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Nicht nur Jugendliche in der Pubertät haben mit Akne zu kämpfen. Diese Hauterkrankung kommt auch bei Erwachsenen vor und ist dann sogar besonders hartnäckig. Wer unter Pickeln und Mitessern im Erwachsenenalter leidet, hat meist überaktive Talgdrüsen. Die Genetik, aber auch hormonelle Umstellungen, Medikamente oder falsche Pflege gehören zu den Ursachen für Spätakne. Was du dagegen tun kannst und wie du deine Haut am besten pflegst, haben wir für dich zusammengestellt.
Mittel gegen Akne bei Erwachsenen: Was hilft wirklich?
Wenn Akne noch weit nach der Pubertät auftritt, spricht man von Spätakne oder Erwachsenen-Akne. Ist diese stark ausgeprägt, solltest du unbedingt einen Hautarzt aufsuchen. Er kann die Schwere der Probleme feststellen und dir die passenden Maßnahmen empfehlen. Neben einer angepassten Hautpflege sind manchmal zusätzliche Medikamente notwendig. Der Arzt kann je nach Schwere und Art der Akne zum Beispiel antibiotische Salben oder andere bakterienabtötende Medikamente verschreiben. Auch Retinoide, Azelainsäure oder Alpha-Hydroxysäuren kommen bei Erwachsenen-Akne oft zum Einsatz.
Bei schweren Formen reichen manchmal Cremes und Salben nicht aus. Zur Therapie werden dann unter Umständen Tabletten verschrieben. Das können Antibiotika oder Retinoide sein. Bei manchen Frauen verbessert sich das Problem durch die Einnahme bestimmter Anti-Baby-Pillen.
Wichtig ist bei starker Akne eine individuell angepasste Therapie. Diese kann unterschiedliche Ansätze verfolgen: Die Therapie kann in erster Linie die Entzündungen bekämpfen, die Talgproduktion reduzieren oder Verstopfungen an den Talgdrüsen beheben. Lass dich beim Facharzt beraten, ob eine Behandlung in deinem Fall notwendig ist und wie diese aussehen sollte!
In jedem Fall sind eine gute Hautpflege und eine angepasste Lebensweise wichtig. Diese legt die Basis für eine gute Behandlung der Akne.
Welche Pflege braucht die Haut bei Spätakne?
Die meisten Kosmetikprodukte für Haut, die zu Pickeln und Akne neigt, sind auf die Bedürfnisse von Jugendlichen optimiert. Die Haut im Erwachsenenalter braucht jedoch eine andere Pflege. Sie hat zum Beispiel einen höheren Feuchtigkeitsbedarf. Und gerade Frauen wünschen sich natürlich auch Produkte mit Anti-Aging-Effekt. Deshalb sind die Produkte für Jugendliche nicht unbedingt für dich geeignet.
Die Kosmetikmarke Dermalogica hat speziell für Erwachsene mit unreiner, zu Akne neigender Haut eine Reihe von Produkten auf den Markt gebracht:
- Das Clearing Skin Wash reinigt die Haut gründlich, klärt verstopfte Poren und hemmt Unreinheiten auf der Haut. Gleichzeitig bekämpft der Waschschaum Entzündungen, reduziert Bakterien und hilft der Haut, sich zu regenerieren. Es handelt sich also um ein Produkt, das perfekt für die tägliche, gründliche Reinigung geeignet ist.
- Die Sebum Clearing Masque beugt auf vierfache Weise Ausbrüchen und Entzündungen vor: Sie beruhigt überaktive Talgdrüsen, bekämpft Bakterien, wirkt Entzündungen entgegen und trägt Zellanhäufungen ab. Die Gesichtsmaske ist deshalb optimal für die Reinigung und Pflege zwischendurch.
- Das Retinol Clearing Oil ist ein wirkungsvolles Pflegeöl für die Nacht. Die enthaltene Salizylsäure klärt die Haut und verhindert Entzündungen, während das Retinol der Hautalterung entgegenwirkt. Dadurch ist deine Haut optimal versorgt.
Worauf sollte man bei der Reinigung und Pflege achten?
Die Reinigung der Haut ist bei Akne ganz besonders wichtig. Vermeide dabei aggressive Substanzen, die die Haut austrocknen oder den Säureschutzmantel zerstören könnten! Zum Beispiel sind Reinigungsprodukte mit Alkohol gerade für empfindliche Akne-Haut nicht gut geeignet.
Peelings mit Schleifkörpern reinigen die Haut zwar intensiv, sind aber bei Akne trotzdem nicht zu empfehlen. Sie können die Pickel aufreißen, kleine Verletzungen verursachen und die Bakterien noch weiter auf der Haut verteilen. Verwende deshalb lieber chemische Peelings wie Fruchtsäurepeelings, um die Haut intensiv zu reinigen!
Cremes und Lotionen sollten auf Wasser basieren und nicht zu fetthaltig sein. Sonst verstopfen sie die Poren der Haut womöglich noch mehr. Aus dem gleichen Grund solltest du auch Hausmittel wie Kokosbutter oder Vaseline nicht benutzen. Diese belasten die Haut und können die Akne noch verschlimmern. Auch andere Hausmittel wie Zahncreme oder Backpulver solltest du lieber nicht nutzen, weil sie deine Haut reizen können.
Achte bei der Hautpflege und -reinigung auf sehr gute Hygiene! Verwende zum Beispiel Einmalwaschlappen und wasche deine Handtücher sehr oft! Sonst besteht die Gefahr, dass du die Bakterien immer wieder ins Gesicht bringst und damit die Pickel und Mitesser noch verschlimmerst.
Welche Ursachen hat Akne im Erwachsenenalter?
Akne ist die häufigste Hauterkrankung, die es gibt. Während der Pubertät haben fast alle Jugendlichen mehr oder weniger stark damit zu kämpfen. Dahinter stecken vor allem die hormonellen Umstellungen, die in dieser Zeit passieren. In den meisten Fällen klingt die Akne dann im frühen Erwachsenenalter ab. Doch manchmal bleiben die Pickel und Mitesser deutlich länger bestehen oder treten im späteren Erwachsenenalter noch einmal auf. Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben:
- Hormonschwankungen können zu Pickeln und unreiner Haut führen. Deshalb haben viele Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit Akne. Auch in den Wechseljahren tritt unreine Haut bei vielen Frauen noch einmal auf.
- Der Kontakt mit sogenannten komedogenen Stoffen kann ebenfalls zur Spätakne führen. Dazu gehören zum Beispiel Schmieröle, Chlorkohlenwasserstoffe oder Teer. Weil man Kontakt zu diesen Stoffen vor allem in bestimmten Jobs hat, nennt man diese Form auch Berufsakne. Es gibt aber auch Kosmetikprodukte, die komedogene Inhaltsstoffe enthalten und deshalb für unreine Haut nicht geeignet sind.
- Manchmal ist die Akne bei Erwachsenen auch eine Folge bestimmter Medikamente. Falls du also Medikamente einnehmen musst und dann Pickel und Mitesser auftreten, solltest du mit deinem Arzt über das Problem sprechen. Vielleicht ist eine Medikamentenumstellung möglich, durch die sich die Akne bessert.
- Bei manchen Menschen reagiert die Haut empfindlich auf mechanische Reize, zum Beispiel durch Kleidung oder Rucksackträger. Dann kann es vor allem am Hals und Rücken sowie im Dekolleté und an den Schultern zu Akne kommen.
Hinzu kommt bei den meisten Menschen eine genetische Empfindlichkeit. Die Neigung zu Akne und unreiner Haut ist dann einfach erblich bedingt.
Diese Ursachen können einzeln oder in Kombination dazu führen, dass zu viel Talg produziert wird. Gleichzeitig kommt es zu einer Verhornungsstörung der Talgdrüsen und dies begünstigt das Wachstum von Bakterien. Dann entstehen Entzündungen, die sich in Form von Mitessern und Pickeln bemerkbar machen.
Wenn die konkreten Ursachen bekannt sind, sollten diese natürlich so weit wie möglich vermieden werden.
Wichtig: Pickel nicht ausdrücken!
Auch wenn die Pickel sehr unangenehm sind, solltest du sie nicht selbst ausdrücken. Sonst kann die Entzündung noch tiefer ins Gewebe gehen und die Akne verschlimmern. Im blödesten Fall bleiben Narben zurück, die du nur schwer wieder loswirst.
Besonders vorsichtig solltest du mit Pickeln oberhalb der Oberlippe und seitlich an der Nase sein. Diese Bereiche sind über die Lymphbahnen mit dem Gehirnbereich verbunden. Wenn du Pech hast, können durch das Herumdrücken Keime in Richtung Gehirn wandern und dort Schaden anrichten.
Du hast für den Umgang mit den Pickeln zwei Möglichkeiten: Entweder du lässt sie in Ruhe, bis sie von selbst verschwinden, oder du gehst in ein Kosmetikinstitut und lässt dich dort behandeln. Die Kosmetikerin kann die Pickel professionell und unter hygienischen Bedingungen ausreinigen und die Haut dann gleich optimal versorgen. Durch diese Behandlung heilen die Unreinheiten schneller ab. Bei schwerer Akne ist ein regelmäßiger Besuch bei der Kosmetikerin deshalb oft eine große Hilfe.
Alltagstipps bei Spätakne
Diese Tipps helfen, um mit Akne bei Erwachsenen besser umzugehen und die Pickel in den Griff zu bekommen:
- Man kann den Eindruck bekommen, dass Sonnenlicht die Pickel verbessern würde. In Wirklichkeit fallen die Unreinheiten aber auf gebräunter Haut einfach weniger auf. Tatsächlich reagiert die Haut bei Akne besonders empfindlich auf UV-Strahlung. Du solltest dich also vor der Sonne schützen, am besten mit fettfreien Schutzprodukten.
- Achte auch beim Make-up auf fettfreie Produkte, die keine komedogenen Stoffe enthalten! Außerdem solltest du deiner Haut zwischendurch Tage ganz ohne Make-up gönnen, damit die Poren nicht verstopfen. Und natürlich ist das Abschminken und Reinigen am Abend ein Muss.
- Unter Umständen kann die Ernährung eine Rolle bei Erwachsenen-Akne spielen. Experimentiere ruhig damit, was passiert, wenn du zum Beispiel Milch, Weißmehl oder Süßigkeiten reduzierst. Nicht immer kann man damit eine Besserung erzielen, aber manchmal schon.
- Versuche, dein Gesicht möglichst nicht zu berühren! An den Händen haften immer unzählige Bakterien, die die Unreinheiten auf der Haut verschlechtern könnten.
- Desinfiziere aus dem gleichen Grund regelmäßig dein Smartphone-Display! Auch dort sammeln sich viele Keime an, die du dann beim Telefonieren auf die Haut im Gesicht bringst. Vermeide dies, wenn möglich!
Wie wird man Akne-Narben wieder los?
Tiefe Entzündungen und Unreinheiten können Narben auf der Haut hinterlassen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn man selbst an den Pickeln herumdrückt und dadurch noch mehr Gewebe in Mitleidenschaft zieht. Akne-Narben sind unschön und können für die Betroffenen zu einer echten Belastung werden.
Mit diesen Methoden können die Narben reduziert werden:
- Starke chemische Peelings, wie sie beim Hautarzt oder in spezialisierten Instituten durchgeführt werden, können das Hautbild deutlich verbessern und die Narben unauffälliger machen. Meist sind mehrere Behandlungen mit unterschiedlichen Stärken notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
- Bei eingezogenen Narben können Injektionen mit Kollagen helfen. Das Kollagen polstert den Bereich unter der Narbe auf und hebt damit Haut und Gewebe sichtbar an. Dadurch wirkt die Haut geglättet.
- Umgekehrt kann man erhabene Narben mit Kälte und Kortikoid-Injektionen behandeln, sodass sie flacher werden.
- Auch Behandlungen mit verschiedenen Lasertypen können die Aknenarben verbessern.
Lass dich bei einem Arzt beraten, welche Methode für dich infrage kommen könnte! Tipp: Es gibt Hautärzte, die sich auf die Aknetherapie und die Behandlung von Narben spezialisiert haben.