Stress, die falsche Ernährung oder das berühmte Glas zu viel – schon fängt die Speiseröhre an zu brennen. Sodbrennen ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung leidet hin und wieder unter der Refluxkrankheit. Die Hauptursachen für das Brennen in der Speiseröhre können vielseitig sein, genauso wie die Mittel dagegen. Wir haben die wichtigsten Hausmittel gegen Sodbrennen zusammengefasst.
Die Ursachen von Sodbrennen
Etwa 50 Prozent der Österreicher leiden hin und wieder für einen kurzen oder auch längeren Zeitraum an einer Refluxkrankheit, wie etwa Sodbrennen. Neben falscher Ernährung, wie beispielsweise üppige, fettige und spät eingenommene Mahlzeiten, können auch andere Faktoren das Brennen begünstigen:
- zu viel Magensäure
- Schwächung des Schließmuskels der Speiseröhre
- verminderte Selbstreinigungskraft der Speiseröhre
- Zwerchfellbruch
Wer über einen längeren Zeitraum an Sodbrennen leidet, sollte sich unbedingt in ärztliche Behandlung begeben. Das gelegentliche Brennen sollte man mit diesen Hilfsmitteln in den Griff bekommen:
Natron, der Klassiker
Sobald das Sodbrennen zuschlägt, greifen wahrscheinlich viele zum guten alten Natron. Das sogenannte Natriumhydrogencarbonat soll bereits in kleinen Dosen in der Lage sein, die Magensäure zu neutralisieren und dem Reflux auf diese Weise entgegenwirken. Einfach einen Teelöffel Backnatron in einem großen Glas stillem Wasser auflösen und die Flüssigkeit langsam und in kleinen Schlucken trinken.
Jedoch sollte man dieses Hausmittel nur in Maßen zu sich nehmen, weil der Körper das überschüssige Natron nicht einfach ausscheidet, was den PH-Wert im Körper durcheinanderbringen kann. Die Folgen können Magenschmerzen oder auch Durchfall sein.
Kaugummi als Wundermittel?
Nicht ganz – Kaugummi kann kleinere Mengen von Magensäure in der Speiseröhre neutralisieren. Beim Kauen wird die Produktion von Speichel angeregt. Der Speichel ist leicht basisch und bringt so die gewünschte Wirkung. Außerdem verdünnt der Speichel die Magensäure und nimmt sie beim Schlucken wieder mit in Richtung Magen. Einen ähnlichen Effekt haben übrigens auch Bonbons, für die, die nicht so gerne Kaugummi kauen.
Wasser, das Allheilmittel
Wasser hilft gefühlt bei jedem Leiden, so auch beim Sodbrennen. Beim Trinken wird die schädliche Magensäure von der Speiseröhre wieder in den Magen befördert. Außerdem wird die Säure verdünnt, was ebenfalls Erleichterung bringen kann. Besonders geeignet ist ein Glas lauwarmes, stilles Wasser oder auch ein säurearmer Tee, wie zum Beispiel Kamillentee. Auf der anderen Seite ist schwarzer Tee eher weniger geeignet, da das enthaltene Koffein den Schließmuskel der Speiseröhre schwächen kann.
Essen gegen Sodbrennen
Vor allem stärkehaltige Lebensmittel können der lästigen Refluxkrankheit entgegenwirken.
- Beispielsweise Kartoffeln, Kartoffelsaft oder auch Nüsse. Die enthaltene Stärke bindet die überschüssige Magensäure und nimmt die Säure beim Schlucken wieder mit in den Magen.
- Haferflocken können die Säure aufnehmen wie ein Schwamm. Einige Esslöffel reichen hier schon.
- Bananen legen einen Schutzfilm über die Schleimhaut und schützen so vor der Säure.
- Aber auch Samen, Gurken mit Schale, Zwieback, trockenes Brot, Reis oder Reiswaffeln können Linderung verschaffen.
Hier muss man für sich die beste Möglichkeit finden.
Vorbeugen mit einigen Umstellungen
Generell gilt: Was gut ist für den Körper, ist auch gut gegen Sodbrennen. Dazu zählen Schlaf, Sport und eine gesunde Ernährung. Denn bestimmte Lebensmittel können das Brennen auslösen oder sogar verschlimmern. Deshalb sollte man zunächst Fertigprodukte meiden und sich auf selbstgekochte Mahlzeiten verlassen. Generell gilt auch: Je fetter und üppiger die Mahlzeit, desto schlechter ist sie auch für den Magen.
Außerdem sollte man darauf achten, dass man nicht zu viel auf einmal isst. Mehr Essen bedeutet mehr Magensäure und es kann so zum Überschuss kommen, der möglicherweise das Sodbrennen auslösen kann. Besser ist es hier, sehr langsam zu essen und vor allem nur kleinere Mengen über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
Effektiv gegen Sodbrennen helfen auch Sport, ausreichend Schlaf sowie wenig bis gar kein Alkohol, Kaffee oder Tabak. Vor allem der Abbau von Gewicht durch die Ernährungsumstellung und Bewegung hilft dem Reflux vorzubeugen. Der Darm ist nicht nur ein wichtiges Verdauungsorgan, sondern beeinflusst das Immunsystem und sogar unsere Stimmung. Hippokrates, der bedeutendste Arzt der Antike, sagte schon um 400 vor Christus: „Der gesunde Darm ist die Wurzel aller Gesundheit.“ Die Darmflora lässt sich zum Beispiel durch Trinkmoor natürlich stärken. Es bindet schädliche Substanzen, wie zu viel Magensäure, eignet sich zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts und kann die Darmflora und die Darmschleimhaut regenerieren. Das Moor ist geruchs- und geschmacksneutral und kann mit Wasser, Fruchtsaft oder auch Tee gemischt werden.
Operation als letzter Ausweg
Sollten die Hausmittel und weiteren Maßnahmen alle nicht helfen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Hier sollte man sich von seinem Arzt gut beraten lassen. Ratsam ist eine OP unter anderem dann, wenn ein Zwerchfellbruch vorliegt und durch die Magensäure gravierende Schäden an der Speiseröhre entstanden sind.
Mit diesen Mitteln kann sich das schmerzhafte Brennen in der Speiseröhre zum Teil mindern oder sogar komplett verhindern lassen. In vielen Fällen kann man durch einige Umstellungen im Alltag dem Sodbrennen vorbeugen. Hier gilt: Weniger fettige Speisen, dafür mehr Sport. Die Operation sollte man wirklich nur als letzten Ausweg in Betracht ziehen.