Inhalt:
Zufriedenheit ist die Voraussetzung für Glück. Doch nicht jedem fällt es leicht, wahre Zufriedenheit zu empfinden. Zweifel und Ängste können dem eigenen Glück im Wege stehen. Gelegentliche Unzufriedenheit ist etwas völlig Menschliches und per se auch nichts Schlechtes. Allerdings gibt es ebenso chronisch unzufriedene Menschen, die, unabhängig von ihren äußeren Umständen, mit nichts zufrieden sein können. In diesem Beitrag geben wir dir Tipps, die dir dabei helfen sollen, innere Zufriedenheit zu entwickeln und das Leben zu genießen.
Wie werden Menschen bezeichnet, die mit nichts zufrieden sind?
Chronisch unzufriedene Menschen sind gänzlich von dem starken Gefühl der Unzufriedenheit eingenommen. Ihre seelische Gesundheit gerät ins Ungleichgewicht. Daraus resultiert eine chronische Dauerverstimmung, die auch depressive Formen annehmen kann. Eine depressive Form der Dauerverstimmung ist die sogenannte Dysthymie, welche den Betroffenen jegliche Lebensfreude raubt.
Was sind mögliche Ursachen für eine Dysthymie?
Dysthymie ist eine leichte und chronische Sonderform einer Depression. Schätzungsweise sind etwa 2,5 Prozent der Erwachsenen im deutschsprachigen Raum davon betroffen, Frauen doppelt so häufig wie Männer. Mögliche Ursachen für eine Dysthymie sind:
- genetische Veranlagung
- belastende Ereignisse in der Vergangenheit, wie z. B. der Tod eines geliebten Menschen, Trennung in der Beziehung etc.
- Stress
- Leistungsdruck
- Überforderung
- Einsamkeit
- mangelnde soziale Interaktionen
- keine Unterstützung
Da diese Depression weniger auffällig verläuft, wird sie oftmals gar nicht bemerkt bzw. behandelt. Dysthymiker werden oft als Pessimisten angesehen und sozial ausgegrenzt. Ihre ständige Unzufriedenheit zieht die Menschen in ihrem Umfeld ebenfalls herunter. Das macht das Alltagsleben eines Dysthymikers umso schwieriger.
Was sind die Symptome einer Dysthymie?
Kennzeichnend für Dysthymie ist eine länger anhaltende depressive Stimmungslage. Die Betroffenen fühlen sich niedergeschlagen, traurig und verzweifelt. So können sie sich beispielsweise über positive Ereignisse nur bedingt freuen. Ebenso typisch für Dysthymie ist grüblerisches Denken. In anderen Worten: Die Gedanken drehen sich im Kreis, ohne zu einem gewünschten Ergebnis zu kommen. Weitere Symptome sind:
- verminderter oder vermehrter Appetit
- Schlafstörungen
- Energielosigkeit
- Erschöpfung
- Konzentrationsprobleme
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit
- Verzweiflung
- Entscheidungsschwierigkeit
Wie bei anderen depressiven Störungen, kann auch Dysthymie körperliche Folgeerscheinungen wie Herzrasen, Übelkeit oder Durchfall verursachen. Der chronische Verlauf einer Dysthymie erzeugt hohen Leidensdruck. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich wird permanenter Stress empfunden. Neben einer Dysthymie kann sich schlimmstenfalls auch eine Angststörung oder Substanzabhängigkeit (Alkohol, Schlafmittel etc.) entwickeln.
Wie kann man Menschen mit chronischer Unzufriedenheit erkennen?
Ein wesentliches Merkmal für chronische Unzufriedenheit ist das ständige Füttern dieses Gefühls. Nicht nur, dass man mit sich und dem, was man hat, unzufrieden ist, werden zusätzlich auch noch Gründe gesucht, die das Gefühl der Unzufriedenheit verstärken. Chronisch unzufriedene Menschen lassen sich an gewissen Verhaltensmustern erkennen:
- Verschlossenheit vor fremden Menschen: Chronisch unglückliche Menschen können Fremden schwer vertrauen, da sie befürchten, enttäuscht zu werden. Dieses Verhaltensmuster führt dazu, dass sie nur schwer Menschen an sich heranlassen.
- Ständiges Beklagen: Die Opferrolle wird eingenommen, in dem die Schuld von sich gewiesen wird. Das Leben wird als hart und ungerecht angesehen. Das eigene Schicksal wird mit Jammern untermalt. Unzufriedenen Menschen fällt es schwer, die Verantwortung für ihr Unglück zu übernehmen.
- Entscheidungsunfähigkeit: Tiefgehende Selbstzweifel hindern unzufriedene Menschen daran, eine Entscheidung zu treffen, hinter der sie hundertprozentig stehen. Bin ich gut genug für den Job? Soll ich umziehen? Ist mein Partner der richtige? Die Gedanken drehen sich pausenlos darum, was alles schiefgehen könnte.
- Pessimismus: Unzufriedene Menschen neigen dazu, pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Die negative Grundeinstellung sorgt dafür, dass die Dinge in der Manier einer selbsterfüllenden Prophezeiung ihren Lauf nehmen.
- Selbstmitleid: „Ich habe es so schwer“; „Allen anderen geht es viel besser“: Das Baden in Selbstmitleid resultiert aus der Unfähigkeit, Verantwortung für die momentane Lage zu übernehmen und aktiv etwas zu verändern.
- Kein Vertrauen in sich: Unzufriedenheit führt dazu, dass man das Vertrauen in sich und das Leben verliert. Man lebt nicht im Hier und Jetzt und macht sich Sorgen über Sorgen. Darunter leiden die Lebensqualität und Lebensfreude.
Was sind die Auslöser für Unzufriedenheit?
Die Ursachen für innere Unzufriedenheit können unterschiedlicher Natur sein. Häufige Auslöser sind:
- Perfektionismus: Stark perfektionistische Menschen sind nie zufrieden mit ihrer Leistung. Sie streben nach einem Ideal, welches in unserer Realität möglicherweise gar nicht existiert. Gerade deswegen kann starker Perfektionismus zu übertriebenem Ehrgeiz führen und die eigene Psyche gefährden.
- Vergleiche mit anderen Menschen: Das Messen mit anderen Menschen kann auf der einen Seite motivierend wirken. Auf der anderen Seite herrscht ein schmaler Grat zwischen positivem Konkurrenzdenken und ständigem Konkurrenzkampf. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Wer sich stets auf andere fokussiert, statt auf sich, entwickelt möglicherweise Komplexe und Selbstwertdefizite.
- Unrealistische Zielsetzung: Ziele im Leben zu haben, die man verfolgt, ist immens wichtig. Allerdings sollte man daran denken, seine Ziele nicht zu hoch zu stecken bzw. Schritt für Schritt nach vorne zu kommen. Eine unrealistische, kaum erreichbare Zielsetzung führt dazu, dass man ein Leben lang eigenen Träumen hinterherläuft, ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg.
- Fehlende Dankbarkeit: Ohne Dankbarkeit gibt es auch keine Zufriedenheit. Nur wer dankbar ist und das eigene Leben wertschätzt, kann zufrieden sein.
- Mangelndes Selbstwertgefühl: Wer seinen eigenen Wert nicht kennt, kann nur unzufrieden sein. Selbstzweifel und fehlende Selbstliebe sind die Gründe für ein mangelndes Selbstwertgefühl.
- Negatives Umfeld: Oft spielt auch das Umfeld eine große Rolle. Kein erfüllender Beruf, eine unglückliche Partnerschaft oder toxische Freundschaften haben einen großen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden. Natürlich ist es schwer, das negative Umfeld völlig hinter sich zu lassen. Oftmals ist es allerdings essentiell, Mut zu beweisen und aktiv etwas an seinem Leben zu verändern. Für das eigene Glück ist es manchmal unvermeidlich, die Gewohnheiten zu überwerfen und einen Neuanfang zu wagen: Sei es in der Liebe, im Beruf oder sonst irgendwo.
Der erste Schritt ist das Erkennen der Ursachen für Unzufriedenheit. Im Folgeschritt kann an der eigenen Erwartungshaltung und Persönlichkeit gearbeitet werden.
Wie wird man dauerhafte Unzufriedenheit los?
Wir geben dir einige allgemeine Tipps, die dir helfen, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Wertschätzung zu entwickeln.
- Akzeptiere deine Unzufriedenheit! Laufe nicht vor deinen Problemen davon! Sei ehrlich zu dir und gestehe dir ein, wenn du nicht glücklich bist!
- Sei aktiv! Verfall nicht in Selbstmitleid und beklage dich nicht die ganze Zeit! Werde dir bewusst, dass jeder seines Glückes Schmied ist! Überlege dir, warum du unzufrieden bist und was du dagegen tun kannst!
- Versuche, positiv zu denken! Blicke zuversichtlich in die Zukunft und rede dir ein, dass du kommende Aufgaben bewältigen wirst!
- Konzentriere dich auf deine Stärken und arbeite an deine Schwächen!
- Vergleiche dich nicht andauernd mit anderen! Das macht dich auf Dauer unglücklich.
- Distanziere dich von Menschen, die dir nicht guttun!
- Verbringe viel Zeit mit Menschen, die dir guttun (Familie, Freunde, Arbeitskollegen etc.)!
- Setze dir realistische Ziele! Falls du mit deinem Job unzufrieden bist, überlege, woran es liegen könnte: An dem Beruf, dem Umfeld, den Mitarbeitern oder vielleicht an deiner inneren Einstellung?
- Besinne dich auf die schönen Seiten des Lebens! Denk daran, wie viel Glück du bereits empfunden hast!
- Schätze auch die kleinen Dinge, die im Trubel des Alltags oftmals verloren gehen! Nimm dir die Zeit, um die Schönheit der alltäglichen Dinge wahrzunehmen!
- Sei dankbar und genieße jeden Augenblick! Auch schwierige Zeiten gehören zum Leben dazu! Wichtig ist, dass du deine Lebensfreude und deinen Lebenswillen nicht verlierst!
- Sei in erste Linie mit dir zufrieden! Akzeptiere und liebe dich so, wie du bist! Wahre Zufriedenheit kommt von innen. Beruflicher Erfolg, Geld oder eine erfüllende Partnerschaft stärken zwar das Zufriedenheitsgefühl, sind aber nicht ausschließlich für dein Glück verantwortlich! Das Besinnen auf die innere Charakterstärke und die Liebe zu sich selbst ist der Schlüssel für innere Zufriedenheit, die nach außen scheint!