Stress, Hektik und dauernde Anspannung können sich schnell an Bauchschmerzen bemerkbar machen. Jeder kennt das Rumoren oder die Übelkeit im Bauch vor großen Herausforderungen wie einer Prüfung, einer Abgabe oder auch bei Verliebtheit. Dauerhafter Stress, ständige Angst oder einfach viel zu wenig Erholungsphasen können aber unsere Gesundheit dauerhaft durch chronische Erkrankungen im Bauch gefährden. Wir verraten, wie du Bauchschmerzen schnell lindern und am besten auf Dauer vermeiden kannst.
Bauchschmerzen: Was passiert bei psychischen Belastungen im Körper?
Dass sich Gefühle auf den Magen und die Verdauung schlagen, besagen unsere eigene Erfahrung und unzählige Sprichwörter. So geht „die Liebe durch den Magen" oder etwas Lästiges kann uns „sauer aufstoßen". Das Magen-Darm-System wird von einem feinen Nervengeflecht durchzogen. Man spricht vom enterischen Nervensystem (Enteron heißt auf Griechisch Darm). Es handelt sich dabei um Teile des vegetativen, also unbewussten Nervensystems. Es steuert etwa die Produktion der Verdauungssäfte und die Bewegung des Darms und reagiert auch auf die Psyche.
Wenn wir verliebt sind oder uns über etwas sehr freuen, sendet das Gehirn Impulse als Reaktion über Nerven an den Magen-Darm-Trakt. Bei Angst, Stress, psychischen Belastungen oder auch Trauer kann die nervliche Anspannung zu Symptomen wie Bauchweh, Krämpfen, Übelkeit oder sogar Erbrechen führen. Umgekehrt können sich Bauchschmerzen und eine schlecht funktionierende Verdauung auf die Stimmung schlagen. In diesem Bereich werden sehr viele Hormone wie etwa Serotonin produziert, die unser Wohlbefinden steuern.
Diese psychosomatischen Beschwerden im Bauch können auch Ursachen körperlicher Natur haben. Typische Beschwerden und Symptome bei Bauchschmerzen durch Ursachen wie Stress sind:
- Sodbrennen,
- Krämpfe,
- Verstopfung,
- Durchfall
- oder auch Übelkeit und Erbrechen.
Die Psyche und Schmerz: Woher kommen Bauchschmerzen bei Stress und welche Probleme können entstehen?
Bei Stress ist nun der Körper in Alarmbereitschaft und schickt alle möglichen Ressourcen (Blut, Sauerstoff, Nährstoffe) in die Regionen, wo er sie am wichtigsten braucht: die Muskeln und das Gehirn. Das bedeutet, dass der Verdauungstrakt beurlaubt wird. Für kurze Zeit, eine Prüfung, eine Abgabe, ein Bewerbungsgespräch oder eine Präsentation ist das nicht schlimm. Wird Stress aber zum Dauerzustand, kann das zu Problemen führen. Durch das fehlende Blut wird der Darm träge und arbeitet schlechter. Das kann zu folgenden physischen Beschwerden führen:
- Die Magenwand wird durchlässiger gegenüber der Magensäure. Das sorgt für Schmerzen oder Sodbrennen, da die Speiseröhre durch aufsteigende Säure gereizt werden kann. Durch eine schlechte Durchblutung im Magen-Darm-Bereich können auch die Muskeln an Kraft verlieren und Säure dorthin lassen, wo sie Schaden anrichten kann.
- Wird der Speisebrei nicht ordentlich verdaut, kann das zu Symptomen wie Völlegefühl, Blähungen und Verstopfung führen. Ein träger lascher Darm kann die Speisen aber auch durchrasseln lassen, was Durchfall hervorrufen kann. Dann fehlen viele Nährstoffe und Salze aus dem Nahrungsbrei, was wiederum zu Mangel führen kann.
- Die Darmwand, die normalerweise nur Nährstoffe in den Körper weiterleitet und alles andere abschirmt, kann ebenso durchlässig für unerwünschte Bakterien werden. Das kann Entzündungen hervorrufen.
Bauchschmerzen durch Stress werden meist aus einer Kombination dieser Faktoren begünstigt. Dazu kommt, dass auch unser normales Hungergefühl bei einer chronischen Anspannung durcheinander ist. Manche essen dann mehr (Stressessen), andere verlieren den Appetit. Auch ernähren wir uns in stressigen Phasen meist nicht sehr achtsam und greifen gerne zu Kaffee, Energy-Drinks, Zigaretten oder Alkohol, um uns schnell aufzuputschen oder kurz zu entspannen. Das begünstigt die Probleme ungemein.
Schnelle Hilfe für den Bauch bei Stress
Die beste Therapie bei stressbedingten Bauchschmerzen ist natürlich, die Ursache für den Stress zu beseitigen. Das ist vor allem deswegen wichtig, da es durch ständige psychische Überforderungen zu Erkrankungen wie Reizdarm, chronischer Gastritis oder gar Magengeschwüren kommen kann. Ein anderer wichtiger Punkt der Therapie ist jener, den Organismus im Gleichgewicht zu halten und den Magen, Darm und alles drum herum so stabil und gesund wie möglich zu erhalten. Bei akuten Symptomen gibt es aber auch schnelle Helferlein und Tipps, die die Schmerzen vorerst lindern können.
Bei Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen oder Völlegefühl helfen gegen den Schmerz rasch:
- eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch
- Kräutertees, wie Pfefferminze, Kamille, Schafgarbe, Wermut, Fenchel oder Melisse, fördern oder beruhigen die Verdauung und entspannen schon durch die Wärme.
- Kräuteressenzen mit Bitterstoffen gibt es in der Drogerie oder in der Apotheke. Sie unterstützen das Verdauungsfeuer bei Verstopfung oder Blähungen und spenden wichtige Nährstoffe. Darunter sind Löwenzahn, Ingwer, Teufelskralle, Tausendgüldenkraut, Sternanis, Angelikawurzel, Enzianwurzel, Curcuma oder Kümmel.
- Bei Sodbrennen kann auch schnell das Kauen von Kaugummi helfen.
- Viel trinken. Ersetze Kaffee, Alkohol, süße Energy-Drinks und Getränke mit Kohlensäure lieber durch grünen Tee ohne Aromastoffe und stilles Mineralwasser! Trinke so viel dir guttut, dadurch regst du die Verdauung an!
- Ein kleiner Spaziergang bringt deine Verdauungssäfte auch wieder in Schwung und sorgt für Sauerstoff.
- Ein warmes Vollbad sorgt für Entspannung und kann auch den Bauch beruhigen.
Tipps für einen gesunden Bauch für eine stabile Psyche
Der Magen-Darm-Trakt nimmt sehr viel Platz in deinem Körper ein. Je besser du auf ihn achtest, desto besser kannst du auch mit psychischen Herausforderungen umgehen, da du nicht durch Schmerzen abgelenkt bist und so auch mehr entspannende, motivierende und regulierende Hormone in Ruhe produziert werden können. Mittelfristig können dich dabei folgende Dinge unterstützen:
- 5HTP kommt in der afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia) vor und unterstützt deinen Körper bei der Herstellung einer Vorstufe von Serotonin. Serotonin wird zum größten Teil im Darm gebildet. Serotonin sorgt für besseren Schlaf, gute Stimmung und Entspannung. Schon die Einnahme von einer recht geringen Dosis von 5HTP kann für Entspannung sorgen und gegen die Lust auf Süßes helfen, das bei manchen Menschen in Stresssituationen auftritt.
- Heilerde. Mit ganz schlichter Heilerde kannst du eine effektive Mini-Darmsanierung in einer Woche machen. Mische morgens und abends einen Kaffeelöffel davon in ungefähr einem viertel Liter Wasser oder Kräutertee und trinke das Gemisch! Heilerde schwemmt Giftstoffe auf und versorgt dich mit unzähligen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen, die zur Heilung von gereizten Schleimhäuten im Darm beitragen.
- Schlaf. Sorge mit dunklen Vorhängen, guter Lüftung und einem aufgeräumten, freien Schlafzimmer für guten Schlaf! Gönne dir täglich ein wenig Quality-Time im Bett und lasse mit Handy, Laptop und TV die Alltagsprobleme vor der Tür! Ein Hörbuch hilft oft besser beim Einschlafen. Lavendelspray oder Schlaftees mit Hopfen, Baldrian oder Passionsblume helfen dir beim Entspannen vor dem Zubettgehen.
Längerfristig können regelmäßiges Yoga, Meditation oder einfach eine Stunde bewusstes Musikhören viel zu deiner Entspannung beitragen. Unbedingt solltest du aber bei Bauchschmerzen durch Stress deine Ernährung umstellen und leichte Kost ohne Fette, Konservierungsstoffe, Industrie-Weizen und raffinierten Zucker bevorzugen. Nimm dir auch mehr Zeit zum bewussten Essen und unterstütze deine Magensäfte durch sehr gründliches Kauen. Sport hilft dir dabei, die Durchblutung anzuregen. Dadurch können auch stressbedingte Spannungen abgebaut werden.