Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.
Krampfadern sind nicht nur optisch ein Problem, sie können auch schwere und schmerzende Beine sowie Folgeerkrankungen verursachen. Umso wichtiger ist es, sie frühzeitig von einem Arzt untersuchen und entfernen zu lassen. Wir verraten dir alles, was du über die Behandlung von Krampfadern mit Mikroschaum wissen musst.
Inhalt:
Krampfadern sind erweiterte oder verstopfte Venen. Im Fachjargon werden sie als Varizen bezeichnet. Ein typisches Erkennungsmerkmal sind schlangen- oder astförmige Wülste, die sich klar von der Haut abheben. Manchmal bilden sie auch Knoten aus. Krampfadern zeigen sich vor allem an den Beinen. Das liegt daran, dass die Venen in den Beinen am meisten gegen die Schwerkraft arbeiten müssen, um das Blut zum Herzen zu pumpen. In seltenen Fällen können sie aber auch an anderen Körperstellen auftreten.
Krampfadern werden zunächst meist als ästhetisches Problem wahrgenommen, sind die Venen jedoch krankhaft erweitert, kann es zu schmerzhaft geschwollenen und sogar offenen Beinen kommen. Im schlimmsten Fall können sie eine lebensbedrohliche Thrombose (Blutgerinnsel) auslösen. Die Entfernung von Varizen ist somit nicht nur ein chirurgischer Schönheitseingriff, sondern mitunter auch eine medizinische Notwendigkeit. In jedem Fall solltest du bei stark ausgeprägten Krampfadern einen Facharzt für Venenerkrankungen, in der Phlebologie oder Gefäßchirurgie aufsuchen und dir eine professionelle Beratung holen. Die Behandlung mit Mikroschaum ist eine sanfte und effektive Methode.
Venen haben eine wichtige Aufgabe in unserem Körper. Sie transportieren das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen. Arterien hingegen versorgen unseren Körper mit dem sauerstoffreichen Blut. Venöses Blut besitzt viel weniger Druck und fließt um einiges langsamer als arterielles. Damit das Blut in Richtung Herz bewegt werden kann und nicht wieder zurückfließt, gibt es Venenklappen, welche den Herzmuskel beim Pumpen unterstützen. Sind die Gefäßwände der Venen erweitert, schließen die Klappen nicht mehr richtig und es kommt zu einem Rückstau, der dazu führt, dass sich die Venen noch mehr erweitern. Sie sind nun deutlich als Krampfadern sichtbar.
Durch den Blutrückstau können auch feste Verstopfungen (Blutgerinnsel) entstehen. Erreichen diese das tiefe Venensystem, kann es zu Wassereinlagerungen und sogar offenen Beinen kommen. Besonders gefährlich wird es, wenn sich diese Blutgerinnsel lösen und in Richtung Herz oder Lunge wandern.
Verantwortlich für die erweiterten Gefäßwände ist meist ein schwaches Bindegewebe, das die Venenwände nicht ausreichend stützt. Die Gefäßschwäche ist oft erblich bedingt. Weitere Faktoren, die sich negativ auf die Durchblutung auswirken, können das Entstehen von Krampfadern zusätzlich begünstigen. Dazu zählen beispielsweise Tätigkeiten im Stehen oder Sitzen, Übergewicht, Nikotinkonsum oder hormonelle Umstellungen.
Noch vor wenigen Jahren wurden Krampfadern nur durch chirurgische Eingriffe operativ entfernt. Dank neuen Erkenntnissen gibt es mittlerweile schonendere, nicht invasive Behandlungsmöglichkeiten, die nur im Inneren der Gefäße wirken und das umliegende Gewebe nicht verletzen. Grundsätzlich lassen sich dabei drei Verfahren unterscheiden:
Bei einer Laser- und Radiofrequenztherapie werden winzig kleine Sonden direkt in die betroffene Vene eingesetzt. Mithilfe der Hitze aus intensivem Licht (Laser) oder aus Strom (Radiowellen) verdampft das gestaute Blut und das Gefäß zieht sich zusammen. Die Überreste dieser funktionslosen Vene werden Stück für Stück vom Körper selbst abgebaut.
Bei einer Verödung durch Mikroschaum wird die erkrankte Vene durch ein Verödungsmittel verklebt und dauerhaft verschlossen. Das Verödungsmittel wird zunächst zu einem Mikroschaum aufgeschlagen und anschließend mit einer Spritze direkt in die Venen gespritzt oder mit einem winzigen Katheter in der Vene verteilt.
Per Ultraschall kann der Arzt die Verteilung des Schaums kontrollieren und steuern. Der weiche Schaum bleibt an den Gefäßwänden kleben und löst das körpereigene Blutgerinnungssystem aus. Die Vene ist nun komplett verschlossen. Sie wird ebenso wie der Mikroschaum mit der Zeit rückstandslos vom Körper abgebaut.
Die Behandlung mit Mikroschaum ist
Im Gegensatz zu chirurgischen Eingriffen hinterlässt die Mikroschaumtherapie keine Narben und kann sogar ambulant durchgeführt werden, da keine Narkose oder örtliche Betäubung notwendig ist. Anders als bei flüssigen Verödungsmitteln ist die Verteilung des Wirkstoffs mit der schaumigen Konsistenz für den behandelnden Arzt per Ultraschall gut sichtbar. Je nach Größe der Vene sind so nur ein bis zwei Sitzungen notwendig.
Die Mikroschaumverödung ist bei nahezu jeder Art von Krampfadern anwendbar. Egal, ob sie sich in den oberen Hautschichten oder im tieferen Gewebe befinden, kurz oder lang sind.
Ein großer Vorteil aller nicht invasiven Anwendungen ist zudem, dass du direkt danach wieder zu Fuß nach Hause gehen kannst und dich nicht schonen musst. Auch Duschen, Baden oder Schwimmen sind direkt danach möglich.
Für ein optimales Ergebnis solltest du direkt nach der Behandlung für mindestens fünf Tage Kompressionsstrümpfe tragen. Oft kann die Anwendung auch durch spezielle Massagen ergänzt werden.
Da Gefäßschwäche vererbbar und oft chronisch bedingt ist, kann es allerdings vorkommen, dass wieder Varizen entstehen. Deshalb ist es wichtig, auch nach einer Verödung, regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Abstand von ein bis zwei Jahren zu machen und vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Bei einem starken Bindegewebe und einer guten Durchblutung ist die Gefahr, dass neue Krampfadern entstehen, viel geringer.
Ausreichend Bewegung und Ausdauersportarten, wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen, stärken deine Wadenmuskulatur und regen die Durchblutung an. Wechselduschen und Trockenbürsten haben den gleichen Effekt. Endlose Sonnenbäder oder große Hitze in der Sauna solltest du lieber vermeiden.
Bei sitzenden oder stehenden Tätigkeiten kann es helfen, die Beine danach hochzulegen. Bei langen Flügen helfen Kompressionsstrümpfe und regelmäßige Spaziergänge.