Ich beurteile die Organgesundheit in erster Linie in der Funktionalität des Organs. Die Funktion, also wie das Organ im Körper arbeitet und seine Stoffwechselaufgaben verrichtet, würde ich auf einer Skala von 1 – 100 sehen. 100 % wäre zum Beispiel vollkommene Organgesundheit, wie sie bei einem gesunden Säugling zu beobachten ist, hingegen 0 % wäre der Tod des Organs und wenn es ein lebenswichtiges Organ des Körpers ist, dann würde das auch den Tod des Menschen bedeuten.
Woran erkennen wir, dass die Leber nicht mehr richtig arbeitet?
Woran aber erkennen wir, dass es Zeit für eine Leberentgiftung ist? Wenn also Organe nicht mehr 100%ig arbeiten, dann können wir das in Form von auftretenden Symptomen spüren. Häufig im Fall der Leber ist es so, dass beispielsweise verstärkte Giftbelastungen die Funktion der Leber vermindern können und dadurch leberbezogene spürbare Symptome auftreten können.
Ein sehr häufiges Symptom, das dem Leber/Bauchspeicheldrüsensystem zugeordnet ist, ist immer wieder auftretende Müdigkeit. Also Menschen, die eigentlich nicht nervös sind und vom Nervensystem her kein Problem haben, aber trotzdem immer wieder müde sind und vielleicht zusätzlich noch regelmäßig zwischen 1 und 4 Uhr nachts aufwachen, die könnten schon an einer geschwächten Leberfunktion leiden.
Meine Erfahrung zeigt, dass diese Herabsetzung der Organfunktionen oft nicht sicher im Labor festgestellt werden kann. Vielmehr ist es häufig so, dass bei Menschen, die derartige Symptome haben, normale Leberwerte vorliegen und deswegen diese Funktionseinschränkung bei der Blutuntersuchung oft nicht diagnostiziert werden kann.
Die Leberwerte sind ja nur dann erhöht, wenn verstärkt Leberzellen abgebaut werden. Diese Abbauprodukte sind dann als erhöhte Leberwerte bei der Untersuchung sichtbar. Das wäre zum Beispiel der Fall bei einer Hepatitis, der Leberentzündung, bei einer Fettleber, oder einer EBV Virus Infektion.
Wie kann sich jetzt so eine geschwächte Leberfunktion noch zeigen?
Da gibt es eine Vielzahl von Symptomen:
- viele Hautstörungen oder Hautkrankheiten
- die Nagelgesundheit
- die Haargesundheit
- alle Formen von Blähungen, von schlechter Fettverdauung, von Stuhlunregelmäßigkeiten, Durchfall nach dem Essen…
Also es gibt hier eine Vielzahl von Symptomen, die man labormäßig schlecht oder nicht fassen kann und auf diese Art dann eigentlich zu keiner Diagnose kommen. Sehr wohl sind diese Symptome aber für den Menschen störend und eine erhöhte Giftbelastung kann auch zu einer Einschränkung der Leberfunktion führen.
Wie kann die Leber unterstützt werden?
Um Organfunktionen des Körpers oder in diesem Fall die Leber- oder Bauchspeicheldrüsenfunktion zu stärken, sind Pflanzenextrakte das Mittel der Wahl. Es gibt eben Pflanzen, die in der Natur wachsen, die unsere Organfunktion heben können. Manche von denen wirken mehr entgiftend, manche wirken mehr so, dass die Funktion gesteigert wird. Wir verwenden Löwenzahnwurzeln um die Funktion zu heben.
Ein wichtiger persönlicher Beitrag zur Unterstützung und Entgiftung der Leber liegt natürlich in unserer Ernährung, also im Essen und Trinken. Einerseits ist es die überhöhte Aufnahme von Eiweiß und Kohlenhydraten über die verwendeten Lebensmittel, besonders wenn die auch gleichzeitig in zu großer Menge erfolgt. Es ist auch günstig, diese nicht immer zusammen zu konsumieren, sondern manchmal auch getrennt.
Beispiel: Wenn wir Gusto auf Fleisch haben, dann ist es vorteilhaft, das nicht immer zusammen mit größeren Mengen von Kohlehydraten zu essen, wie eben Reis, Kartoffeln, Brot und nachher dann noch Kuchen, sondern einfach nur einmal mit Salat oder Gemüse zu konsumieren. Da tun sich dann die Leber und Bauchspeicheldrüse leichter und das spüren wir auch. Es geht uns nach dem Essen besser.
Allgemein ist es immer so, dass weniger Essen unsere Verdauung und unsere Verdauungsorgane unterstützt. Jede Form von Fasten ist hilfreich. Man kann auch einfach mal Mahlzeiten weglassen. 1/0 Diät kann auch zur Erholung der Verdauungsorgane beitragen und der Leber helfen, durch diese Esspausen molekularen Müll aus den Leberzellen zu entfernen und diese zur Ausscheidung zu bringen.
Man kann sich vorstellen, wenn die Leber ständig überlastet ist und auch in der Nacht durch das reichhaltige Abendessen fertig verdauen muss, das Organ einfach zu wenig Zeit hat, sozusagen vor der eigenen Tür zu kehren und sich selbst zu entgiften. Die Hauptaktivitätszeit der Leber ist eben zwischen 1 und 4 Uhr früh und wenn in dieser Zeit weniger Nahrung zu verdauen ist, dann kann sich die Leber in dieser Zeit erholen und sich selber entgiften.
Autor: Dr. Christian Neuburger