Pfeffer, Chili und Ingwer zählen zu den scharfen Gewürzen. Mit ihnen kannst Du Deinem Essen nicht nur einen einzigartigen, scharfen Geschmack verleihen, sondern gleichzeitig auch noch die anderen Aromen verstärken. Außerdem können sie dir auch beim Abnehmen helfen. In diesem Artikel erfährst Du, welche Gewürze Dein Essen scharf machen und worauf Du beim scharfen Würzen achten solltest.
Welche scharfen Gewürze gibt es?
Denken wir an scharfes Essen, kommt uns sofort die Chili in den Sinn. Das in der Chili enthaltene Capsaicin sorgt dafür, dass Dein Chili con Carne richtig scharf wird oder Dein selbst gemachtes Sambal-Olek zum Grillabend die nötige Würze hat. Doch es gibt noch weitere aromatische Gewürze, mit denen Du Deine Speise scharf würzen kannst.
Pfeffer enthält den Wirkstoff Piperin, der genauso wie Capsaicin zum scharfen Geschmack beiträgt und Dich beim Abnehmen unterstützen kann. Schwarzer Pfeffer ist ein Klassiker beim Würzen – es lohnt sich aber auch einmal eine neue Sorte auszuprobieren, wie beispielsweise Pemba-Pfeffer. Der Schwarze Pfeffer ist angenehm scharf und hat eine fruchtig nussige Note. Als Allroundtalent eignet er sich perfekt zum Würzen deiner morgendlichen Eierspeise oder auf Deinem Grillgemüse.
Aus der indischen und asiatischen Küche kennen wir außerdem Ingwer. Die scharfe Knolle verleiht Deinem Essen eine fruchtig-scharfe Note und darf in keinem Curry oder Chutney fehlen. Auch in Marmeladen rundet die Ingwerschärfe den Geschmack ab. Aufregende Kombinationen sind beispielsweise Kiwi oder Stachelbeere mit etwas frischem oder getrocknetem Ingwer.
Weitere Scharfmacher sind der Meerrettich und sein asiatischer Verwandter, der Wasabi. Frisch gerieben ist der Meerrettich besonders scharf. Gekocht verliert er einiges an Schärfe und eignet sich somit auch für diejenigen, die es weniger scharf mögen.
Auch Senf ist ein Gewürz mit Schärfe. Vor allem die schwarzen und braunen Senfkörner sind sehr scharf. Sie verleihen dem bekannten Dijon-Senf seine typische Würze. Damit sich die ätherischen Öle der Senfkörner voll entfalten können, müssen sie zuerst zerstoßen oder gemahlen und in Wasser gelöst werden.
Vorteile von scharfen Gewürzen
Die ätherischen Öle in scharfen Gewürzen können Deinen Geschmackssinn anregen und somit auch die Wahrnehmung der anderen Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter) in deinem Essen verstärken. Du brauchst also nicht zu süßen, um die Süße zu schmecken. Perfekt zum Abnehmen.
Durch den Temperaturanstieg steigt auch der Grundumsatz und somit der Kalorienverbrauch Deines Körpers. Scharfe Gewürze kurbeln im wahrsten Sinne des Wortes Deinen Stoffwechsel an. Du solltest sie also unbedingt in einer Diät integrieren.
Warum ist der Geschmack "scharf" eigentlich ein Gefühl?
Schärfe wird oft als Geschmacksrichtung für Speisen bezeichnet. Dabei ist sie eigentlich gar kein Geschmack, sondern ein Gefühl. Die Wirkstoffe Capsaicin (in allen Chilisorten) und Piperin (in allen Pfeffersorten) reizen gleichzeitig unsere Schmerz- und Temperaturrezeptoren. Deshalb spüren wir nicht nur ein leichtes Brennen, wenn wir scharf gewürzte Speisen zu uns nehmen, sondern auch einen leichten Temperaturanstieg.
Der Schärfe-Grad dieser Gewürze wird in Scoville-Einheiten gemessen. In der Mitte der Scoville-Skala stehen beispielsweise Piri-Piri-Chilis und Habaneros, die beide über 100.000 Scoville haben können. Ganz oben befindet sich die Bhut Jolokia, eine indische Chili-Sorte, die es mit über einer Millionen Scoville als schärfste Chili sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft hat.
Was unterscheidet echten Pfeffer von unechtem Pfeffer?
Es gibt unzählige aromatische Pfeffersorten, die sich durch ihren individuellen Geschmack und Schärfegrad auszeichnen. Allerdings zählen nicht alle zu den echten Pfeffersorten. Zu echtem Pfeffer zählen nämlich nur die Früchte des Pfefferstrauchs. Du erkennst sie an der botanischen Bezeichnung Piper nigrum. Zu den echten Pfeffersorten gehören:
- Grüner Pfeffer,
- Schwarzer Pfeffer,
- Weißer Pfeffer und
- Roter Pfeffer.
Der echte Pfeffer passt zu jeder Sorte Fleisch, Fisch und Gemüse. Ob Du dabei schwarzen, roten, weißen oder grünen Pfeffer verwendest, ist ganz Dir überlassen. Du kannst natürlich auch auf eine Gewürzmischung aus den drei Sorten zurückgreifen.
Auch exotischere Pfeffersorten, wie Langer Pfeffer, Kampot-Pfeffer aus Kambodscha, Malabar (grüner Pfeffer), Sarawak-Pfeffer von der Insel Borneo, der aus Indien stammende Tellicherry Pfeffer und der Himalaya-Pfeffer sind echte Pfeffersorten, die Dein Essen mit ihrem intensiven Aroma aufpeppen.
Unecht ist hingegen rosa Pfeffer. Die rosa Beeren wachsen am brasilianischen Schinusbaum, weshalb sie auch als Schinusbeeren bezeichnet werden. Sie sind viel weicher als roter Pfeffer und zeichnen sich durch einen milden, blumigen Geschmack aus, da sie kaum Piperin enthalten. Auch
- Tasmanischer Pfeffer,
- Szechuanpfeffer und
- Cayenne-Pfeffer
zählen zu den unechten Sorten. Bei Cayennepfeffer handelt es sich um die gemahlenen Schoten der Cayenne-Chilis.
Scharfe Gewürze – Der richtige Umgang
Wenn Du das Aroma Deines Pfeffers in vollem Umfang genießen möchtest, solltest Du ganze Pfefferkörner zum Würzen verwenden. Frisch gemahlen oder in einem Mörser zerstoßen kann der Pfeffer seine volle, scharfe Wirkung entfalten.
Pfeffer verliert bei langer Lagerung sein Aroma. Für eine Basisausstattung zum Würzen reichen eine Sorte Weißer Pfeffer, ein Schwarzer Pfeffer und eine exotische Variante. Achte beim Kauf am besten auf Bio-Qualität und fairen Handel.
Beim Würzen von Fleisch empfiehlt es sich, den Pfeffer erst nach dem Anbraten über die Speisen zu geben. Pfeffer verbrennt bei hohen Temperaturen.
Generell solltest Du vorsichtig pfeffern, damit die Schärfe nicht die anderen Aromen in Deinem Gericht überdeckt. Wenn Du doch einmal zu viel Pfeffer verwendet hast, kannst Du Deine Speise mit Milch oder Sahne weniger scharf machen.