Unsere Haut stellt die Grenze zwischen unserer „Innenwelt“ und der Umwelt dar. Dabei steht sie mit der Psyche in engem Kontakt. Dies zeigt sich bei manchen Menschen beispielsweise durch „Hektikflecken“ an Hals und Dekolleté, andere wiederum erröten bei Scham. Nicht umsonst gibt es Sprichwörter wie „Das geht mir unter die Haut“ oder „Ein dickes Fell haben“. Neue Studien belegen außerdem, dass es einen Zusammenhang zwischen Hautproblemen und Stress gibt. Unser größtes Organ wird also ihrem Ruf als „Spiegelbild der Seele“ nun auch in der Wissenschaft gerecht.
Neurodermitis, Juckreiz und Pickel durch Stress
Nicht nur durch Fast Food und Krankheiten können Hautveränderungen ausgelöst werden. Auch unsere Psyche hat ein Wörtchen mitzureden. Geht es unserer Seele schlecht, leidet oftmals auch das Hautbild. Stress im Beruf, Liebeskummer, Ängste und Sorgen stehen im Verdacht, unser Immun- sowie Hormonsystem zu beeinflussen. Als Folge kann sich auch das Hautbild verändern - Pickel und Mitesser entstehen oder die Haut wird trocken und fängt an zu jucken. Sowohl Frauen als auch Männer leiden oft an diesen Veränderungen, was sich wiederum negativ auf die Psyche und das Hautbild auswirkt.
Auch Neurodermitis-Schübe und Schuppenflechte – mit anderem Namen „Psoriasis“ – können von Stress negativ beeinflusst werden. Ein weiterer großer Einflussfaktor ist das Stresshormon „Cortisol“. Dieses kann die Hautschutzbarriere angreifen und so Hautinfektionen durch Bakterien oder Viren begünstigen. Außerdem kann die Haut in ihrem Erneuerungsprozess eingeschränkt sein und folgend wirkt sie fahl und müde. Wer unter Dauerstress leidet, muss häufig sogar mit frühzeitiger Hautalterung rechnen.
Auch wenn psychischer Stress in vielen Fällen sichtbare Auswirkungen auf unser Hautbild nimmt, sollte man nicht jede Hautveränderung gleich einer angeknacksten Psyche zuschreiben. Es gibt auch andere Ursachen für Hautprobleme wie beispielsweise Krankheiten oder genetische Veranlagungen.
Wichtig: Kommt es nach wenigen Tagen nicht zur Besserung der Hautprobleme, suchen Sie bitte einen Hautarzt (Dermatologen) auf.
Tipps, um Hautprobleme durch Stress zu vermeiden
Zu unterscheiden gibt es grundsätzlich Hautprobleme, die auf Entspannungsdefizite zurückgehen und welche, die auf andere psychische Ursachen – wie beispielsweise Lebenskrisen – zurückzuführen sind. Da Stress häufig Entspannungsdefizite verursacht, kann man diesem Problem effektiv entgegenwirken.
- Spezielle Entspannungstechniken, wie progressive Muskelentspannung und autogenes Training, helfen, den Geist zu beruhigen und für mehr Ruhe und Gelassenheit zu sorgen. Dadurch können viele stressbedingte Hautveränderungen gelindert werden.
- Hautkrankheiten, die vererbt sind – wie Neurodermitis und Psoriasis – können mit Entspannungsübungen gelindert werden.
- Andere Veränderungen wie Urtikaria und Juckreiz können mit Hilfe von Entspannungstechniken völlig verschwinden.
- Ausreichend Schlafen: Dadurch kann sich der Körper von den Strapazen des Tages erholen und das Stresshormon Cortisol abbauen.
- Die richtige Hautpflege kann Unreinheiten und Trockenheit entgegenwirken.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Hautveränderungen psychosomatisch bedingt sind, besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Arzt. Wenn Sie beispielsweise an Beziehungsstress leiden, ist eine Psychotherapie neben hautärztlicher Behandlung sehr empfehlenswert.
Beobachten Sie sich selbst: Hat Ihre derzeitige Lebensphase etwas mit den Hautveränderungen zu tun?