Nervensache Stress: Ursachen und Mechanismen verstehen
Stress ist ein psychosozialer Zustand, der durch äußere und innere Reize ausgelöst wird. Diese Reize, sogenannte Stressoren, können aus verschiedenen Quellen stammen, wie Arbeit, familiäre Verpflichtungen, finanzielle Sorgen oder persönliche Herausforderungen. Um Stress effektiv zu bewältigen, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen und zu wissen, wie unser Körper auf Stress reagiert.
Unser vegetatives Nervensystem steuert alle unbewussten körperlichen Funktionen, wie Atmung, Herzschlag und Verdauung. Es ist in zwei Hauptkomponenten unterteilt: den Sympathikus und den Parasympathikus.
- Der Sympathikus wird aktiviert, wenn der Körper mit einer Stresssituation konfrontiert wird, zum Beispiel durch Lärm, Zeitdruck oder emotionale Belastungen. Er steuert die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und vor allem von dem Stresshormon Cortisol. Diese Hormone erhöhen den Blutzuckerspiegel, beschleunigen den Herzschlag und versetzen den Körper in einen Zustand der erhöhten Wachsamkeit und Leistungsbereitschaft. Während kurzfristiger Stress hilfreich sein kann, um bestimmte Situationen zu meistern, wird es problematisch, wenn der Stress chronisch wird. Chronischer Stress führt dazu, dass der Sympathikus dauerhaft aktiv ist, wodurch der Körper auf Hochtouren läuft und keine Möglichkeit zur Erholung hat. Dies kann langfristig zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Schlafprobleme, Angstzustände, depressive Zustände, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem.
- Der Parasympathikus hingegen ist für die Entspannung und Regeneration des Körpers zuständig. Er wird aktiviert, wenn der Körper in Ruhe ist, und hilft dabei, die Stresshormone abzubauen und den Organismus in einen Zustand der Erholung zu versetzen. Um den Parasympathikus zu aktivieren und Stress effektiv zu bewältigen, sind Entspannung und regelmäßige Pausen unerlässlich.