91 % aller Menschen sehen Erholung und Regeneration als ihr vorrangiges Wohnbedürfnis. Dies sagen Studien. Erholung gelingt jedoch nur, wenn wir Stressfaktoren hinter uns lassen. Dazu ist es notwendig, Wohnstress bei uns Zuhause zu erkennen und zu beseitigen. Dies ist nicht immer so einfach, wie wir meinen möchten. Wohnstress kann teilweise schwer zu erkennen sein.
Was sind stresst mich beim Wohnen?
Stress durch Wohnen kann natürlich in verschiedenster Form auftreten. Einige typische Auslöser für Wohnstress, die nicht so einfach zu erkennen sind, werde ich hier beschreiben. Hat man diese Stressfaktoren erst erkannt, gibt es meist auch Möglichkeiten, sie zu beseitigen.
Gestörte Gespräche durch schlechte Akustik
Wenn wir sagen, es hallt im Raum, bedeutet dies, dass wir ein Geräusch nicht nur direkt wahrnehmen, sondern gleichzeitig auch das Echo dieses Geräusches. Damit entsteht eine starke Irritation, die dazu führt, dass man weniger spricht. Was dies für Beziehungen bedeutet, können Sie sich sicherlich vorstellen.
Mein Tipp: Tun Sie Ihrer Beziehung etwas Gutes, indem Sie mit weichen Materialien die Akustik in Ihren Räumen verbessern.
Schlechte Konzentration durch das falsche Licht
Das Leben auf unserem Planeten braucht Licht. Licht steuert eine Vielzahl von Lebensvorgängen und biologische Rhythmen. Das Morgenlicht ist kälter (mehr Blauanteil) als das Abendlicht (mehr Rotanteil). Unser Körper hat sich im Laufe der Evolution darauf eingestellt. Kaltes Licht bewirkt also Wachsein und Aktivität. Warmes Licht bewirkt Erholung und Entspannung. Konzentriertes Arbeiten verlangt daher nach einem kühlen Licht.
Mein Tipp: Verwenden Sie an Ihrem Homearbeitsplatz kühles Licht (4000 – 5000 Kelvin). Wenn ein Platz an verschiedenen Tageszeiten für Arbeit und für Entspannung genutzt wird, sollten Sie eine Lampe mit dimmbarer Lichtfarbe verwenden.
Achtung Gefahr
Es gibt viele optische oder akustische Signale, die eine mögliche Gefahr signalisieren. Diese sollte man in der Wohnung natürlich nicht verwenden, weil sie meist unbewussten Stress bedeuten. Daher ist auch Lärm so schädlich! Lärm bedeutet Alarm bzw. „Achtung Gefahr“. Diese Vorgänge können wir nicht oder kaum bewusst steuern. Optische Gefahrensignale sind schwerer zu erkennen als Lärm. So kann eine raue Oberfläche signalisieren, dass wir hier aufpassen sollten, um uns nicht zu verletzen. Eine glatte Oberfläche wiederum signalisiert Rutschgefahr.
Mein Tipp: Verwenden Sie, vor allem an Plätzen, an denen Sie sich entspannen wollen, weiche Materialien. Diese signalisieren Ihrem Unbewussten, dass Sie sich entspannen und loslassen können.
Wohnstresse erkennen
Diese drei Beispiele sind nur wenige der möglichen Stressauslöser beim Wohnen. Doch es gibt viele davon. Damit man nicht den Fehler macht, Wohnstress auf einige wenige Einflüsse zu reduzieren, braucht man ein System. Nur damit kann man möglichst alle dieser Stressfaktoren erkennen.
Autor: Herbert Reichl