„Ordnungen der Liebe“: Was steckt hinter einer systemischen Familienaufstellung?
Die Familienaufstellung ist eine Methode aus der systemischen Therapie, bei der Personen stellvertretend für Familienmitglieder im Raum positioniert werden, um das Beziehungsgeflecht einer Familie zu visualisieren.
In der Psychotherapie wurden Lösungen und Therapien lange nur in der persönlichen Vergangenheit der Klienten gesucht, was bei etwa 30 Prozent der Patienten keinen Erfolg hatte. Mit dem Aufkommen der systemischen Therapie wurde der Blick erweitert. In der Aufstellungsarbeit betrachtet man nun nicht nur die individuelle Geschichte des Klienten, sondern das gesamte Familiensystem.
Durch die bildhafte Darstellung der Beziehungsgeflechte (auch Phänomenologie genannt) ist es für die Klienten möglich, eine andere Perspektive auf ein bestimmtes Thema zu bekommen. Die Stellvertreter, also jene Personen, die stellvertretend die Rollen übernehmen, können in einer Aufstellung über ihre erlebten Gefühle berichten oder das Bild auch schweigend darstellen.
Aufstellungen können auch mithilfe von Figuren und Symbolen auf einem Familienbrett durchgeführt werden. Wie und ob das Thema, das bei der Familienaufstellung visualisiert wird, dann bearbeitet wird, liegt in der Entscheidung der Klienten. Es gibt auch Rituale, die sich in Familienaufstellungen bewährt haben.
Einen wichtigen Einfluss auf die Aufstellungsarbeit hatte unter anderem Bert Hellinger, der die Familienaufstellung in den 70er-Jahren aus der systemischen Therapie weiterentwickelt und ihr den Namen „Familienstellen“ gegeben hat. Bert Hellinger hat die Verstrickungen und Rangordnungen in einem System auch „Ordnungen der Liebe" genannt.