Ein Blähbauch und Blähungen sind für Betroffene nicht nur im Alltag unangenehm, sondern können auch sehr schmerzhaft sein. Dagegen musst du meist aber nicht gleich Medikamente nehmen. Mit einer abgestimmten Ernährung und ein wenig Adjustierung im Lebensstil können die Ursachen von normalen Blähungen gut vermieden werden. Wir verraten wertvolle Tipps, wie du künftig Flatulenzen vorbeugen kannst oder welche Hausmittel rasch bei einem schmerzenden und aufgeblähten Bauch helfen können.
Was sind die Ursachen für einen Blähbauch und was kann ich tun gegen Blähungen?
Wenn es im Bauch rumort oder dieser aufgebläht ist, hat das logischerweise sehr viel mit unserer Ernährung zu tun. Blähungen entstehen durch zu viel Luft in der Darmgegend, die auch durch zu schnelles Essen oder andere Lifestyle-Gewohnheiten dorthin gelangt. Auch bestimmte Lebensmittel erzeugen Gase wie Methan, die dann über den Blutkreislauf, den Atem oder eben den Anus aus dem Körper entweichen. Besonders Ballaststoffe können für Tumult in der Verdauung sorgen.
Den Ursachen von Blähungen vorzubeugen, ist eigentlich auch ein guter Anlass, um einfach ein wenig bewusster und gesünder zu leben. Neben Ernährung, Medikamenten, Alkohol und Rauchen kann auch Stress zu Blähbauch oder Blähungen führen. Eine kleine Umstellung verhindert so nicht nur unangenehme Situationen im Büro oder in der Öffentlichkeit, sondern tut dir auch sonst recht viel Gutes.
Explosive Mischung: Wie entstehen Blähungen?
Die Ursachen für Blähungen können ganz unterschiedlich sein. Meist sind sie aber harmloser Natur. Sie entstehen im Magen-Darm-Bereich, wenn bei der Verdauung zu viele Gase entstehen und nicht abfließen können. Zersetzen Bakterien die Nahrung im Darm, entstehen Darmgase wie Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff. Das kann auch zu Schmerzen und einem Blähbauch führen. Eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln wie Fructose, Gluten oder Lactose kann auch der Grund für die Überproduktion von Gasen im Darm sein. Betroffene kennen die Symptome aber meist schon länger.
Übliche Ursachen von Blähungen sind:
- Ballaststoffe. Der Verzehr von blähenden Lebensmitteln, zu denen vor allem Hülsenfrüchte, Zwiebel und Kohlgemüse gehören. Früchte wie Pflaumen, Kirschen, Äpfel oder Birnen enthalten Sorbitol, das blähend wirken kann. Der Stoff ist auch in Süßstoffen, daher können auch zu viel zuckerfreier Kaugummi und Light-Getränke für die Ursache für Flatulenzen sein.
- Blasen. Das Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken oder auch Alkohol oder Kaffee sorgt für Gase im Bauch.
- Volles Korn. Ballaststoffe aus Vollkornprodukten sind schwerer verdaulich und müssen von Bakterien im Dickdarm zersetzt werden. Dabei entstehen Abfallprodukte, die Beschwerden wie einen Blähbauch erzeugen können.
- Fast Food. Zu schnelles Essen oder Schlingen erzeugt ebenfalls Blähungen, da hier Luft geschluckt wird. Das Gleiche geschieht auch beim Rauchen.
- Zu wenig Bewegung kann den Darm weniger aktiv machen, wodurch er träger wird und Gase nicht so gründlich abgebaut werden.
- In der Schwangerschaft kann durch die Umstellung der Hormone ebenfalls die Verdauung etwas träger werden. Erhöhtes Progesteron entspannt das Muskelgewebe, wodurch auch der Darm langsamer arbeitet.
- Medikamente wie Antibiotika können die Bakterien im Darm beeinflussen. Das kann auch der Fall sein, wenn du Schmerzmittel, Abführmittel oder Diabetes-Medikamente nehmen musst.
- Sorgen, Stress und dauernde Anspannung können auch auf den Magen gehen.
Hilfe für den Darm: Lebensmittel gegen Blähungen
Blähungen oder einen Blähbauch loszuwerden, geht recht schnell mit einer kleinen Umstellung des Speiseplans. Gewürze können Lebensmittel um einiges bekömmlicher machen und die Verdauung ordentlich ankurbeln. Im Orient, wo sehr viel mit Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen gekocht wird, sind Koriander, Kurkuma oder Kreuzkümmel aus dem Speiseplan nicht wegzudenken. Ingwer befeuert die Arbeit im Magen ebenfalls enorm.
Nicht blähende Lebensmittel sind:
- Reis, Nudeln, Kartoffeln (gekocht),
- Brot mit fein gemahlenen Zutaten, das ruhig schon etwas älter sein darf,
- mageres Fleisch
- fettarme Milchprodukte wie Magerquark, Hüttenkäse oder Joghurt,
- Broccoli (obwohl er eine Kohlpflanze ist), Zucchini, Karotten, Fenchel, Tomaten.
Mit bestimmten Gewürzen und Kräutern kannst du deine Speisen bauchfreundlicher machen. Sie sind auch ein guter Ersatz für Zwiebel und Knoblauch, zwei enorm gesunde aber leider etwas blähende Knollen.
Dazu gehören:
- Fenchel, Anis, Kümmel,
- Koriander, Dill und Petersilie,
- Zimt, Kurkuma, Ingwer,
- Rosmarin, Wacholder, Liebstöckel, Bohnenkraut.
Natürlicher Apfelessig ist ein Booster für die Verdauung. Bitterstoffe in Lebensmitteln regen die Tätigkeit in der Galle und Leber an, wodurch der Magen-Darm-Trakt in Schwung kommt und die Verdauung besser funktioniert. Wer unter Blähung leidet, kann vermehrt:
- Grapefruit,
- Löwenzahnsalat
- Artischocken
- Melanzani oder
- Oliven essen.
Ein gutes und schnelles Mittel gegen Krämpfe im Bauch und damit verbundene Blähungen sind auf alle Fälle Kräutertees. Schon die Wärme entspannt einen verkrampften Bauch sofort.
Folgende Tees haben eine beruhigende und krampflösende Wirkung:
- Salbei,
- Schafgarbe,
- Pfefferminze,
- Melisse
- Kamille.
Langsames, entspanntes Essen vermeidet zu viel Luft im Darm und sorgfältiges Kauen unterstützt den Körper dabei, Ballaststoffe besser aufzuspalten. Bewusstes Essen in angenehmer Gesellschaft ohne viel Ablenkung kann dir auch eine kleine Auszeit im Alltag gönnen, wodurch du Stress und Anspannung etwas reduzieren kannst. Das ist gut für die Psyche und hilft auch deinem Bauch.
Hausmittel und Tipps, wenn es schnell gehen muss
Es gibt gegen Flatulenzen und Schmerzen im Bauch auch schnelle, sehr gut wirksame Hausmittel, die dir rasch gegen die Beschwerden helfen können. Da Blähungen meist von Krämpfen begleitet werden, hilft hier Ähnliches wie auch bei Menstruationsbeschwerden.
- Wärme. Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen kann hier behutsam und einfach die Schmerzen lindern. Noch besser wirkt die Wärme in Kombination mit Feuchtigkeit. Feuchte warme Wickel um den Bauch helfen sehr gut bei Beschwerden im Bauch, die wegen Krämpfen und Gasen entstehen. Die Feuchtigkeit hilft dabei, die Wärme tiefer in den Körper zu transportieren. Einfach ein dünnes Handtuch in heißes Wasser tränken, auswringen und fest um die Bauchpartie wickeln. Den Rest so warm wie möglich einpacken und für 30 Minuten den Wickel im Liegen dranlassen. Nach dem Entfernen noch etwa eine Viertelstunde entspannen.
- Massage. Eine kreisförmige Bauchmassage im Uhrzeigersinn hilft der Luft im Bauch dabei, in Richtung Anus zu entweichen. Du kannst die Massage auch mit einer Behandlung mit einem feuchten Wickel kombinieren. Ein Massageöl (zum Beispiel Lavendel) hilft dir bei der Massage, wirkt beruhigend und kann so die Wirkung verstärken.
- Detox. Natürliche Mittel gegen zu viel Luft und lästige Gase im Bauch sind die Hausmittel Flohsamen, Heilerde oder Aktivkohle. Sie helfen auch bei Verstopfung oder Durchfall. Flohsamen bilden einen zähen Schleim im Darm, mit dem alles so richtig durchgeputzt wird. Eine Minikur mit Flohsamen kann schon nach einer Woche Wirkung zeigen, und stärkt deine Darmflora nachhaltig. Heilerde versorgt dich mit unzähligen wichtigen Mineralstoffen und zieht – wie auch die Aktivkohle – Giftstoffe wie ein Schwamm aus dem Körper. Wenn du etwa Antibiotika einnehmen musst, kann dir Heilerde nach der Einnahme ebenfalls in einer kurzen Kur wieder Balance im Darm verschaffen. Aktivkohle hilft dir dabei, giftige Abbauprodukte im Bauch zu entfernen. Das verhindert stinkende Blähungen oder einen aufgeblähten Bauch. Achtung: Heilerde und Aktivkohle können die Wirkung von Medikamenten beeinflussen.
Ein Spaziergang nach dem Essen muss nur 20 Minuten dauern und bringt die Verdauung ordentlich in Schwung. Bewegung ist ohnehin ein gutes Mittel gegen Völlegefühl, Darmwinde und Blähungen, da es den Abbau der Gase beschleunigt. Nimm einfach im Alltag wo es geht die Treppen statt des Fahrstuhls oder versuche, kurze Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen.
Ein Tipp: Yoga mit seinen ruhigen fließenden Bewegungen hilft dabei, die innere Muskulatur zu stärken und die Darmtätigkeit anzukurbeln. Gleichzeitig hilft Yoga dir dabei, Stress zu reduzieren.