Der Einsatz von Glaubersalz zur Darmentleerung oder Darmreinigung ist eine günstige und einfache Art, deinen Körper für eine Fastenkur vorzubereiten. Das altbewährte Abführmittel kann auch bei stärkerer Verstopfung gute Dienste leisten. Es wirkt sehr stark und hat Nebenwirkungen, die du kennen solltest. Wir erklären die richtige Glaubersalz-Anwendung und worauf du dabei achten solltest.
Für welche Anwendungen eignet sich Glaubersalz?
Glaubersalz ist natürliches Abführmittel. Durch das sogenannte „Glaubern“ werden Reste von Nahrung komplett aus dem Darm geschwemmt. Dadurch kann es auch sein, dass das Hungergefühl weniger wird, was am Anfang vom Fasten ein Vorteil ist. Es wird auch gerne zur Darmentleerung vor Operationen und Untersuchungen verwendet. Es kann auch bei chronischer Verstopfung verwendet werden. Allerdings ist die Wirkung sehr stark. Bei leichteren und mittleren Verstopfungen ziehen daher viele Betroffene sanftere Alternativen vor.
Eine Anwendung mit dem natürlichen Salz ist einfach, aber nicht sehr angenehm. Die abführende Wirkung sollte in acht bis zehn Stunden nach der Einnahme eintreten. Die Darmentleerung geschieht dann durch eine Art Durchfall, der aber rasch vorbei ist. Viele mögen den typischen Geruch des Salzes auch nicht. Trotzdem ist es wegen seiner gründlichen Wirkung und leichten Handhabung ein sehr beliebtes Mittel, um den Körper auf das Fasten vorzubereiten.
Wie wirkt Glaubersalz?
Glauber oder Karlsbader Salz ist ein Natriumsulfat. Es entsteht, wenn sich Kochsalz (also Natriumchlorid) und Schwefelsäure verbinden. Es kann industriell hergestellt oder durch eingedampftes Mineralwasser erzeugt werden. Weil es sehr bitter schmeckt, wird es oft mit Bittersalz verwechselt. Obwohl beide eine ähnliche bis gleiche Wirkung haben, handelt es sich bei Bittersalz um Magnesiumsulfat, das ebenfalls aus Mineralwasser gewonnen wird.
Durch Osmose hält das Natriumsulfat Wasser im Darm zurück und reichert so den Stuhl mit Flüssigkeit an. So wird das Volumen erhöht und die natürliche Reaktion des Darmes, den Stuhl auszuscheiden, künstlich ausgelöst. Diese Reaktion kann sehr heftig sein, entfernt aber restlos jegliche Reste von verdauter Nahrung aus dem Darm. Weil mehr Flüssigkeit als normal ausgeschieden wird, ist es während einer Glaubersalz-Anwendung enorm wichtig, viel zu trinken.
Warum ist eine Darmentleerung vor dem Fasten so wichtig?
Heilfasten oder Fasten ist eine Art gründlicher Frühjahresputz für den ganzen Körper. Ist der Organismus nicht mehr mit Verdauung beschäftigt, können dadurch wichtige Entgiftungsprozesse in Gang kommen. Fasten soll den Stoffwechsel trainieren und die körpereigene Immunabwehr fördern. Vor Beginn einer Fastenkur ist es essenziell, den Darm vollständig zu entleeren. Im Normalfall schiebt neue Nahrung die alte Nahrung in den Verdauungsorganen weiter. Kommt durch das Fasten aber keine neue nach, bleibt die alte im Darm liegen und verdirbt.
Ohne den wichtigen Abführtag zu Beginn einer Fastenkur könnte dieser gärende Brei zu einer Vergiftung führen. Die heftige Wirkung von Glaubersalz Natriumsulfat als Abführmittel wird hier sehr geschätzt, da es eine gründliche Säuberung des Darmes bewirkt. Eine Darmentleerung zum Auftakt des Fastens hat aber einen weiteren Vorteil. Das Hungergefühl wird beispielsweise schwächer, wenn der Verdauungstrakt komplett entleert ist.
Dosierung und Anwendung von Glaubersalz
Da die Wirkung recht stark ist, ist eine genaue Dosierung bei der Anwendung als Abführmittel ist wichtig. Wenn du die Mengenangaben einhältst, ist sie aber nicht kompliziert.
Und so geht es:
- Löse zwei bis vier Löffel Salz (das sind etwa 20 bis 30 Gramm Glaubersalz) in 250 Milliliter Wasser auf!
- Für eine schnellere Wirkung (beispielsweise vor dem Fasten) kannst du die doppelte Menge an Wasser nehmen (500 Milliliter Wasser) und ein bis zwei Esslöffel Salz darin auflösen.
- Die Salzkristalle sollten in der Mischung vollständig aufgelöst sein. Warmes Wasser erleichtert das.
- Trinke die Glaubersalz-Lösung und spüle mit der gleichen Menge reinem Wasser nach! Weil das Salz sehr bitter schmeckt und auch unangenehm riecht, kann es helfen, wenn du dir beim Trinken die Nase zuhältst. Du kannst auch ein wenig Zitronen- oder Orangensaft unter die Lösung mischen.
Die Wirkung kann nach 30 Minuten oder erst nach einigen Stunden eintreten. Achte daher in diesem Zeitraum darauf, dass du dich in der Nähe einer Toilette befindest! Zu Beginn einer Fastenkur solltest du dich aber ohnehin etwas zurückziehen und dir eine Pause im Alltag gönnen.
Nebenwirkungen: Worauf muss ich bei der Verwendung von Glaubersalz-Pulver aufpassen?
Glaubersalz-Pulver solltest du nur dann verwenden, wenn du fit und gesund bist. Generell sollten kranke oder geschwächte Menschen selbstständig ohne ärztliche Aufsicht keine Fastenkuren durchführen.
Nicht angewendet werden sollte Glaubersalz:
- bei einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt,
- bei Bauchschmerzen,
- während der Schwangerschaft
- bei Problemen mit dem Herzen,
- oder bei Bluthochdruck, da der Blutdruck durch eine Anwendung steigen kann.
Wie bei allen entgiftenden und abführenden Mitteln kann es auch hier Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben. Auch die Antibabypille kann durch eine Darmreinigung ihre Wirkung verlieren. In dieser Zeit solltest du auf eine andere Verhütung umsteigen.
Bei einer Darmentleerung verliert der Körper sehr viel Flüssigkeit. Es kann zu Kopfschmerzen oder Schwindel kommen. Wichtig ist daher, dass du während der Einnahme des Abführmittels sehr viel Wasser trinkst. Dauerhaft anwenden solltest du das starke Abführmittel aber nie. Dadurch könnte deine Darmflora auf Dauer zerstört werden und es kann zu einem Mangel an Kalium und Mineralstoffen kommen. Es ist auch kein Mittel zum Abnehmen. Dauerhaft abnehmen kannst du nur durch mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung. Bei einer Fastenkur verlierst du zwar Gewicht durch den Flüssigkeitsverlust, aber kein unerwünschtes Fett. Bei einer richtig angewandten Kur wird allerdings die Entgiftung angeregt, was auf Dauer den Abbau von unerwünschten Fettdepots unterstützen kann.
Was sind Alternativen zu Glaubersalz?
Natürlich kann es sein, dass eine Glaubersalz-Lösung auch bei korrekter Dosierung nicht den gewünschten Erfolg verspricht. Jeder Körper reagiert eben anders. Manche vertragen auch den bitteren, salzigen Geschmack nicht. Die einfachste Alternative zur Darmreinigung vor dem Heilfasten ist ein Einlauf mit körperwarmem Wasser. Dafür brauchst du ein spezielles Klistier und etwas Übung. Für eine Darmentleerung muss der Einlauf zwei bis drei Mal angewendet werden. Dafür gibt es bei dieser Methode keine Nebenwirkungen und keinen unangenehmen Geschmack oder Geruch.
Weitere Möglichkeiten der sanften Darmreinigung sind:
- Sauerkrautsaft
- Zitronensaft
- Apfelessig
- Flohsamenschalen
- Brottrunk
- Pflaumensaft
- Johannisbrotkernmehl.
Etwas stärker und besser für eine Anwendung vor dem Fasten wirken Bittersalz, Rizinusöl, Sennes-Tee, Faulbaum-Tee oder Mannitol.