Schon seit jeher spielt die Schönheit für Frauen eine wichtige Rolle. Früher umrandeten sie mit Kohlestifte ihre Augen oder färbten sich ihre Haare mit Henna. Heute hat sich im Grunde nichts geändert. Nur dass das Angebot an kosmetischen Produkten mittlerweile unüberschaubar groß geworden ist. Zudem sind immer mehr Menschen allergisch - die Nachfrage für Kosmetikprodukte für Allergiker steigt kontinuierlich. Nun endlich gibt es Hilfe! Kosmetik für Allergiker.
Ist richtige Kosmetik für Allergiker notwendig?
In Industriestaaten wie Deutschland oder Österreich leidet fast jeder Dritte an einer Allergie (Lebensmittelallergie bzw. Kontaktallergie). Die Auslöser sind unterschiedlich, jedoch rücken Kosmetik-Produkte immer mehr ins Rampenlicht. 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung seien allergisch auf Duftstoffe und 25 Prozent Kontaktallergiker, so der daab (deutsche Asthma- und Allergiebund). Allergiker Kosmetik ist allerdings noch sehr selten bzw. kaum vorhanden - zum Leid der Betroffenen.
Anders als bei Kosmetika ist uns bei Lebensmitteln schon länger bewusst, dass wir Chemikalien und Pestizidrückstände über Obst und Gemüse aufnehmen können. Deshalb erfreuen sich Bio-Lebensmittel mittlerweile großer Beliebtheit. Bei Kosmetik-Produkten benötigt es jedoch noch viel Aufklärungsbedarf. Denn giftige Inhaltsstoffe von Cremes, Lotions und Seren, aber auch von dekorativer Kosmetik wie Make-up oder Lippenstift, können über die Haut direkt ins Blut gelangen. Das heißt, auch sie werden vom Organismus aufgenommen.
Warum sind bei Allergien und Unverträglichkeiten Kosmetika häufig Schuld?
Egal ob handelsübliche Kosmetik oder Naturkosmetik, grundsätzlich kann jeder - sowohl synthetische als auch natürliche - Inhaltsstoff Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an, ob ein Stoff ein möglicher Auslöser ist oder nicht. Dazu zählen die Allergie-Sensitivität, der Hautzustand des Anwenders und die allergene Potenz eines Stoffes.
Die häufigsten Allergene (allergieauslösende Stoffe) in Hautpflege wie Shampoos, Cremes oder dekorativer Kosmetik:
- Duftstoffe
- Perubalsam
- Vaseline
- Lanolin oder Wollwachs
- UV-Filter
- Propolis
- Emulgatoren
- Konservierungsstoffe
Allergische Reaktion tritt mit Verzögerung auf
Unverträglichkeiten oder Allergien zeigen sich in Form von Rötungen, Juckreiz, Schwellungen, Entzündungen und/oder Bläschenbildung, auch wenn Kosmetik Allergie auslöst. Dabei ist niemand vor der Kontaktallergie geschützt, denn diese kann sich im Laufe des Lebens entwickeln - das heißt, sie ist nicht angeboren. Reaktionen auf Allergene treten - anders als häufig geglaubt - nicht gleich bei Hautkontakt auf, sondern mit bis zu zwei Tagen Verspätung. Dabei sind die Stellen betroffen, die mit der bestimmten Substanz in Berührung gekommen sind.
Finger weg von Duftstoffen!
Neben Nickel sind Duftstoffe die häufigsten Allergieauslöser auf der Haut. Jedoch ist es schwierig ihnen aus dem Weg zu gehen. Sie sind überall: auf Textilien, in Einkaufszentren - wo sie zum Konsum anregen sollen - , in Waschmitteln und sogar auf Klopapier und Taschentüchern. Auch Kosmetika sind oftmals stark mit Duftstoffen versetzt, und deshalb keinesfalls als Kosmetik für Allergiker geeignet.
In der Industrie werden etwa 3500 Aromastoffe eingesetzt, wobei nur 26 deklarationspflichtig sind. Häufig wird die Zusammensetzung aus mehreren hundert Einzelkomponenten jedoch nur mit „Parfum“ oder „Fragrance“ angegeben. In der Weihnachtszeit sind Düfte mit Zimt, Nelken und Vanille sehr beliebt, doch leider führen diese zusammen mit Zedernholz und Geranien oftmals zu Beschwerden. Natürliche Düfte sind also von allergischen Reaktionen nicht ausgeschlossen.
Naturkosmetik vor Allergien nicht gefeit
Pass bei Naturkosmetik auf, denn Naturkosmetik-Produkte sind nicht automatisch Kosmetikprodukte für Allergiker! Allergische Reaktionen können von natürlichen Inhaltsstoffen wie ätherischen Öle oder natürlichen Duftstoffen genauso ausgelöst werden wie von synthetischen. Sind die Produkte mit „Verträglichkeit getestet“ oder „duftneutral“ deklariert, sollte man das lieber hinterfragen. „Duftneutral“ bedeutet oft nur, dass der Eigengeruch des Produktes nicht so stark ist. Es können aber durchaus Duftstoffe enthalten sein. „Verträglichkeit getestet“ sagt nichts Spezielles über das Ergebnis aus, hier also besondere Vorsicht.
Kosmetikprodukte für Allergiker - Hilfe in Sicht!
Wenn du auch zu den betroffenen Allergikern gehörst, dann solltest du am besten mit einem Allergietest herausfinden, auf welche Stoffe du genau allergisch bist, also reagierst. Hat man diese erstmals ermittelt, hilft nur eines: Genau diese Substanzen meiden. Dass das nicht einfach ist, verrät der Blick auf die Rezeptur der Kosmetika.
Heutzutage gibt es bereits einige Marken, die Produkte für allergische Haut bzw. überempfindliche Haut oder empfindliche Augen anbieten. Sie sprechen damit genau jene wachsende Gruppe von Menschen an, die allergische Reaktionen gegenüber Kosmetika zeigen. Diese Kosmetikprodukte für Allergiker sollten unbedingt mit gut leserlichen und deutschen Bezeichnungen über alle Inhaltsstoffe versehen sein. Auch auf Duftstoffe sollte völlig verzichtet werden. Was man zu riechen bekommt, sollte nur der Eigengeruch der hochwertigen Inhaltsstoffe sein.
Folgende Inhaltsstoffe sollten vermieden werden:
- allergene Stoffe wie ätherische Öle, Salicylate, Duft- und Farbstoffe
- Gluten
- Parabene
- Sulfate
- Mineralöle
- Silikone
- bedenkliche Konservierungsstoffe
- und andere zur Diskussion stehende Stoffe
Damit sind die betroffenen Cremes besonders geeignet für Menschen, die:
- sehr sensible, irritierte Haut besitzen (Neurodermitis/Atopische Dermatitis, Rosacea, Schuppenflechte,...)
- an Intoleranzen/Allergien leiden
- Gluten und Saliylate vermeiden müssen
- ihre Haut guten Gewissens pflegen und gesund halten möchten
- in homöopathischer Behandlung stehen und nicht auf natürliche Schönheit verzichten wollen