Fasten ist wohl eines der ältesten Rituale der Menschheit. Es hat sich durch alle Epochen gehalten und kommt gerade in diesen üppigen Zeiten gleichsam als Gegenbewegung wieder in Mode. Zugleich auf Körper, Seele und Geist wirkend, kostet es praktisch nichts und kann uns trotzdem so viel mehr bieten als viele aufwändige Methoden der modernen Medizin. Das sage ich nach 35 Jahren Fastenbegleitung ohne Einschränkung.
Besonders freut mich, dass jetzt auch noch die Wissenschaft Fasten entdeckt und es so in den Vordergrund stellt. Fasten stärkt schon immer, aber nun auch wissenschaftlich bewiesen gesunde Zellen und schwächt kranke, weshalb es in USA inzwischen bei Krebs und sogar begleitend zur Chemotherapie empfohlen wird. In Russland wird es seit Jahrzehnten erfolgreich und über längere Zeit bei psychiatrischen Krankheitsbildern eingesetzt.
Vor allem aber ist Fasten die Grundform des ketogenen Stoffwechsels, der inzwischen von Alzheimer bis Krebs sowohl zur Vorbeugung als auch Therapie empfohlen wird, wie ausführlich in „Geheimnis der Lebensenergie“ dargestellt.
Und laut Aussage großer Religionsstifter wie Christus, Mohammed und Buddha dürfen alle fasten und sogar lange, wenn man an die typische christliche Fastenzeit denkt, die von Aschermittwoch bis Ostersonntag 40 Tage umfasst. Als Arzt bin ich da kleingläubiger und würde es Patienten mit zehrenden Krankheitsbildern wie Krebs und TBC es eher nicht empfehlen, jedenfalls nicht im letzten Stadium der Auszehrung (Kachexie). Ein ebenso gutes wie bekanntes Beispiel für die Chancen durch Fasten – wenn etwa eine ganze Bevölkerung sich diesem Exerzitium unterzieht – bot das kleine Himalayavolk der Hunzas, das bis Mitte des letzten Jahrhunderts abgeschnitten von den „Segnungen“ der Zivilisation lebte und auf Grund seiner kargen Lebensverhältnisse jedes Frühjahr zu einer langen Fastenzeit gezwungen war. Von ihnen sind uns aus diesen Zeiten eindrucksvolle Zeugnisse fast unverwüstlicher Gesundheit überliefert. Die Menschen wurden bei guter Gesundheit steinalt und kannten keines der typischen Zivilisationssymptome, also weder Krebs noch Herz-Kreislauf-Probleme, aber auch keine Allergien oder Alzheimer. Obendrein war Kriminalität unbekannt bei den Hunzas. Genau so lange, bis mit der Straße die Zivilisation(skost) kam. Heute ist das Himalaya-Volk in einem erbärmlichen Zustand.
Fasten in der heutigen Zeit
Wir Menschen der Moderne könnten daraus einiges für uns lernen. Gelänge es uns etwa, die christliche Fastenzeit schrittweise zu reaktivieren, könnten wir in absehbarer Zeit ganze Krankheitsbilder wie Gicht und Rheuma, Diabetes II und Bluthochdruck abschaffen. Den Herzinfarkten würde die Basis genommen und dem Krebs zumindest das Terrain erheblich erschwert. Dass wir eine so einfache, billige und wirksame Maßnahme nicht nutzen, liegt am ehesten wohl am Macherwahn der modernen Medizin, die noch immer – auf (arche-)typisch männliche Art – davon träumt, Gesundheit zu produzieren, und sich auch nur sehr zögerlich dazu durchringen kann, die ganzheitliche Psychosomatik von "Krankheit als Symbol" zu akzeptieren. Noch immer muss das die Mehrheit in Eigenregie tun, auch wenn die Ärztekammern die Fortbildung dazu (Integrale Medizin) schon länger anerkennt.
Heute sollten aber nicht nur Kranke und diejenigen, die Krankheitsbildern vorbeugen wollen, sondern alle, die sich eine grundlegende Reinigung wünschen und gönnen Fasten. Es ist und bleibt mit Abstand das beste Detox-Programm. Auch all jene, die das rechte Maß in ihrem Leben verloren haben und es zurückgewinnen wollen, wären damit bestens bedient. Ferner natürlich jene, die ihre Mitte verloren haben. Insofern ist Fasten auch ein wundervolles Heilmittel, ein Remedium und ganz ursprüngliche Medizin, die wie die Meditation uns in unser Zentrum zurückbringen kann.
Folglich sind damit auch jene spirituellen Sucher, die tiefere Erfahrungen in der Meditation erleben und durchlässiger für die göttliche Präsenz werden wollen, beim Fasten richtig. Wie auch alle, die den Elementen und der äußeren und ihrer inneren Natur wieder näherkommen möchten.
Fasten: Loslassen und Hineinhören
Lasse ich diese breiten Einsatzmöglichkeiten vor meinem inneren Auge Revue passieren, bewundere ich fast die Mediziner, die noch immer vor dem Fasten warnen? Denn sie verweigern ihren Patienten ja nicht nur eines der universellsten und hilfreichsten Heilmittel, sie setzen sich damit auch in Widerspruch zu allen großen Religionen und spirituellen Traditionen. Irgendwie sind Mediziner, die sich gegen das Fasten stellen – von Ärzten würde ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen wollen – auch mutig, wenn wohl auch nur dabei, die eigene Notwendigkeit und Wichtigkeit zu betonen.
Fasten erscheint vielen modernen Medizinern zu einfach, zu billig und vor allem zu unprofessionell, denn man braucht schon sehr bald keinen Arzt mehr dazu. Wenn überhaupt nur am Anfang. Im Gegenteil müssen sich Fastenärzte darauf gefasst machen, die meisten Patienten auf diese Weise zu verlieren, all jene nämlich, die über diesen Weg Kontakt zu ihrem inneren Arzt finden, wie Paracelsus die Heilkraft nannte, die in jedem von uns schlummert.
Fasten als Therapieform spricht den archetypisch weiblichen Pol in uns an, dem es nicht um Machen, sondern eher um Loslassen geht. Wir werden dadurch ganz nebenbei sensibler und empfänglicher für Signale aus dem eigenen Inneren und bekommen so die Chance, den Kontakt zu unserer inneren Stimme und den Träumen der Nacht wieder zu finden. Mit einem verlässlichen Draht zum eigenen inneren Arzt werden äußere Ärzte weniger not-wendig. Nicht mehr gebraucht zu werden, ist aber die Horrorvision der allermeisten Berufe und offenbar besonders die von Medizinern, deren eigentliches Ziel es eigentlich sein müsste, sich überflüssig zu machen.
Die wenigen verbliebenen Ärzte arbeiten auf dieses Ziel hin, weshalb es in diesen materialistischen Zeiten davon auch immer weniger gibt. Andererseits haben wir eine richtige Mediziner-Schwemme mit dem Anspruch Gesundheit zu produzieren. Ärzte sind eher der alten Maxime „nil nocere – vor allem nicht schaden“ verpflichtet, die noch das Arztsein meines Großvaters bestimmte und beim ihm die typische Geschäftigkeit moderner Mediziner verhinderte.
Die Vielfältigkeit des Fastens
Wenn wir die Wirkungen einer Heilfastenkur mit anderen Therapieformen vergleichen, fällt ihre enorme Vielfältigkeit auf, die von Symptombesserungen bis zu Heilungen ganzer Krankheitsbilder auf medizinischer Ebene reichen. Vor allem aber ist eine Heilfasten-Kur oder -woche, wie ich sie seit nunmehr 36 Jahren mit Patienten durchführe, ein wunderbarer Weg der Vorbeugung und sogar der Psychotherapie in Eigenregie.
Obendrein lassen sich auf diesem Weg Selbstgenügsamkeit und innere Ruhe, tiefe Meditation und eben die eigene Mitte finden. Fasten ist tatsächlich auch – spirituell gesehen - ein Weg zur Selbsterkenntnis, ganz im Einklang mit den großen Religionen, die es ausnahmslos kennen und ihren Anhängern früher empfahlen.
Dadurch, dass wir fastend durchlässiger werden für subtile Energien und etwa die Chance bekommen, unsere innere Energie in den Meridianen und Chakren zu spüren, werden wir auch viel offener für religiöse und eben spirituelle Erfahrungen. Persönlich habe ich den großen Teil meiner spirituellen Erlebnisse während meiner vielen Fastenzeiten gemacht.
Aber wir werden auch geistig-seelisch klarer und wacher. Fast alle meine Bücher habe ich nüchtern geschrieben – entweder direkt während der Fastenzeiten oder wenigstens in den Stunden von 6 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags also vor dem Break-fast, dem Fastenbrechen des Frühstücks.
Wie geht unser Organismus damit um?
Heute wissen wir auch – dank der Wissenschaft - besser, was fastend in unserem Körper abläuft. Der Organismus macht auf seine nachhaltige Art Ordnung und greift auf eigene Reserven zurück. Er saniert alle und vor allem alte Baustellen und fängt – sobald das geschehen ist – an, in der umgekehrten Reihenfolge das Körperhaus mit seinen Speichern einer gründlichen Revision zu unterziehen. Was zuletzt abgelagert wurde, wird zuerst wieder ans Licht befördert. So gehen wir von Fastentag zu Fastentag tiefer zurück ins eigene Gewebe und auch in der Lebenszeit immer weiter zurück. Menschen, die oft gefastet haben, können sich folglich auf ein gut durchgearbeitetes Körperhaus ganz anders verlassen.
Dabei ist Fasten eine Art freiwillige Krise für den Organismus. Je schwerer die Krise, desto drastischer reduziert sie auf Wesentliches. Fastend reduzieren wir uns freiwillig aufs Wesentliche. Auch wenn wir noch so viele Kilos verlieren, wird uns danach doch nichts fehlen. Im Gegenteil, was übrigbleibt, erscheint wesentlicher, sauberer und kann ungleich leichter durchs Leben tragen. Fastende tragen aber nicht nur körperlich leichter an sich, sie (er-)tragen auch ihr Leben mit seinen Herausforderungen meist bereitwilliger und leichter. Körperlich und seelisch kommen sie von Mal zu Mal besser in die Lage, mit Krisen fertig zu werden, haben sie doch gelernt und ihrem Körper beigebracht, gerade in der Krise immer wieder zum Wesentlichen zurückzufinden. Es ist also eine wundervolle Vorbereitung auf etwaige Lebenskrisen.
Die Auswirkung des Essens auf unsere Gesundheit
Dass den meisten heute Verzicht so schwerfällt, hängt wohl vor allem davon ab, wie sehr wir an alten Mustern und in eingefahrenen Gleisen (fest)hängen. »Immer mehr vom selben« ist einerseits von Paul Watzlawik längst als Sackgasse durchschaut, andererseits aber trotzdem zur Devise der Mehrheit und ihrer Mainstream-Politiker geworden. Alles Umdenken fällt so vielen so entsetzlich schwer. Die meisten von uns sind an wenigstens drei Mahlzeiten gewöhnt und können sich gar nichts anderes mehr vorstellen. Ein Verzicht auf nur eine einzige Mahlzeit bringt bei manchen schon Gedanken an Krise mit sich.
Dabei ist auch das Essen selbst längst ein Krisenthema. Die auf unbewusstes und falsches Essen zurückzuführenden Schäden beliefen sich in Deutschland schon vor der Eingemeindung der Ex-DDR auf annähernd 100 Milliarden Euro pro Jahr. Der russischstämmige US-Amerikaner Leon Chaitow berichtete bereits vor 20 Jahren von erschütternden Tierversuchen. Fütterte man nämlich Versuchstiere mit genau der Nahrung, die amerikanische und deutsche Durchschnittsbürger zu sich nehmen, reduziert sich dadurch nicht nur deren Lebenserwartung um ein Drittel, sie sterben auch jenen elenden Tod an Zivilisationskrankheiten, dem die meisten Menschen moderner Wohlstandsgesellschaften heute zum Opfer fallen.
Die allermeisten Tierversuche sind – aus meiner Sicht – überflüssiger als ein Kropf, diese Versuche von Leon Chaitow, vor allem die mit Primaten durchgeführten, sind aber doch übertragbar auf Menschen wie alle entsprechenden Erhebungen zeigen. Die große Mehrheit der über 100-jährigen hat sich einfach und bescheiden mit größeren Fastenpausen ernährt. Chaitow war damals interessiert herauszufinden, wie sich die Lebenserwartung erhöhen ließe und belegte, dass Reduktionskost über lange Zeit Tiere derselben Art um 25 Prozent älter werden lässt. Auch bei Menschen erweist sich knappe Bio-Kost mit mehreren Fastenperioden pro Jahr als einzig wirklich verlässliche Maßnahme der Lebensverlängerung.
Dadurch verlängert sich aber nicht nur die Quantität der Lebenszeit, sondern auch die Qualität des Lebens sehr spürbar.
Gönnen Sie sich eine Pause
Es ist also nicht nur entscheidend was, sondern vor allem auch wie viel wir davon essen? Beides ist wichtig wie in „Geheimnis der Lebensenergie“ ausführlich dokumentiert. Ganz wichtig ist aber auch, ob wir uns und unserem Organismus Fasten-Pausen gönnen, kürzere tägliche wie längere jährliche. Jeden Morgen sollte das Frühstück oder neudeutsch „break-fast“ eine Fastenperiode von wenigstens 12 Stunden brechen, die notwendig ist, um den Organismus ausreichend zu regenerieren. Mehrere Male pro Jahr ein längeres Fasten kann obendrein ungeahnte Regenerationskräfte freisetzen. So wie wir mit der Ruhe der Nacht im Rücken den Tag überstehen, könnten wir von der Ruhe der Fastenzeit ein halbes und sogar ein Jahr zehren. Besonders wenn bei wirklich bewusstem Fasten neben den Kleidern auch das Bewusstsein weiter wird.
Diese Qualitätsverbesserung liegt auf körperlicher Ebene daran, dass sich die im Laufe der Zeit immer mehr ansammelnden Stoffwechselschlacken, die nach und nach alle Zellen und schließlich Gewebe und Organe blockieren, beim Fasten entsorgt und der Organismus so sehr nachhaltig entlastet wird. Für diejenigen Schulmediziner, die deren Existenz immer noch bestreiten, sei darauf kurz eingegangen.
Was sind Schlacken? In der Stahlindustrie verstehen wir darunter den Abraum, wie er bei Eisenerzverhüttung anfällt. Das sind die schwarzen Halden, die man im Ruhrgebiet früher überall sehen konnte. Im Stoffwechsel des Organismus fallen ebensolche Abfälle an. Daraus entstehen dann Ablagerungen in Gefäßen beziehungsweise Arterien, aber auch verschiedene Steine in Blase, Nierenbecken, Gallenblase, aber auch zwischen Zähnen und sogar im Darm als Kotsteine. Auch die Ablagerungen von Harnsäurekristallen bei Gicht und den »Schutt« in rheumatischen Gelenken rechne ich dazu. Das sind Phänomene, die durchwegs auch von Schulmedizinern bekämpft werden. Am besten und natürlichsten lassen sie sich mittels Fasten angehen und zukünftig verhindern.
Nach meinen Erfahrungen ist die Überlastung unseres Organismus mit Schlacken ähnlich gefährlich wie die Überlastung der Seele mit Stress. Beides zusammen genommen ergibt eine scheußliche Synergie, die immer fatalere Konsequenz mit sich bringt. Würden wir dem Organismus mehr Regenerations-Chancen geben, wie beim Fasten, kann er – wie ich von vielen Kurs-Teilnehmern weiß – so viel besser mit diesen Überforderungssituationen und der Hektik des modernen Lebens umgehen.
Das vom Organismus als Krise erlebte Ausbleiben der gewohnten Nahrung führt zur – in Jahrmillionen vom Organismus gründlich erlernten - Umstellung auf Eigenbedarfsdeckung, die spätestens nach drei Tagen abgeschlossen ist. Jetzt geht er all seine nicht fertig sanierten Baustellen an, was wir daran bemerken, dass alte Herde wieder kurz und schwächer als ursprünglich - aber eben doch merkbar – wieder aufflackern. Es kann zu regelrechten Erstverschlimmerungen wie bei homöopathischen Behandlungen kommen.
Aber es gibt auch sehr schöne Geschenke. Menschen, die regelmäßig fasten, erleben regelrechte Fasteneuphorien. Solche Empfindungen beschwingter Leichtigkeit und beeindruckender Klarheit in Gefühls- und Gedankenwelten sind beim Fasten häufig und der Fasten-Energiebilanz zu verdanken. Tatsächlich spart der Körper all jene Energie ein, um die Nahrung aufzuschließen, wenn er auf Eigenbedarfsdeckung umstellt. Wirklich auch wenn es sich anfangs nicht so anfühlt, hat er genau so viele Kalorien wie sonst zur Verfügung. Unter dem Strich bedeutet das ein Plus an Energie, einfach weil eigenes Fett leichter zu verstoffwechseln ist als fremdes. Rechnen wir am Ende die verbrauchten Kilos in Kalorien um - 1 Gramm Fett ergibt knapp 10 kcal - stellt sich heraus, dass der Körper jeden Tag ausreichend versorgt war und obendrein die gesamte Verdauungsenergie einsparen konnte. Diese Einsparung dürfte für die euphorischen Gefühle von Energieüberfluss verantwortlich sein.
Manchmal treten diese allerdings nicht auf, was daran liegt, dass der Organismus die vorhandene Energie für Reparatur- und Aufräumungsarbeiten verbraucht. Auch wenn es sich weniger angenehm anfühlt, ist es doch noch wichtiger. Auf alle Fälle ist jedenfalls Regeneration angesagt. Fastende leben vom eigenen Eingemachten – im Wesentlichen Fett - und vieles hängt davon ab, in welchem Zustand es ist. Ernährung und Lebensstil spielen hier die entscheidende Rolle. Wer „Peace-Food“ zwischen seinen Fastenzeiten lebt, wird natürlich ungleich weniger Probleme haben als ein Mischköstler, der zum ersten Mal fastet.
Obendrein können sich Schlafdefizite der Vergangenheit beim Fasten in regelrechten Anfällen von Müdigkeit äußern. In jedem Fall aber geschehen sinnvolle Maßnahmen in Regie jenes inneren Arztes, des Paracelsus Archeus nannte, und so sehr schätzte.
So mag verständlich werden, warum Fasten eine der besten Regenerationsmethoden darstellt und nebenbei noch eine wundervolle Einstellung und Vorbereitung auf den Umgang mit Krisen.
Alles, was wir dazu brauchen, ist dabei so einfach und günstig, vor allem Wasser als Lösungsmittel zum Abtransport der Schlacken. Jeder Hausputz braucht natürlich viel Wasser, und zwar am besten fließendes, also Leitungswasser. Idealerweise reines Wasser ohne Kohlensäure, denn bei Fasten geht es um Entsäuerung oder auch Kräutertees, mit denen sich der Reinigungs- und Regenerationsprozess noch gezielt unterstützen lässt.
Ähnlich wichtig ist während des Fastens in Bewegung zu kommen. Fasten ist sogar eine gute Gelegenheit dazu – innerlich, aber auch ganz konkret äußerlich. Eine wunderbare Chance mit vielen Synergien bieten hier auch Fasten-Wanderwochen. Es ist die schnellste mir bekannte Art und beste Chance, wieder in Form zu kommen. Da wird gleichsam Fett in Muskulatur umgewandelt und dabei auch noch abgenommen. Man kann es gezielt zum Abnehmen nutzen, aber auch um im übertragenen Sinn in Bewegung zu kommen, um Natur noch wirklich zu erleben und seinen Körper wieder lieb zu gewinnen.
Je mehr man sich auf den Fastenprozess einlässt, desto besser und tiefer geht er. Wer nur nicht isst, landet bei der wenig empfehlenswerten Null-Diät, die ziemlich nullwertig ist wie so viele Diäten. Insofern würde ich immer raten, sich ausreichend Zeit zu nehmen für neue Erfahrungen und möglichst die alten Ablenkungsmanöver wie Fernsehen zu unterlassen.
Im Gegenteil ist bewusstes Fasten die ideale Chance, seine Symptome zu deuten und die sich daraus ergebenden Lebensaufgaben anzunehmen im Sinne des Krankheitsbilder-Nachschlagewerkes "Krankheit als Symbol". Fasten ist auch eine ausgezeichnete Chance, mit alten Gewohnheiten wirklich im wahrsten Sinne des Wortes fertig zu werden und sogar die beste Möglichkeit für Entzug. Ob man sich von Suchtmitteln wie Drogen und Alkohol, von Süßigkeiten oder Nikotin, von Milch(produkten) oder überhaupt Tierprotein lösen will, eine Fasten-Woche ist der ideale Einstieg in den Umstieg. Insofern empfehle ich auch eine Fastenzeit von einer Woche, um dann anschließend mit „Peace-Food“ sein Leben auf eine neue bessere Spur zu bringen, was sich für so viele schon so sehr bewährt hat. Einen idealen Einstieg bietet mein allererstes Buch von vor 35 Jahren „Bewusst Fasten“, das gerade erweitert, völlig überarbeitet und aktualisiert wieder erschienen ist.