Über die Wirkung ätherischer Öle in der Kosmetik wusste man bereits im Altertum Bescheid. Pharaonen parfümierten sich mit dem Duft aromatischer Heilpflanzen, um den Göttern möglichst nahe zu sein. Heutzutage sind ätherische Öle für jeden zu haben. Zum Glück, besitzen sie doch eine Reihe hervorragender Wirkungsweisen: Sie pflegen die Haut, spenden ihr Feuchtigkeit, hemmen Entzündungen und verfügen über Anti-Aging-Eigenschaften. Zusätzlich wirken manche von ihnen antidepressiv und hellen die Stimmung auf. Machen Sie es den Pharaonen gleich und nutzen Sie die einzigartige natürliche Wirkung der Pflanzenduftstoffe!
Was sind ätherische Öle?
Bei ätherischen Ölen handelt es sich um stark riechende Stoffwechselprodukte der Pflanzen – pflanzliche Duftstoffe sozusagen. Diese sind in Blättern, Blüten, Wurzeln, Stängeln, Rinden und Harzen eingelagert und werden meist mittels Wasserdampfdestillation, Pressung oder Extraktion mit Fett oder Lösungsmitteln aus der Pflanze gewonnen. „Ätherisch“ bedeutet, dass die Öle leicht flüchtig – also nicht fassbar – sind. Das unterscheidet sie zu herkömmlichen fetten Ölen. Die Pflanzendüfte werden in flüssiger Form eingefangen und das Fläschchen sollte immer gut verschlossen sein. Der Grund: Kommt das ätherische Öl in die Berührung mit Luft, löst es sich augenblicklich auf.
Die Anwendungsbereiche der Pflanzenduftstoffe sind vielfältig. Angefangen von der Hautpflege bis hin zur Stimmungsaufhellung und Alternativmedizin ist das Einsatzgebiet sehr umfassend. Einige Wirkungsweisen wurden mittlerweile wissenschaftlich bestätigt. Wissenschaftlich anerkannt ist beispielweise, dass manche ätherische Öle die Vermehrung von Bakterien hemmen und einen Einfluss auf den Hormonspiegel nehmen können.
Als wesentlicher Faktor für die Wirkung gilt die Qualität. Achten Sie beim Kauf immer darauf, dass das ätherische Öl zu 100 Prozent rein ist. Dies wird normalerweise gut ersichtlich am Etikett angegeben. Ist dies nicht der Fall, so handelt es sich wahrscheinlich um verdünnte Pflanzenduftstoffe, die gerne mit synthetischen Duftstoffen vermengt werden. Diese haben dann natürlich keine Wirkung.
Trägeröle in der Kosmetik
Hat man das richtige Rezept und die richtigen Zutaten, ist Kosmetik selber herzustellen keine Hexerei. Dabei spielen die Trägeröle eine wichtige Rolle, denn sie bilden die Basis, um ätherische Essenzen so zu mischen, dass sie auch von der Haut gut vertragen werden. Zu solchen Ölen zählen etwa das Aprikosenkernöl, Hagebuttenkernöl, Mandelöl, Macadamiaöl oder das Nachtkerzenöl.
Welche Wirkung haben ätherische Öle in der Kosmetik?
In der Kosmetik liebt man ätherische Öle wegen ihrer wohltuenden Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Die wohlriechenden Pflanzenduftstoffe wirken nämlich auf zwei Arten: Erstens können die Moleküle die Haut durchdringen und gelangen so in den Blutkreislauf. Sie können sich folgend in die Zellmembran integrieren und Enzyme sowie Rezeptoren beeinflussen. Zweitens werden die Duftstoffe auch über die Nase aufgenommen und wirken auf das limbische System im Hirn – in diesem werden vor allem Gefühle verarbeitet. Das ist der Grund, warum sie die Stimmung aufhellen können.
Jede Pflanze hat andere Eigenschaften, deshalb ist die Wirkungsweise auf den Körper sehr unterschiedlich. Manche beruhigen und pflegen die Haut, manche fördern die Neubildung von Zellen und Stoffwechselprozessen und andere wiederum wirken antibakteriell.
Welches ätherische Öl passt zu welchem Hauttyp?
Hier ein kleiner Überblick:
- Fettige Haut: Rosmarin, Zitrone und Rose
- Unreine Haut: Schafgarbe, Kamille und Lavendel
- Normale Haut: Rose, Lavendel und Jasmin
- Trockene Haut: Karottensamen, Kamille und Orange
- Cellulite: Rosmarin, Sandelholz und Blutorange
- Neurodermitis: Schafgarbe und Manuka
Die Wirkung der Ätherische-Öle-Kosmetik lässt sich auch im Anti-Aging-Bereich bestens nutzen. Denn die duftenden Pflanzenstoffe sind reich an Antioxidantien und schützen so vor freien Radikalen. Ein Übermaß an freien Radikalen ist wiederum für vorzeitige Hautalterung verantwortlich. Besonders ätherisches Nelkenöl, Myrrhenöl und Muskatellersalbeiöl sind ideale Faltenbekämpfer.
Tipps und Anwendung von ätherischen Ölen
Ätherische Öle sind stark wirksam und können bei Überdosierung zu Hautreizungen und sogar Verätzungen führen. Wenn Sie also beispielsweise Massageöle oder Gesichtsmasken selber herstellen möchten, informieren Sie sich im Vorfeld ausführlich über die Wirkung ätherischer Öle in der Kosmetik!
Vorsicht bei Schwangerschaft: Manche Öle sind während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit tabu. Dazu zählen unter anderem: Rosmarin, Zimt, Fenchel, Bohnenkraut. Auch bei Babys und Kleinkindern sollte man die Pflanzenduftstoffe nicht anwenden. Zudem dürfen nur die wenigsten ätherischen Öle pur auf die Haut aufgetragen werden. Die meisten müssen verdünnt werden.
Tipp: Experimentieren Sie keinesfalls drauf los, sondern verschaffen Sie sich nötiges Wissen, beispielsweise über Bücher.
Haben Sie sich ausreichend informiert, lassen sich gewisse Rezepturen sehr einfach mischen. Hier ein kleiner Auszug aus den Anwendungsbereichen der Kosmetik:
- Massageöl: Gesunde Massageöle können Sie ganz einfach selbst herstellen. Verwenden Sie dazu ein hochwertiges Basisöl – Mandelöl, Jojobaöl, Avocadoöl oder Sesamöl – und tröpfeln Sie ein wenig des gewünschten ätherischen Öls hinzu!
- Gesichtsmasken gegen unreine Haut: Besonders unreine Haut lässt sich mit einer Gesichtsmaske aus Heilerde und einem Tropfen Lavendelöl oder Salbeiöl gut behandeln.
- Anti-Aging-Creme: Nutzen Sie das Antioxidantien-Potenzial der duftenden Pflanzenstoffe und verwöhnen Sie Ihre Haut im Gesicht, Hals und Dekolleté. Dazu einfach ein hochwertiges Basisöl oder eine Creme mit dem gewünschten ätherischen Öl anreichern. Gut geeignet hierfür sind: Gewürznelkenöl und Karottensamenöl.