Hast du schon einmal von Papain oder Bromelain gehört? Bei beiden handelt es sich um Enzyme, die aus Früchten gewonnen werden. Papain stammt aus der Papaya und Bromelain aus der Ananas. Beide werden als pflanzliche Mittel eingesetzt. Wir erklären dir, was es mit diesen Entzympräparaten aus Früchten auf sich hat, welche Nebenwirkungen zu erwarten sind und wie du sie einsetzen kannst.
Papain: Wirkung des Enzyms aus der Papaya
Papayas wachsen in tropischen und subtropischen Gebieten der Erde. Die Früchte können mehrere Kilo schwer werden, auch wenn wir in den hiesigen Supermärkten viel kleinere Papayas angeboten bekommen. Der Papaya werden traditionell einige positive Wirkungen auf den Körper nachgesagt.
- Sie soll zum Beispiel bei der Regeneration von Wunden helfen,
- Entzündungen reduzieren und
- freie Radikale abfangen.
- Außerdem sollen Inhaltsstoffe der Papaya die Gefahr von Thrombosen verringern können.
Der Stoff in den Papayas, der diese Wirkungen zeigen kann, ist das Enzym Papain. Es steckt vor allem in den unreifen Papayas und wird hierzulande in Form von Kapseln und Extrakten angeboten. Auch in den Kernen von reifen Papayas ist noch eine gewisse Menge Papain enthalten. Eine Reihe von Studien zeigt gute Effekte von Papain auf den Körper. Trotzdem fehlen noch weitere Studien, um den wissenschaftlichen Nachweis zuverlässig zu erbringen.
Bromelain: Wirkung des Ananas-Enzyms
Bromelain wird aus der Ananaspflanze und aus den Früchten selbst gewonnen. Bei diesem Enzym ist die Studienlage schon klarer. Bromelain wird zur Behandlung von Entzündungen und für eine verbesserte Wundheilung eingesetzt. Vor allem nach Verletzungen oder Operationen kann das Enzym sehr wirksam sein, weil es die Schwellung reduziert und die Regeneration fördern soll. Auch im zahnärztlichen Bereich wird Bromelain gerne eingesetzt.
Wichtig: Dieses Enzym wird im Magen zum großen Teil verdaut und steht dem Körper dann nicht mehr zur Verfügung. Deshalb wird es meist als magensaftresistente Tabletten oder Kapseln eingenommen. So kann der Körper das Bromelain sicher aufnehmen.
Haben Papain und Bromelain Nebenwirkungen?
Bromelain kann manchmal allergische Reaktionen verursachen. Beende die Einnahme des Enzyms sofort, falls du Hautausschläge oder Atemnot bemerkst! Bei manchen Menschen reagiert die Verdauung empfindlich auf Bromelain. Dann können Bauchschmerzen oder Durchfall auftreten.
Auch bei der Einnahme von Papain sind Allergien oder Magenbeschwerden möglich. Bei schwangeren Frauen können durch Papain Wehen ausgelöst werden. Deshalb solltest du während einer Schwangerschaft keine Enzympraparate mit Papain einnehmen und auch keine unreifen Papayas essen. Auch auf das Essen der Kerne solltest du in dieser Zeit verzichten.
Damit die Enzyme nicht bei der Verdauung aufgebraucht werden, solltest du sie etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Essen einnehmen. Ausnahmen von dieser Regel können bestehen, wenn du mit den Enzympräparaten die Verdauung anregen willst. Dann ist die Einnahme zum Essen möglicherweise sinnvoller.
Bromelain und Papain kaufen: Worauf muss ich achten?
Das Angebot an Enzympräparaten ist groß und die Qualität sehr unterschiedlich. Manche Nahrungsergänzngsmittel enthalten nur geringe Mengen an Bromelain oder Papain, andere sind höher dosiert.
Bei Bromelain solltest du darauf achten, dass du magensaftresistente Tabletten oder Kapseln bekommst. Sonst besteht die Gefahr, dass die Enzyme schon im Magen abgebaut werden und dem Körper dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Dosierung hängt vom Zweck der Behandlung ab und kann deutlich schwanken. Lass dich deshalb beraten!
Generell gilt: Sprich die Einnahme von Enzymen mit deinem Arzt ab! Er kann dir genau raten, welche Dosierung du brauchst und ob Gegenanzeigen vorliegen.
Kann ich stattdessen auch Papayas und Ananas essen?
Beim Verzehr der Früchte nimmst du natürlich auch ein wenig der genannten Enzyme auf, aber die Mengen unterscheiden sich deutlich von den konzentrierten Präparaten. Deshalb kannst du mit dem Essen von Obst wahrscheinlich nicht so viele Enzyme zu dir nehmen, um eine Wirkung zu erwarten. Für eine gezielte Wirkung brauchst du Kapseln und Co. Wenn du jedoch deinen Körper einfach generell unterstützen möchtest, sind Ananas und Papaya sicher eine gute Möglichkeit.
Um möglichst viel Papain zu bekommen, musst du auf den Reifegrad der Papayas achten. Wenn sie noch unreif sind, enthalten sie große Mengen des Enzyms, bei reifen Früchten ist nur noch wenig enthalten. Am meisten Papain steckt bei reifen Papayas in den Kernen. Diese kannst du roh essen, sie schmecken etwa wie Kresse. Auch als Zutat für Smoothies sind die Kerne gut geeignet oder du trocknest sie und gibst sie dann ähnlich wie Pfefferkörner über Salate oder warme Gerichte.