Kaffee ist eines der beliebtesten Genussmittel. Das Coffein im bitteren Getränk hat viele positive Wirkungen auf unseren Körper. Es macht uns wach und konzentriert, regt den Stoffwechsel an und soll sogar gegen Kopfschmerzen wirken. Wie und warum genau das funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.
Koffein gegen Migräne: Mythos oder Wahrheit?
Wurde dir bei akuten Kopfschmerzen auch schon einmal geraten, eine Tasse Kaffee mit frischer Zitrone zu trinken? Dieser Tipp mag zwar seltsam erscheinen, hat aber durchaus seine Berechtigung. Durch das enthaltene Koffein kann Kaffee nämlich dabei helfen, Kopfschmerzen zu vertreiben. Egal ob die Kopfschmerzen vom Alkohol nach einer durchzechten Nacht kommen oder von einer leichten Migräne. Koffein steigert die Durchblutung deines Gehirns und sorgt dafür, dass die Spannungskopfschmerzen verschwinden. Wie gut das Koffein gegen Kopfschmerzen wirkt, hängt jedoch von vielen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie viele Tassen du täglich trinkst und wie stark dein Kaffee ist.
Coffein wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern kann auch die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken, wie in vielen Studien herausgefunden wurde. Bestimmte Arzneimittel wie Paracetamol oder ASS kombinieren deshalb ihre schmerzstillenden Wirkstoffe mit Coffein in einer Tablette. Das hat den Vorteil, dass weniger Schmerzmittel notwendig sein können, um trotzdem eine gute Wirkung zu haben. Neben Paracetamol kannst du unter Umständen auch die Wirkung anderer Schmerzmittel erhöhen, wenn du sie mit einer Tasse Kaffee oder koffeinhaltigem Tee zu dir nimmst. Bei allen anderen Tabletten, die keine Schmerzmittel sind, solltest du bei der Einnahme auf einen zeitlichen Abstand zu Getränken mit Koffein achten. Koffein kann die Aufnahme bestimmter Arzneimittel auch hemmen.
In jedem Fall lohnt es sich, eine Tasse Kaffee gegen den Schmerz zu trinken, bevor wir zu Arzneimitteln greifen. Denn im Gegensatz zu den Tabletten hat Kaffee nahezu keine negativen Nebenwirkungen.
Wie wirkt Koffein in unserem Körper?
Koffein kann sehr schnell von deinem Körper verstoffwechselt werden. Bereits nach 30 bis 45 Minuten befindet sich das Koffein aus der Tasse Kaffee in deinem Blutkreislauf und entfaltet dort für etwa vier Stunden seine Wirkung. Es wirkt
- anregend auf Körper und Geist
- appetithemmend
- durchblutungsfördernd
- und gefäßverengend.
Bei Migräne erweitern sich die Blutgefäße. Koffein kann dem entgegenwirken. Denn Koffein verengt die Blutgefäße, was zumindest kurzfristig zu einem schnelleren Blutfluss und einer besseren Sauerstoffversorgung des Gehirns führt. Gleichzeitig kann das Koffein die Produktion der sogenannten Prostaglandine hemmen. Diese hormonähnlichen Wirkstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schmerzen. Das Coffein besetzt die Rezeptoren in deinem Gehirn, die eigentlich den Botenstoff Adenosin aufnehmen. Dadurch sinkt nicht nur unser Empfinden für Schmerz, sondern der Körper schüttet auch die wunderbar anregenden Stoffe Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin aus. Wir fühlen uns wach und energiegeladen.
Hilft Kaffee mit Zitrone gegen Kopfschmerzen?
Besonders effektiv bei Kopfschmerzen kann die Mischung von Coffein und Säure, wie wir sie im Kaffee mit Zitronensaft finden, sein. Auch Schmerzmittel, wie Paracetamol bestehen aus Coffein und Ascorbinsäure (Vitamin C).
Für den sauren Kaffee brauchst du:
- einen möglichst starken schwarzen Kaffee (Espresso oder Mokka)
- den frisch gepressten Saft einer halben Zitrone
Lass den Kaffee kurz abkühlen und trinke ihn dann vermischt mit dem Zitronensaft! Die Zitrone kann die Wirkung des Koffeins nicht nur verstärken, sondern ebenfalls gegen Schmerzen helfen. Das Vitamin C aus der Zitrone hat außerdem entzündungshemmende Eigenschaften. Es kann dein Immunsystem unterstützen und die Säure aus dem Kaffee neutralisieren.
Kaffee gegen Kopfschmerzen: Worauf solltest du achten?
Wenn es um die positiven Eigenschaften von Kaffee geht, streiten sich leider die Geister. Auch wissenschaftliche Studien kommen zu unterschiedlichsten Ergebnissen. Zudem ist der Erfolg von Kaffee gegen Kopfschmerzen von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wenn du täglich Kaffee trinkst, hat der Coffein-Kick nicht dieselbe Wirkung, wie bei einer Person, die nur selten Coffein zu sich nimmt. Menschen mit empfindlichen Mägen können statt Kaffee auch eine Tasse koffeinhaltigen Tee trinken. Weißer Tee, schwarzer oder grüner Tee eignen sich hier sehr gut.
Außerdem hängt der Erfolg auch von der Art der Kopfschmerzen ab. Bevor du zur Tablette greifst, kannst du versuchen, leichte Kopfschmerzen mit Koffein zu behandeln. Bei Migräne und sehr starken Kopfschmerzen solltest du dich vorsichtig herantasten. Koffein kann hier auch zu unerwünschten Wirkungen führen und die Kopfschmerzen verschlimmern. Bei bestimmten Kopfschmerzen helfen leider nur Arzneimittel. Wenn du unter Migräne leidest, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Kaffee kann Kopfweh auch begünstigen. Kaffeeentzug kann zu ungewollten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen führen. Auch zu viel Koffein kann negative Auswirkungen auf deine Konzentration und dein Wohlbefinden haben. Achte deshalb am besten darauf, täglich dieselbe Menge Coffein zu dir zu nehmen und nicht mehr als vier Tassen koffeinhaltige Getränke zu trinken!
Ausreichend Flüssigkeit durch stilles Wasser oder Kräutertee ist ebenfalls wichtig bei Kopfweh und Migräne.