Vitamine unterstützen lebenswichtige Prozesse im Körper. Sie sind etwa wesentlich am Aufbau und am Schutz von gesunden Zellen beteiligt. Ein besonders wichtiges Vitamin ist das „Haut-Vitamin” oder „Haar-Vitamin" B7, Biotin, das zur Vitamin-B-Gruppe gehört. Das wasserlösliche Vitamin unterstützt Dich beim Erhalt fester Nägel, normaler Haut und gesunden Haaren. Es kann aber auch noch mehr. Hier erfährst Du alles über das vielfältige Schönheits-Vitamin, vor allem, wie Biotin auf Haare, Haut und Nägel wirkt.
Warum macht Biotin Haare dicht und glänzend?
Schönheit wurzelt vor allem in Gesundheit. Gesunde widerstandsfähige Zellen können sich gegen freie Radikale oder Umwelteinflüsse sehr gut selbst wehren und sorgen für eine gut durchblutete, schöne Haut, die fest und glatt ist. Damit gesunde Haare dicht und kräftig wachsen und glänzen, brauchen sie schon vor dem Wachstum Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine wie Vitamin E, Vitamin C oder eben Vitamin H, das wesentlich an der Bildung von Keratin beteiligt ist. Deswegen wird dem „Beauty Vitamin" eine große Wirkung auf die Haarschönheit nachgesagt.
Vitamine selbst spenden, anders als Kohlenhydrate und Fette oder Eiweiß, keine eigentliche Energie. Sie werden aber von bestimmten Enzymen für Prozesse wie den Stoffwechsel gebraucht. Ohne sie funktioniert Entgiftung und Abwehr gleich viel schlechter oder gar nicht. Vitamin H spielt auch bei folgenden Funktionen im Körper eine wichtige Rolle:
- bei Zellwachstum und Zellteilung
- bei der DNA-Synthese
- bei der Energiegewinnung im Körper
- für die normale Funktion des Zellstoffwechsels,
- bei der Förderung des Wachstums von Blut-, Haut-, Haar- und Nagelzellen sowie von Nervengewebe.
Vitamine können im Körper unterschiedlich gespeichert werden. Fast alle müssen extern zugeführt werden. Nur ganz wenige Ausnahmen wie etwas das Vitamin D, das durch eine Reaktion auf Sonnenlicht gebildet wird, können wir selbst herstellen.
Baustein für Haare und Nägel: Was ist Keratin?
Eine der wesentlichen Aufgaben von Vitamin B7 ist die Produktion des Eiweiß Keratin. Es ist die Grundsubstanz von Haaren und Nägeln. Das Eiweiß Keratin unterstützt den Aufbau der schützenden Hornschicht unserer Haut, der Haare und der Nägel. Das B-Vitamin Biotin ist deswegen so wichtig für normale Haare und für den Erhalt einer gesunden Haut. Keratin-Eiweißverbindungen umspannen die Markzellen, die den Haarkern bilden, darüber liegt eine schützende Schuppenschicht. Sie glättet die Haarstruktur und bricht einfallendes Licht – das lässt die Oberfläche glänzen.
Jedes Haar besteht zu fast 90 Prozent aus diesen speziellen Eiweißmolekülen. Im Inneren stärkt es, außen wirkt Keratin schützend und macht es widerstandsfähig. Ob unsere Haare widerstandsfähig, elastisch und glänzend sind, hängt davon ab, wie intakt die Struktur ihrer Faserschicht, der sogenannten Haarrinde ist, die aus Keratin besteht.
Bürsten, Föhnen, Färben oder zu viel Sonnenlicht können die Keratin-Ketten schwächen. Auch Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Hitze oder Kälte können die Ursache für stumpfes, sprödes, trockenes und brüchiges Haar oder brüchige Nägel sein.
Lebensmittel mit Vitamin H: gut für Psyche und Schönheit
Vitamin H, auch Vitamin B7 oder Biotin genannt, ist in vielen Lebensmitteln zu finden, allerdings meist nur in geringen Mengen. Produkte wie:
- Innereien,
- Eigelb,
- Hefe,
- Nüsse,
- Sojabohnen,
- Haferflocken und Reiskleie
liefern das wertvolle Vitamin. Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin, das viele Stoffwechselprozesse im Körper unterstützt. Es wird auch durch die Bakterien im Darm produziert, jedoch reicht diese produzierte Menge an Vitamin H oft nicht zur Deckung des menschlichen Bedarfs aus. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt erwachsenen Menschen 30 bis 60 Mikrogramm Vitamin H täglich. Bei einer gesunden Ernährung und einen achtsamen Lifestyle kommt es sehr selten zu einem Biotinmangel.
Wann brauche ich mehr Vitamin B7?
Achtgeben solltest Du aber, wenn Du stillst, schwanger bist, dich streng vegan ernährst oder sehr viel Sport betreibst. Auch Stress ist ein sehr großer Vitamin B7-Räuber. Kombiniert mit psychischer Belastung wie Trauer oder Sorgen, Schlafmangel und einer einseitigen Ernährung kann sich ein Mangel einstellen. Auch ältere Frauen brauchen mehr von dem Vitalstoff. Anders als in Afrika zum Beispiel, finden sich in Westeuropa kaum Innereien auf dem Speiseplan. Dabei liefern gerade sie Biotin in höheren Dosen, als zum Beispiel pflanzliche Lebensmittel.
Die Hauptlieferanten von Vitamin B7 in unseren Breitengraden sind Brot, Gemüse, Obst und Gemüse sowie Milchprodukte. Es ist aber nicht immer leicht, in anstrengenden Zeiten auf einen ausgewogenen Speiseplan zu achten. So enthalten Fertig- oder Dosengerichte, die häufig stark verarbeitet werden, oft kaum noch Biotin. In medizinisch hohen Dosen kann Biotin einfacher und problemloser aufgenommen werden.
In Lebensmitteln wird es aus biotinhaltigen Eiweißstoffen aus der Nahrung gelöst und über Transportmoleküle in den Körper aufgenommen. Arzneimittel können sowohl zur Therapie von Biotinmangelzuständen, als auch zur Prävention eingenommen werden. Eine Einnahme kann auch sinnvoll sein, wenn Du erhöhten Bedarf hast, zum Beispiel wenn Du:
- für einen Sport-Wettbewerb trainierst,
- anstrengende Projekte in der Arbeit erledigen musst,
- Prüfungen anstehen,
- Du unter Magen-Darm-Erkrankungen leidest,
- Du ein neues Baby zuhause hast und auch noch stillst,
- in den Wechseljahren bist, oder auch wenn die kalte Jahreszeit vor der Tür steht.
Da Biotin sich auch auf die Bildung von Nervenzellen auswirkt, kann Dich eine gezielte Nährstoffaufnahme auch bei der Konzentration und beim Denken unterstützen. Kapseln sind klein und einfach zu schlucken – Das Biotin wird schnell in dem Körper abgegeben. In dem Fall, dass zu hohe Mengen an Biotin in den Körper gelangen, wird es über die Nieren ausgeschieden. Es kann entweder in seiner Ursprungsform ausgeschieden werden, oder durch bestimmte Stoffe in seiner Form verändert werden. Daher ist eine Biotin-Überdosis praktisch unmöglich.
Wie erkennt man einen Biotin-Mangel?
Folgende Symptome können unter Umständen einen Biotinmangel als Ursache haben:
- Appetitlosigkeit oder Übelkeit,
- brüchige Nägel,
- entzündliche Reaktion der Haut oder der Zunge,
- Verstimmungen,
- Muskelschmerzen,
- niedriger Blutdruck.
Biotinmangel kann auch durch einen übermäßigen Verzehr von rohen Eiern entstehen. Das in rohen Eiern enthaltene Avidin unterbindet die Wirkung von Vitamin B7 auf den Organismus. Dafür musst Du aber sehr viele rohe Eier essen.