, sondern hast auch die geeignete Atmosphäre der Ruhe und Konzentration, gemeinsam mit anderen Übenden. Auch die Motivation in der Gruppe ist meist höher, als wenn du das Training alleine von zuhause aus machst.

Ablenken lassen solltest du dich von den anderen Teilnehmern allerdings nicht, denn der Weg zum Qigong-Meister ist lang und nicht immer einfach. Schließlich geht es darum, wieder zu lernen, in sich selbst hineinzuhören und bei sich selbst zu sein. Achte also vor allem auf dich und konzentriere dich zunächst darauf, deinem eigenen Atemrhytmus zu folgen und die Bewegungen damit zu synchronisieren! Es kann durchaus sein, dass du dich am Anfang langsamer bewegen wirst als andere Teilnehmer der Gruppe. Das ist vollkommen normal und genau richtig. Übe immer wieder, den Focus nach innen zu richten und vergleiche dich nicht mit den anderen! Weder deine Schnelligkeit noch die Ästhetik deiner Bewegung spielen hier eine wichtige Rolle.