Chilis sind von unserem Speiseplan kaum mehr wegzudenken. Doch die scharfe Schote kann noch viel mehr, als Deinem Essen die nötige Würze zu verleihen. Die unscheinbaren aber gesunden Früchte sind ein wahres Wundermittel. In diesem Artikel erfährst Du, welche Wirkung die Chili hat, warum also der regelmäßige Verzehr von Chilis nicht nur Deinen Gaumen erfreut, sondern auch gut für Deine Gesundheit und Verdauung ist.
Welche Wirkung hat die Chili auf die Gesundheit und warum sind Chilischoten so scharf?
Die Chili ist die kleine, feurig-scharfe Schwester der Paprika. Das Geheimnis der Chili-Schärfe liegt dabei an Capsaicin, einem wichtigen Inhaltsstoff. Im 15. Jahrhundert brachte Kolumbus die Chili von Südamerika aus mit nach Europa. In Form von „Chili con Carne", „Sambal-Olek" oder der "Scharfen Soße" kennen wir sie heute alle als unverzichtbares Würzmittel der lateinamerikanischen und asiatischen Küche.
Je höher der Capsaicin-Gehalt, desto schärfer wirkt die Chili. Der Schärfegrad von Chilis wird mit Scoville-Einheiten angegeben. Natürlich spielt hier auch die Chili-Sorte eine Rolle. Habaneros haben beispielsweise viel mehr Scoville als Peperoni. Sie sind also deutlich schärfer. Ob die Chilischote hingegen grün, gelb oder rot, groß oder klein ist, ist nicht unbedingt ein Indiz für ihre Schärfe.
Der Scharfmacher ist vor allem in den Häuten und Samen der Chilischoten zu finden. Deshalb kannst Du den Schärfegrad beim Kochen mit frischen Chilis auch anpassen, indem Du die inneren Häute und Samen entfernst. Dabei solltest Du aber sehr vorsichtig sein und am besten Handschuhe tragen. Nicht nur bei Menschen mit empfindlichem Magen kann dies einen brennenden Schmerz auslösen, wenn die Schärfe mit Deinen Schleimhäuten im Mund oder im Verdauungstrakt in Berührung kommt.
Welche positiven Wirkungen hat Capsaicin?
Bereits unsere Vorfahren wussten von der vielfältigen Wirkung der gesunden Chilischoten. In der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin wird der Wirkstoff der Schote deshalb auch als Mittel bei Problemen mit der Verdauung, Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Der Wirkstoff Capsaicin soll
- antioxidativ,
- entzündungshemmend,
- keimtötend
- und blutdrucksenkend wirken.
Zudem soll Capsaicin eine positive Wirkung auf die Cholesterinwerte haben. Der Wirkstoff fördert nicht nur die Ausscheidung des „schlechten" Cholesterins (LDL), sondern kann auch dabei helfen, bereits bestehende Cholesterinablagerungen loszuwerden. Der Inhaltsstoff Capsaicin fördert die Blutversorgung der Organe, was zu einer besseren Durchblutung führen kann. Chilis helfen somit bei Bluthochdruck und Kreislaufproblemen und werden sogar zur Unterstützung in der Krebstherapie eingesetzt.
Capsaicin kann wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung auch als Schmerzmittel unterstützend wirken. Es ist ein wichtiger Teil vieler Salben und Cremes und in Wärme-Pflastern enthalten. Die äußere Anwendung hilft bei Muskelschmerzen und Verspannungen, genauso wie bei rheumatischen Beschwerden und Arthritis.
Gesunde Vitaminbombe für Figur und Fitness
Es gibt noch weitere Gründe, weshalb Du Chilis in Deine gesunde Ernährung integrieren solltest. Die unscheinbare Schote steckt nämlich voller Vitamine. Frische Chilischoten enthalten bis zu dreimal mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Sie sind also ein super Booster für Dein Immunsystem. Achte aber darauf, dass Du Chilis in Bio-Qualität für Deine Mahlzeiten verwendest.
Aber auch gekocht oder in getrockneter Form, als fein gemahlenes Chilipulver, bieten sie Dir noch eine beeindruckende Zahl an Nährstoffen.
- Durch den hohen Anteil an Carotinoiden steckt auch in der getrockneten Chili noch sehr viel Vitamin A. Das Vitamin kann positive Auswirkungen auf Deinen Körper vor allem auf Deine Sehkraft und auf Deine Haut haben.
- Auch Vitamin B und E sind in der getrockneten Frucht vorhanden.
- Die Chili ist reich an Flavonoiden und versorgt Dich mit Eisen, Zink und Kalzium. Diese unterstützen die Bildung von roten Blutkörperchen und stärken Zähne und Knochen.
Warum kann Schärfe beim Abnehmen helfen?
Capsaicin hat aber noch weitere Vorteile, denn es kann Dir auch beim Abnehmen helfen. Die Schärfe der Chilis regt den Stoffwechsel extrem an. Bestimmt ist Dir schon einmal ein Mensch begegnet, der nach einem feurig-scharfen Essen so richtig ins Schwitzen gekommen ist.
Vielleicht hast Du aber auch an Dir selbst schon gemerkt, dass Dir heiß geworden, nachdem Du etwas sehr Scharfes im Mund hattest. Das liegt daran, dass die Körpertemperatur durch den Chiligenuss ansteigt. So verbrennst Du einfach mehr Kalorien.
Capsaicin regt außerdem die Magensaftproduktion an und hilft Dir somit, fettige Speisen besser zu verdauen. Capsaicin kann aber auch appetitzügelnd wirken und die Lust auf Süßes und fettiges Essen mindern. Du solltest also ein wenig Schärfe in Dein gesundes Essen integrieren, um von der positiven Wirkung des Capsaicins zu profitieren. Das heißt aber nicht, dass Du jeden Tag so scharf wie möglich essen solltest. Scharfe Lebensmittel und scharfes Essen sind auch nur solange gesund, wie man es nicht übertreibt. Es ist vollkommen ausreichend, zweimal die Woche eine scharfe Mahlzeit zu essen.
Neben Chilipulver, Chiliflocken und frischen Chili-Schoten sorgt auch ein Chili-Öl für Abwechslung in Deiner Küche. Dieses kannst Du einfach über den selbstgemachten Hummus oder ein anderes Gericht geben. Du kannst Dein Scharfes Essen noch weiter aufpeppen, indem Du eine Kombinationen von Chili-Produkten und Kräutern ausprobierst. Die Mischung aus Chiliflocken, Oregano und Ingwer ist eine Wohltat für Magen und Darm. Aber auch die Kombination aus Piri Piri Chilis und Cranberries in einer selbstgemachten Schokolade klingt sehr verlockend.
Mit Chili-Wirkung Gesundheit und Psyche verbessern
Chilis können nicht nur dem Unwohlsein nach einem schweren Essen entgegen beugen, sondern Dich gleichzeitig noch glücklich machen. Das liegt daran, dass Dein Körper Schärfe nicht als Geschmack erkennt, sondern als Schmerz wahrnimmt. Um den Schmerz zu lindern, produziert Dein Körper nach einem scharfen Essen eine vermehrte Menge an Endorphinen, die wiederum ein Glücksgefühl bewirken. Dieses Phänomen wird auch als "Pepper-High" bezeichnet.
Endorphine machen nicht nur zufrieden – sie steigern auch die Lust auf Sex. Die scharfe Frucht kann Dich also wirklich „scharf" machen.
Und auch hier gilt: Du solltest es mit der Schärfe lieber nicht übertreiben. Zu scharfes Essen kann zu unangenehmen brennenden Schmerzen führen, die Dich nicht glücklich machen. Solltest Du es doch einmal mit der Würze übertrieben haben, helfen Dir vor allem fetthaltige Lebensmittel, wie Milchprodukte oder Öle, dabei, die Schmerzen im Magen und Mundraum zu mildern.