Der herbstliche Jahreszeitenwechsel kann für den Körper belastend sein, vor allem unser Immun- und Nervensystem möchte gestärkt werden. Die Natur schenkt uns die Früchte des Herbstes, die in der Sommersonne gereift sind und uns mit ihren Kräften auf den kalten Winter vorbereiten. Ein Leben im Einklang mit der Jahreszeit hilft uns, ihre besonderen Qualitäten zu verstehen, wertzuschätzen und für unsere Gesundheit zu nutzen.
Leben im Herbst: Was tut uns gut?
Die Natur leuchtet noch einmal mit einer bunten Blätterpracht auf und kündigt den Herbst an. Energetisch drängt alles nach unten, die Säfte ziehen sich in den Boden zurück. Durch die Bewegung nach innen, entsteht Schutz vor der kommenden äußeren Kälte. Der Herbst ist die ideale Zeit, um loszulassen, was wir nicht in die nächste Jahreszeit mitnehmen möchten, so wie auch die Bäume ihre Blätter loslassen. Die Gedanken gehen tiefer, wir richten unseren Blick nach innen, ziehen uns zurück und gewinnen Erkenntnis für das, was wesentlich und wichtig ist.
Im Herbst können vermehrt Ängste und Sorgen auftreten, die uns beunruhigen oder zu Schlafproblemen sowie leichten Depressionen führen können. Schnell wie der Herbstwind hetzen wir von einer Aktivität zur Nächsten, werden leicht nervös und unruhig. Auch dies sind Qualitäten des Herbstes, denen wir mit einem geregelten Tagesablauf, viel Ruhe am Abend, ausreichend Schlaf und der richtigen Ernährung entgegenwirken können.
Die Zeit der Umstellung auf die kürzeren Tage und dunklere Jahreszeit stresst den Körper und macht ihn anfälliger für Erkältungen und andere Beschwerden. Wärme ist nun besonders wichtig:
- wohltuende Bäder mit Kräutern (mit je 2 Teebeutel Thymian, Fenchel und Minze aufgießen),
- Fußbäder mit Ingwer und
- das Einölen des Körpers mit Mandelöl oder Granatapfelöl schützt die Haut.
- Lange Spaziergänge in der Natur und sanftes Yoga wirken ausgleichend, erdend und stärken die Beziehung zu uns selbst.
Ernährung im Herbst nach TCM
Die windige, kalte Jahreszeit verlangt nun nach erdenden, saftigen Rezepten, die uns wärmen und nähren. Beginnt man den Tag mit einem warmen Getreidebrei aus Haferflocken, Getreidemilch, saisonalem Obst wie Äpfel, Birnen, Weintrauben, Zwetschken oder Feigen sowie wärmenden Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Nelken, Kardamom und Vanille reagiert der Körper mit Energie, Kraft und innerer Wärme. Um die Wirkung des Breis weiter zu erhöhen kann man ihn mit Superfoods wie Maca, Goji und Camu Camu ergänzen und mit Nüssen, Hanfsamen oder Kokoschips garnieren.
Bunte Eintöpfe, Currys, Suppen und Ofengerichte sind die idealen Hauptgerichte für den Herbst und tragen dazu bei, dass wir uns ruhiger und entspannter fühlen. Zum Kochen eignet sich buntes Herbst- und Wurzelgemüse wie Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln, Rote Rüben, Fenchel, Sellerie, Zeller, Pilze, Maiskolben, Erdäpfel und Fisolen. Als Beilage passen gut Polenta, Erdäpfel, Reis oder Hirse.
Orangefarbene Herbstfrüchte wie Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln, Kurkuma, etc. enthalten viel Beta-Carotin, dies stärkt unser Immunsystem, lässt die Haut strahlen und sorgt dafür, dass unsere Sommerbräune noch ein wenig länger anhält.
Hochwertiges Fett schützt uns: Pflanzenöle wie Leinöl, Kürbiskernöl und Weizenkeimöl sollte man nun vermehrt verwenden, jedoch nicht erhitzen, am besten 1 EL über die fertige Speise träufeln. Die wertvollen Fette schützen den Körper vor dem Austrocken, stärken die Nerven und nähren genauso wie Nüsse und Samen den Körper und unsere sensible Haut (vor allem Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse, Sesam, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne) Herbst ist Nusszeit, deshalb täglich eine Handvoll Nüsse und Samen knabbern.
Superfoods und Superherbs für den Herbst
Die Camu Camu Beere hat den höchsten Vitamin C Gehalt der Welt und soll die Immunabwehr stärken, bei Migräne und Depressionen helfen, geistige Klarheit und gute Laune schenken. Täglich 1 TL Camu Camu Pulver in Smoothies, Shakes oder Frühstücksbrei rühren.
Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd bei Kopfweh oder leichten Erkältungen, mit seinen antioxidativen Eigenschaften fängt er freie Radikale und wirkt positiv auf den Magen-Darm-Trakt. Als Pulver oder Knolle zu verwenden, zum Kochen, im Smoothie und Frühstücksbrei, als Tee mit Honig und Zitrone genießen.
Kurkuma wirkt blutreinigend, stoffwechselfördernd, regulierend und wärmend. Da es entzündungshemmend wirkt, gilt es als natürliches Antibiotikum. Gemahlener Kurkuma verleiht Reisgerichten, Linsen und Eintöpfen ein holzig-blumiges Aroma und kann auch als Tee oder Kurkuma Latte genossen werden.
Rezept für eine Linsensuppe mit Kurkuma
Dieses Rezept ist schnell gemacht und ideal für den Herbst:
- 1 Tasse rote Linsen (1/4 l)
- 1 Bund Suppengrün
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 3/4 l Gemüsebrühe
- Alpro Soja Cuisine oder Kokoscreme
- Kurkuma
- Cayennepfeffer
- schwarzer Pfeffer
- Salz
- Petersilie
- schwarzer Sesam
Rote Linsen in ein Sieb geben und abspülen. Zwiebel und Knoblauchzehe hacken, Suppengrün gut waschen und klein schneiden (jedoch nicht schälen, da wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe in der Schale enthalten sind). 1 EL Kokosöl im Topf zergehen lassen und Zwiebel, Knoblauch und Suppengrün anschwitzen. Die Flamme fast ganz hochdrehen und das Gemüse anrösten, mehrmals umrühren, bis ein aromatischer Duft aufsteigt, dann mit 3/4 l Gemüsebrühe aufgießen und die Tasse Linsen dazugeben, 15 min. leicht köcheln lassen. Mit 1 TL Kurkuma, 1 Prise Salz, schwarzen Pfeffer und Cayennepfeffer würzen, etwa die Hälfte der Alpro Soja Cuisine oder Kokoscreme einrühren und pürieren. Mit gehackter Petersilie und schwarzem Sesam garnieren.
Autorin: Sandra Nova