In Südasien wird Ingwer schon seit mehr als 3000 Jahren kultiviert und als Heilmittel für unterschiedlichste Beschwerden verwendet. Auch bei uns findet die Wunderwurzel immer mehr Beachtung – und das nicht nur in köstlichen Speisen. Man schätzt Ingwer für seine wohltuenden Wirkungen, vor allem in der Erkältungszeit.
Ingwer – Wirkung, Geschmack und Inhaltsstoffe
Bekannt ist Ingwer für seinen scharf brennenden und würzigen Geschmack. Verantwortlich dafür sind die Scharfstoffe Gingerol, Shogaol und Zingeron. Außerdem ist Ingwer noch reich an ätherischen Ölen, Vitamin C, Eisen, Magnesium und Phosphor. Schon die Römer wussten von den Wirkungen der Powerwurzel auf unsere Gesundheit und führten sogar eine eigene Steuer für sie ein. Bei uns wurde Ingwer lange Zeit nur als köstliche Zutat in asiatischen Speisen angesehen, doch mehr und mehr schätzt man auch hierzulande die wohltuenden Eigenschaften. Ingwer findet daher immer öfter den Platz in einer europäischen gesunden Ernährung.
Was man in China und Indien schon lange über die Wirkung der Heilpflanze für unsere Gesundheit weiß:
- Ingwer soll eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung besitzen und kann daher auch bei Erkältungen wohltuend wirken.
- Außerdem hilft Ingwer, die Durchblutung anzuregen.
- Die Scharfstoffe der Heilpflanze wärmen den Körper von innen her auf. Am besten eignen sich dafür Ingwertee und Ingwerwasser.
Ingwertee und Ingwerwasser bei Erkältungen
Bei Erkältungen ist es generell empfehlenswert, viel zu trinken, am besten Wasser und ungesüßten Tee. Für beides eignet sich eine Kombination mit Ingwer hervorragend. Ingwer wird aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine desinfizierende und immunstimulierende Wirkung nachgesagt – das ist auch der Grund, warum Ingwergetränke (z. B. Tee oder Ingwerwasser) so beliebt sind.
- Ingwertee: Das Rezept für den gesunden Tee mit Ingwer ist denkbar einfach: Für Ingwertee kann man je nach Belieben den Ingwer reiben oder in dünne Scheiben schneiden. In China wird traditionell Ingwer in größeren Mengen verwendet, das kann aber für unseren europäischen Geschmack etwas zu würzig sein. Verwenden Sie daher ein etwa 1 cm großes Stück, reiben oder schneiden Sie es und lassen Sie es in einem Liter Wasser 10 Minuten köcheln. Im Anschluss können sie noch etwas Zitronensaft oder Honig hinzugeben.
- Ingwerwasser: Anders als beim Ingwertee wird hier der Ingwer nur mit heißem Wasser übergossen und nicht direkt mitgekocht. Den Ingwer dann etwa 10 Minuten ziehen lassen.
Übrigens: Wenn Sie den Ingwer schälen, dann bitte nur ganz dünn! Denn genauso wie beim Apfel befinden sich dicht hinter der Schale viele Nährstoffe.
Nicht nur bei Erkältungen, auch wenn du gesund bist, können dir die oben genannten Rezepte guttun. Lecker schmeckt auch Ingwersirup, den Sie mit diesem einfachen Rezept ganz leicht selbst herstellen können:
- Schneiden Sie ungefähr ein viertel Kilo Ingwer in kleine Stücke!
- Geben Sie nun die Ingwerstückchen mit dem Saft einer Zitrone und ungefähr einem dreiviertel Liter Wasser in einen Topf!
- Lassen Sie das Ganze ungefähr 25 Minuten leicht köcheln!
- Danach lassen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen weiteren Topf laufen.
- Geben Sie nun noch ungefähr ein viertel Kilo Zucker hinzu!
- Weitere 25 Minuten sollte der Sirup nun kochen, bis der Zucker vollkommen aufgelöst ist.
- Danach können sie ihn in sterile Flaschen abfüllen oder gleich genießen.
Ansonsten schmeckt Ingwer auch gut in gesunden Smoothies, Suppen und Gemüsegerichten. Probieren Sie’s aus und profitieren Sie von dem würzig scharfen Geschmack und der wohltuenden Wirkung der Ingwerwurzel!
Wie wirkt Ingwer bei Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und Schmerzen?
Nicht nur bei Erkältungssymptomen kann Ingwer helfen. Wer an Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Verstopfung leidet, der sollte die asiatische Ingwerwurzel in Betracht ziehen. Ein rebellierender Magen wird beruhigt, die Verdauung wird angekurbelt und der Appetit wird angeregt. Zudem bietet sich Ingwer bei Übelkeit – auch Reiseübelkeit – an.
Studien haben gezeigt, dass Ingwer auch schmerzstillend wirken kann. Er steht nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (z. B. Diclofenac und Acetylsalicylsäure) offenbar um nichts nach, nur dass es sich beim Ingwer um ein Naturprodukt handelt. Zudem soll die scharfe Wurzel bei Migräne und rheumatischen Gelenksbeschwerden positive Effekte ausüben.
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Wann sollte Ingwer nicht eingenommen werden?
Menschen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion (wie Hepatitis) ist vom Verzehr von Ingwer abzuraten. Auch wer mit entzündlichen Magenleiden oder Sodbrennen zu kämpfen hat, sollte die Hände lieber von der Wurzel lassen. Vorsicht vor Operationen: Ingwer kann wie Aspirin die Blutgerinnung beeinflussen!
Generell gilt, dass Ingwer eine wärmende und anregende Wirkung auf den Körper besitzt. Verzichten Sie daher am Abend lieber auf starke Ingwertees oder ingwerhaltige Speisen, da diese zu Einschlafproblemen führen können.
Welche Nebenwirkungen kann Ingwer in der Schwangerschaft haben?
Anscheinend hilft Ingwertee oder Ingwerwasser gegen Übelkeiten während der Schwangerschaft. Ob Frau nun aber zu ingwerhaltigen Getränken oder Speisen während der Schwangerschaft greifen soll, ist umstritten. Denn Ingwer wird auch eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt. Lassen Sie sich deshalb lieber persönlich von Ihrem Arzt beraten!