Der Körper einer Frau verändert sich in den meisten Fällen nach einer Schwangerschaft oder nach der Stillzeit. Viele Frauen finden das nicht schlimm, doch einige wünschen sich den Körper zurück, den sie vor dem Baby hatten. Mit dem "Mommy Makeover" schwappt nun ein Trend aus den USA auch nach Deutschland und Österreich über, der diesen Frauen kurz nach Geburt und Stillzeit das Selbstbewusstsein zurückgeben soll. Dr. Alexander Papp, plastischer und ästhetischer Chirurg aus Salzburg, klärt im Podcast-Interview darüber auf.
Was ist ein Mommy Makeover?
Ein Baby zu bekommen, gehört wohl zu den glücklichsten Ereignissen im Leben einer Frau. Kaum eine Frau kann dabei die natürlichen Veränderungen des eigenen Körpers während einer Schwangerschaft umgehen. Denn während dieser Zeit muss der Körper auf vielen Ebenen Höchstleistungen vollbringen.
Für die meisten Frauen steht hier die Gesundheit natürlich im Vordergrund. Aber viele möchten sich nach der Schwangerschaft nicht nur als Mutter, sondern auch wieder als Frau wahrgenommen werden. Deshalb begeben sich immer mehr junge Mütter zum Mommy Makeover, einer Rundum-Erneuerung der Körperstellen, die bei einer Schwangerschaft, Geburt und während der Stillzeit in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Behandlung umfasst meist eine
- Brust-OP,
- Fettabsaugung der überschüssigen Baby-Pfunde und
- eine Bauchdeckenstraffung.
Welche medizinischen Gründe für solche Eingriffe gibt es?
Nicht alle lieben den Begriff "Mommy Makeover". Salzburgs plastischer und ästhetischer Chirurg Dr. med. Alexander Papp von der Plastischen, Rekonstruktiven & Ästhetischen Chirurgie Papp & Papp ist kein Fan davon. Dennoch kann sich kein Schönheitschirurg vor diesem Trend verschließen. "Natürlich kommen viele Frauen mit Schäden von der Schwangerschaft zu uns, wie beispielsweise Risse in der Bauchmuskulatur oder überdehnter Haut im Bereich von Bauch und Brust", so Dr. Papp. Eine Bauchspalte, die durch eine Schwangerschaft verursacht wird, ist beispielsweise nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein medizinisches Problem für eine Patientin. Ein kleiner operativer Eingriff kann hier einen maximalen Effekt bedeuten.
Welche Maßnahmen können nach einer Geburt sinnvoll sein?
Dr. Papp betrachtet jede Behandlung ganz individuell. "Ein Mommy Makeover muss nicht immer einen Eingriff bedeuten. Auch konservative Behandlungen können zum Ziel führen." Denn gerade junge Mütter haben besonders im ersten Jahr nach der Geburt mit Hormonumstellung, Stress und einem veränderten Lebensrhythmus zu tun. Da braucht es nicht unbedingt ein Mommy Makeover mittels Operation, um sich wieder frisch zu fühlen.
Dr. Alexander Papp und sein Team begleiten die jungen Mütter hier oft mit Ernährungsumstellung, Sport und allgemeinem Stressabbau. "Es geht nicht darum, einem vorgegaukelten Idealbild nachzueifern, sondern sich in seinem Körper wohlzufühlen. Man muss hier nicht immer gleich zum Skalpell greifen und Fettabsaugungen oder andere Operationen vornehmen", so der Chirurg.
In manchen Fällen leiden die jungen Mütter aber unter den Veränderungen so sehr, dass Selbstbewusstsein und Sexualleben beeinträchtigt sind. Dann ist ein Mommy Makeover tatsächlich sinnvoll. Dabei sind die Brüste meist ein großes Thema, da diese oft nach mehreren Schwangerschaften und nach der Stillzeit durch die Hormonumstellungen verändert sind.
"Gerade nach der zweiten oder dritten Schwangerschaft ist auch die Brust ein großes Thema", weiß Dr. Papp. Eine Bruststraffung kann die Kontur erheblich verbessern. Wer mit dem Gedanken an solche Eingriffe spielt, sollte aber im Vorfeld immer das persönliche Gespräch mit dem plastischen Chirurgen des Vertrauens suchen. "Oft reichen eben schon individuelle Tipps und Tricks, um sich in seinem Körper wieder wohl zu fühlen und der Patientin eine Operation zu umgehen", so Dr. Papp. "In meinem Team befinden sich sehr viele Mütter, die Patientinnen auch aus ihrer persönlichen Situation heraus entsprechenden Input geben können."
Wie lange sollten Mütter mit einem Mommy Makeover warten?
Eine Fettabsaugung oder Bruststraffung sollte man nicht gleich nach dem Abstillen in Betracht ziehen. Die Patientin sollte zumindest warten, bis sich der Hormonhaushalt und das Bindegewebe wieder stabilisiert haben. "Das dauert im Allgemeinen etwa drei bis sechs Monate", gibt Dr. Papp zu bedenken.
Hier differieren die Meinungen international sehr. Während die Amerikaner sehr schnell nach der Geburt operieren, wird in Europa mit solchen Eingriffen meist mindestens sechs Monate nach dem Abstillen gewartet. Daher rät Dr. Alexander Papp: "Vor allem im Bereich des Bauchs sollte man doch mindesten von einem halben bis zu einem Jahr abwarten."
Im Allgemeinen ist es so, dass auch die Behandlungen nicht unbedingt nach der ersten Schwangerschaft eingeleitet werden sollen, wenn noch eine Schwangerschaft geplant ist. Für große Operationen wie Fettabsaugung oder Bruststraffung sollte die Familienplanung weitgehend abgeschlossen sein, da sonst das Thema Mommy Makeover keinen Sinn macht.
In einem persönlichen Beratungsgespräch werden aber die entsprechenden Behandlungen und Eingriffe besprochen und geplant. "Allerdings haben solche Operationen wie Fettabsaugung, Bauchdeckenstraffung oder Brustkorrektur keinerlei Auswirkungen auf eine weitere Schwangerschaft", betont Dr. Papp.
Wieviel kostet ein Mommy-Make-over?
Die Kosten für ein Mommy Makeover lassen sich im Vorfeld nur schwer definieren, weil die Eingriffe von Frau zu Frau verschieden sind.
- Bei einer generellen Straffung im Bereich des Bauchs oder der Brust liegt man ungefähr bei 5500 bis 6500 Euro.
- Kompliziertere Eingriffe wie eine Rectusdiastase liegen etwa bei 6500 bis 7500 Euro.
"Am besten ist es, für ein individuelles Beratungsgespräch in unsere Praxis in Salzburg zu kommen. Oft ist eine Mischung aus konservativen Methoden und vielleicht einem kleinen Eingriff das Beste, um das Maximum zu erreichen", verrät Dr. Alexander Papp.