![Angst und Stress begünstigen die Entstehung von Reizdarm Eine Frau hat Bauchschmerzen, eventuell wegen Reizdarm](https://www.balancebeautytime.com/sites/all/modules/contrib/lazyloader/image_placeholder.gif)
Bauchschmerzen, Krämpfe im Bauch, Blähungen, Verstopfung und/oder Durchfälle: Menschen, die unter Reizdarm leiden, kennen diese Beschwerden nur allzu gut. Eine deutsch-amerikanische Studie hat jetzt ergeben, dass Stress und Angstleiden die Entstehung der Funktionsstörungen des Magen- und Darmtraktes begünstigen. Experten raten daher, dass Betroffene auch eine psychosomatische Beratung in Betracht ziehen sollten.
Stress macht krank
Die Studie wurde unter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) an rund 2000 Fernreisenden durchgeführt. Die individuelle Einwirkung psychologischer und demografischer Faktoren wie Alter und Geschlecht, körperlicher Symptome sowie von Magen- und Darm-Infektionen auf die Entwicklung des Reizdarmsyndroms wurden untersucht. Ein besonderer Fokus wurde darauf gelegt, welche Rolle die Psyche bei der Entstehung der Erkrankung spielt. Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sowohl das Geschlecht als auch Stress und seelische Belastungen einen Reizdarm begünstigen. Vor allem Frauen und Menschen, die zu Durchfall unter Stress neigten und an Angststörungen litten, zeigten das Krankheitsbild.
Körper und Seele sind untrennbar
Die Haupterkenntnis der Untersuchung ist wohl, dass Körper und Seele eng miteinander verbunden sind. „Für die Betroffenen geht das Reizdarmsyndrom mit einem hohen Leidensdruck einher. Um eine schnelle, ganzheitliche und nachhaltige Hilfe gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass die Betroffenen neben körperlichen eben auch seelische Ursachen in Betracht ziehen und sich frühzeitig psychologische Beratung suchen.", empfiehlt Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychosomatik des Universitätsklinikums Ulm und DGPM-Sprecher.
Wenn das Reizdarmsyndrom beispielsweise während oder nach einer seelisch belastenden Lebensphase auftritt, wird diese Untrennbarkeit von Psyche und körperlichen Beschwerden sichtbar. Daher ist es ratsam, unterstützend zur Behandlung des Reizdarms eine psychotherapeutische Behandlung in Erwägung zu ziehen. Hier können die PatientInnen lernen, wie man mit Stressoren wie belastenden inneren und äußeren Einflüssen umgeht. Ursachen des Reizdarmsyndroms können so gezielt eingedämmt werden.