Abnehmen und Achtsamkeit: Warum Gartenarbeit gesund ist

Warum kann Gartenarbeit gesund für Psyche und Fitness sein?

Viele Menschen schätzen die Arbeit im Garten unendlich. Die körperliche Tätigkeit an der frischen Luft hat unzählige Vorteile und wird von den wenigsten als Last gesehen, obwohl der Kalorienverbrauch dabei sehr hoch sein kann. Wenn du es richtig machst und konsequent bist, kannst du mit Gartenarbeit sogar abnehmen. Schon 20 Minuten Gärtnern wirken wie ein kleiner Miniurlaub auf deinen Körper und deine Psyche.

So kann sich Gartenarbeit auf deine Gesundheit auswirken:

• Gartenarbeit geschieht an der frischen Luft und versorgt uns mit mehr Sauerstoff. In Kombination mit Bewegung kann der Sauerstoff noch besser aufgenommen werden. Neben dem Verbrennen von Kalorien unterstützt die Arbeit im Garten das Immunsystem, Stimmung und die allgemeine Gesundheit. 
• Ein Garten benötigt immer Pflege, egal, wie das Wetter ist. Tätigkeiten im Freien gewöhnen uns an Temperaturen und stimulieren die eigene Immunabwehr. 
• Arbeit an der Sonne versorgt uns mit wichtigem Vitamin D, das der Körper nur mit Sonnenlicht bilden kann. Vitamin D benötigen wir für starke Knochen, gesunde Muskeln und eine ausgeglichene Psyche. Gerade im Frühling, wenn die Sonne milder ist, ist Gartenarbeit eine ideale Gelegenheit, die Haut an die Sonne zu gewöhnen.
• Bei Gartenarbeit gibt es schnelle Erfolge. Das kann dem Selbstbewusstsein auf die Sprünge helfen und sorgt dafür, dass uns nicht langweilig wird dabei. 
• Über die körperliche Tätigkeit im Garten gelangen wir in einen Flow. Nur der Augenblick zählt. Der hat auf unsere Psyche eine ähnliche Wirkung wie Achtsamkeitsübungen oder Yoga. Das hilft bei der Bewältigung von Stress und stärkt die Psyche.
• Durch den Umgang mit den Pflanzen kann es sein, dass du einen leichteren Zugang zu gesunder Ernährung erlangst. Pflanzt du deine eigenen Tomaten, Salate, Kräuter und Gemüse an, wirst du dich vermutlich auch gesünder ernähren. 
• Gartenarbeit kann eine wichtige soziale Funktion haben. Sie liefert nicht nur Stoff für Unterhaltungen mit anderen Gärtnern, viele Dinge können im Garten nicht alleine erledigt werden und brauchen die Hilfe von anderen Menschen. Das stärkt den Zusammenhalt. 
• Gartenarbeit kann von allen erledigt werden, egal wie fit oder alt man ist. 

Kalorienverbrauch beim Gemüseanbau: Kann ich mit Gartenarbeit abnehmen?

Gartenarbeit ist eine ausgezeichnete Fitnessaktivität, wenn du sie richtig praktizierst. Der Kalorienverbrauch ist bei Arbeiten wie Umgraben, Jäten, Holz hacken oder Mähen sehr hoch. 

Der durchschnittliche Kalorienverbrauch beim Gärtnern:

• Bei einer Stunde Garten umgraben verbrennst du etwa 320 Kilo-Kalorien.
• Bei einer Stunde Bäume und Sträucher schneiden, verbrauchst du 220 Kilo-Kalorien. Benutzt du eine händische Schere, verbrennst du sogar 290 Kilo-Kalorien. 
• Bei einer Stunde Holz hacken kommst du auf einen Verbrauch von 470 Kilo-Kalorien. 
• Eine Stunde Rasen mähen verbrennt 390 Kilo-Kalorien. 
• Sogar eine halbe Stunde Blumen pflücken verbraucht 100 Kilo-Kalorien. 

Stressabbau und Flow: Was geschieht bei Gartenarbeit mit meiner Psyche?

Die bunten Farben im Garten, das satte Grün, der Wechsel der Jahreszeiten, das Zwitschern der Vögel stimuliert unser Gehirn. Gärtnern verbindet uns mit der Natur und so auch mit uns selbst. Gartenarbeit wirkt direkt auf das Wurzelchakra und sorgt für Erdung. Das ist vorwiegend dann wichtig, wenn wir Sorgen, Ängste oder andere Probleme haben.

Die Farbe Grün aktiviert das Herzchakra, das für Nächstenliebe und Harmonie steht. Dem Herzchakra ist als Organ das Herz zugeordnet. Schon leichte Gartenarbeit soll den Blutdruck dauerhaft senken und das Herz-Kreislaufsystem unterstützen. Bereits zehn Minuten Gartenarbeit können einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Stresshormone werden abgebaut, die Konzentrationsfähigkeit steigt. Nachweislich werden Glückshormone ausgeschüttet, die sich sehr positiv auf deine seelische Gesundheit auswirken können.

Bei der leichten, körperlichen Arbeit lernst du mit der Zeit, nicht immer auf das Handy zu schauen, und dich einer Sache rundum hinzugeben. Gärtnern ist wie Töpfern, Stricken, Zeichnen oder Nähen, eine Achtsamkeitsübung, die entspannt und gleichzeitig zur Konzentration beitragen kann. Die positive Wirkung, die auch bei Yoga oder autogenem Training zu finden ist, besteht bei Achtsamkeitsübungen wie dem Gärtnern laut dem Psychologen Stan Rodski aus drei Elementen:

• Wiederholung,
• das Entstehen eines Musters oder eines deutlich wahrnehmbaren Ergebnisses
• und der Kontrolle.

Gärtnern hat ein klares Ziel, einen Anfang und ein Ende. Das entspannt den Geist und erleichtert den Flow.

Arbeiten im Garten – aber richtig!

Wie im Fitnessstudio gelten auch bei der Gartenarbeit bestimmte Regeln.

• Schone deine Gesundheit, indem du deinen Körper nicht überforderst!
• Lasse die Muskeln und den Kreislauf langsam in Schwung kommen!
• Wärme dich vor der Gartenarbeit immer ein wenig auf, damit die Durchblutung in Schwung kommt!
• Halte den Rücken immer gerade und gehe in die Knie, anstatt dich zu bücken!
• Bei der Arbeit im Garten vergisst man schnell die Zeit. Wechsle deine Haltungen regelmäßig, damit nicht ein Körperteil übermäßig beansprucht wird!
• Versuche nicht, allzu schwere Dinge auf einmal zu heben! Gehe lieber öfter mit der Schubkarre! Das verbrennt mehr Kalorien und verbessert die Ausdauer. 
• Spanne den Bauch immer leicht an, egal, was du tust! Das stärkt auf Dauer dein Muskelkorsett um den Rücken. So bleibt er geschont und du bekommst schöne, starke Muskeln in deiner Körpermitte. 
• Lege regelmäßig Pausen ein und trinke genug!
• Benutze immer einen Kopfschutz vor der Sonne! Nicht umsonst werden Gärtner immer mit einem breitkrempigen Hut dargestellt. Creme dich sorgfältig mit Sonnencreme ein, vorwiegend in Gesicht, im Nacken und am Rücken!
• Schütze deine Knöchel mit festen Schuhen vor Steinen oder vor dem Umknicken!
• Trage Handschuhe, um dich vor Dornen und Splittern zu schützen!

Was tun, wenn ich keinen eigenen Garten habe?

Wer keinen eigenen Garten hat, der muss nicht auf die positiven Auswirkungen von Gartenarbeit auf die Gesundheit verzichten. In vielen Städten gibt es Gemeinschaftsgärten oder gemeinsam gepflegte Hochbeete (urban gardening), wo man sich der Gartenarbeit ausgiebig hingeben und viele Kalorien verbrennen kann. Eine weitere Überlegung kann ein Kleingarten sein, die auch oft im urbanen Raum zu finden sind. Viele Siedlungen haben Grünflächen, die man in Absprache mit der Hausverwaltung sicher bepflanzen darf. Als Einstieg kann aber schon ein kleiner Balkon reichen. Tomaten, Bohnen oder Rosen und Kräuter können auch auf sehr wenig Platz angebaut werden.