Eine gesunde Verdauung ist die Grundlage einer guten Gesundheit. Die Verdauung beginnt bereits im Mund mit gründlichem Kauen und Einspeicheln, denn, wie heißt es so schön „gut gekaut ist halb verdaut“. Die maximale Zerkleinerung der Nahrung und das Vermischen mit Speichel startet den Verdauungsprozess optimal und erleichtert dem Magen seine Tätigkeit. Im Magen wird die Nahrung weiter aufgespalten und zerkleinert, sodass sie bereit für den Dünndarm ist. In diesem findet der nächste Verdauungsschritt und damit die Aufnahme der Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe statt. Nach jeder Mahlzeit sollte man dem Verdauungssystem Ruhe gönnen. Im besten Fall sind das 4 – 5 Stunden, dann können sich Magen und Dünndarm entleeren und wieder reinigen. Bestandteil einer jeden Mahlzeit sollten nach Möglichkeit auch immer bittere Kräuter sein, die die Verdauung und Lebertätigkeit anregen.
Warum ist ein gesunder Darm nicht nur für die Verdauung wichtig?
Unser Darm hat nicht nur für die Verdauung einen zentralen Stellenwert. Was manche überrascht, ist die Tatsache, dass auch viele Immunprozesse dort stattfinden, die für unsere Abwehr essentiell sind. Einen wichtigen Beitrag für diese Immunprozesse liefern die Bestandteile einiger Nahrungsmittel. Hierzu zählen zum Beispiel die Betaglucane, die man in Pilzen findet sowie die zahlreichen Bakterien, aus denen unsere Darmflora besteht.
Diese Bakterien können einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unser Gewicht und sogar unsere Stimmung haben. Ist die Darmflora ungünstig zusammengesetzt oder mangelt es ihr an Vielfalt – wie es häufig bei der sogenannten westlichen, ballaststoffarmen Ernährung der Fall ist – dann leidet womöglich unsere Darmgesundheit. Ballaststoffe sind die Nahrungsbestandteile, die nicht im oberen Verdauungstrakt aufgespalten werden, sondern unverändert ausgeschieden oder von unseren Dickdarmbakterien verwendet werden.
Lange Zeit hat man deren Bedeutung als sogenannte Präbiotika, also Bakterienfutter, völlig unterschätzt. Gerade beim Thema Übergewicht und Darmgesundheit sollen Ballaststoffe eine wichtige Rolle spielen. So haben Naturvölker, die zehnmal mehr Ballaststoffe und Rohkost konsumieren, eine wesentlich größere Vielfalt im Darm und leiden seltener an Übergewicht oder anderen „Zivilisations“-Erkrankungen. Daher kommt auch der Name.
Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Darmgesundheit ist zudem der Zustand der Darmschleimhaut. Ist diese zu durchlässig wie bei einem „Leaky-Gut-Syndrom“, so können Entzündungen und Autoimmunprozesse gefördert werden. Auch soll ein Zusammenhang zwischen Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestehen, von denen immer mehr Menschen betroffen sind. Sie können auch noch im höheren Lebensalter erstmalig auftreten.
Vitalpilze als Immunregulatoren
Sowohl bei Autoimmunprozessen als auch bei Allergien und Unverträglichkeiten kann man über das im Darm sitzende Immunsystem Einfluss nehmen. Hier bieten Vitalpilze und deren Bestandteile eine interessante Option. So gelten die langkettigen Kohlenhydrate zahlreicher Pilze als wertvolle „Immunregulatoren“. Es gibt jedoch Heil- oder Vitalpilze, die hier noch besonders hervorstechen:
Igelstachelbart und Reishi - kleine Pilze mit großer Wirkung
Hericium erinaceus oder Igelstachelbart wird traditionell bei Reizungen und Entzündungen im Magen und Darm eingesetzt. Zusammen mit dem Pilz Reishi kann er eine gesunde Darmschleimhaut und deren Dichtheit unterstützen. Reishi, der glänzende Lackporling, ist in der traditionellen chinesischen Medizin als „Pilz des langen Lebens“ berühmt geworden. Er besitzt zahlreiche entzündungshemmende Inhaltsstoffe und gilt als der wichtigste Pilz bei Allergien und Unverträglichkeiten.
Hericium und Reishi sind auch Pilze, die unsere Stressresistenz erhöhen können. Das ist wichtig, weil Stress nicht nur der Verdauung schaden, sondern wiederum Allergien sowie Hauterkrankungen verstärken kann. Dies wird besonders bei der Neurodermitis deutlich. Verantwortlich hierfür ist die sogenannte Darm-Haut-Hirn-Achse.
Gut für die Darmgesundheit: Mandelpilz und Austernseitling
Vitalpilze werden darüber hinaus bei Autoimmunerkrankungen und dem dabei häufig vorhandenen Leaky-Gut-Syndrom unterstützend verwendet. Hierbei können Hericium und Reishi noch um den ABM (Agaricus blazei murrill), der auch Mandelpilz genannt wird, ergänzt werden. Einige Anbieter haben deshalb bereits Spezialmischungen aus diesen Pilzen in ihr Sortiment aufgenommen.
Als ein weiterer interessanter Vitalpilz für die Darmgesundheit ist der Austernseitling oder Pleurotus ostreatus zu nennen. Er ist ein beliebter Speisepilz und wertvoller Fleischersatz und nutzt gleichzeitig unserer Darmgesundheit, denn er kann das Wachstum probiotischer Bakterien unterstützen.
Worauf solltest du bei Vitalpilzen achten?
Welcher Pilz oder welche Mischung die richtige ist, sollte immer mit einem erfahrenen Therapeuten besprochen werden. Denn je nach Symptomen und Begleiterkrankungen kann die Art und Dosis der Pilze von Mensch zu Mensch variieren.
Auch beim Kauf gibt es einige Dinge zu beachten. Viele Anbieter verkaufen nur billige Pilzpulver aus China. Hochwertige Vitalpilze hingegen erkennt man vor allem daran, dass sie im Inland angebaut wurden. Wichtig ist zudem die Abfüllung in Kapseln (sonst besteht Schimmelgefahr) sowie die Verwendung von sogenanntem „Pilzpulver vom ganzen Pilz“. Extrakte dagegen sollte man bei Vitalpilzen lieber meiden. Bei der Extraktion gehen durch das Erhitzen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren.