Wer selbst Yoga praktiziert, hat vermutlich bereits erfahren, wie sich die Entspannung während oder nach den Übungen auch auf den Rest des Tages überträgt. Man nimmt den eigenen Körper, sich selbst und seine Umgebung bewusster wahr, ist konzentrierter und kreativer und kann besser mit Stress umgehen. Aber Yoga steigert nicht nur das persönliche Wohlbefinden. Welche positive Wirkung Yoga auf die Gesundheit von Körper und Geist lässt sich tatsächlich auch objektiv nachweisen.
Hat Yoga Wirkung bei körperlichen Beschwerden?
Die Wirkung von Yoga betrifft immer den ganzen Menschen in einem sehr umfassenden Sinn. Nicht einzelne Beschwerden oder Problemzonen stehen dabei im Mittelpunkt, sondern die allgemeine Förderung von Gesundheit, Kraft und Wohlbefinden.
Dennoch bestätigt so manche Studie mittlerweile die Annahme, dass Yoga nicht nur die Achtsamkeit und Fitness von gesunden Menschen steigert, sondern auch bei der Linderung von unterschiedlichen Leiden erfolgreich eingesetzt werden kann. Viele Krankenkassen beteiligen sich deshalb inzwischen an den Kosten für die Teilnahme an einem Yogakurs oder übernehmen sie sogar ganz.
Bei Depressionen, Ängsten oder schweren Schlafstörungen ist Yoga zwar kein Ersatz für eine Psychotherapie, kann aber sehr gut ergänzend eingesetzt werden. Besonders wirksam ist Yoga offenbar gegen weit verbreitete Zivilisationskrankheiten. Schmerzen am Bewegungsapparat, Stoffwechselstörungen oder Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bessern sich oft erheblich, wenn die Betroffenen regelmäßig Yoga üben.
Wie wirken Asanas auf unser Herz?
Stress und Hektik, wie sie in der heutigen Welt weit verbreitet sind, treiben unseren Blutdruck in die Höhe, lassen die Pulsfrequenz steigen und begünstigen die Entstehung von Herz-Rhythmus-Störungen. Yoga kann helfen, dem entgegenzuwirken.
Die langsamen kontrollierten Bewegungen bei den Yogaübungen, den so genannten Asanas, beruhigen und stärken uns. Durch die bewusste Atmung gelangt mehr Blut in den Körper und damit auch mehr Sauerstoff, der unsere Gehirnleistung erhöhen kann.
Warum hält Yoga den Körper beweglich?
Verspannungen der Schultern und des Nackens sind ein weiteres häufig anzutreffendes Leiden, gegen das Yoga wirken soll. Ein wesentliches Ziel der Übungen ist es, durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung die Muskeln zu stärken und den gesamten Bewegungsapparat zu kräftigen.
Während es sonst beim Sport leicht zu einer einseitigen Belastung kommen kann, werden in einer gut geplanten Yogastunde fast alle Muskeln im Körper aktiviert und trainiert. So fördert Yoga eine gesunde Körperhaltung, verbessert die Elastizität der Bänder, Muskeln und Gelenke und entspannt verkrampfte Muskelpartien. Gleichzeitig bewegen wir unsere Wirbelsäule in alle möglichen Richtungen. Schmerzen im Rücken oder in den Gliedmaßen können dadurch spürbar abnehmen oder sogar ganz verschwinden.
Wie wirken sich Yogaübungen auf den Hormonhaushalt aus?
Bei einer Funktionsstörung der Schilddrüse kann es zu Schlaflosigkeit, Nervosität und Zittern kommen. Bei dieser Fehlfunktion können bestimmte Asanas, wie der Schulterstand oder der Fisch, unterstützend helfen. Durch die Stimulation der Schilddrüse und die Harmonisierung des Verdauungstrakts werden außerdem Gifte schneller aus dem Körper entfernt.
Yoga hat auch einen positiven Effekt, wenn es darum geht, den weiblichen Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen, etwa bei Menstruationsproblemen, bei ungewollter Kinderlosigkeit, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Zudem soll Yoga chronische Müdigkeit verringern und verbessert ganz allgemein das Befinden. Yoga darf aber nicht als Wundermittel, mit dem sich schwere Erkrankungen einfach wegzaubern lassen, angesehen werden. Es kann aber in vielen Fällen dabei helfen, mit den Belastungen einer Krankheit und der schulmedizinischen Therapie besser zurecht zu kommen.