Urlaub im Kloster: Erholung durch Stille und Ruhe

Entspannung durch Reduktion: Was bringt ein Urlaub im Kloster?

Manche Menschen sind nach den Ferien erschöpfter als zuvor. Eine Möglichkeit, im Urlaub Kraft und Energie zu tanken, ist eine Auszeit im Kloster.

Ein Kloster eignet sich:

• zum Digital Detox,
• um zur Ruhe zu kommen, etwa zu einer schweren Zeit im Leben (Trauer, Trennung, Stress),
• zur spirituellen Einkehr (auch, wenn du nicht gläubig bist)
• zum Fokussieren auf den eigenen Körper und Geist durch Ruhe, Fasten oder Meditation.

Frei von Ablenkungen, Internet und Entertainment kannst du hier Ruhe und Entspannung finden und mit neuem Antrieb in den Alltag zurückkommen. Dabei geht es gar nicht um Leistungsoptimierung und Wartung. Im Kloster kannst du für einige Tage einfach eine schöne Zeit mit dir selbst verbringen und die Seele so richtig baumeln lassen.

Welche Arten von Auszeiten im Kloster gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Klöstern, die auch verschiedene Arten von Aufenthalten für Nichtgläubige anbieten. Die meisten Klöster sind katholisch, es gibt aber auch evangelische, in denen Gäste gerne gesehen sind. Auch buddhistische Häuser werden Kloster genannt, im deutschsprachigen Raum gibt es einige, die auch Auszeiten für Urlauber anbieten. Der Unterschied zu den christlichen Klöstern ist sehr gering. Auch hier stehen Stille, Schweigen, Fasten, Keuschheit, Glauben und Achtsamkeit im Fokus. 

Es gibt zwei Formen von Klosterurlauben:

• Auszeit mit Programm: Es gibt in Klöstern unterschiedliche Angebote für Aufenthalte mit Programm. Yogapraktiken, Weyda-Yoga (die keltische Form vom indischen Yoga), Ernährung, Fasten, Meditation, aber auch Kochen, Kräuterkunde, besondere Arten der Alternativmedizin oder Malen in der Natur werden in diesen Kursen unterrichtet. Hier hast du einen strukturierten Tagesablauf.
• Klosteraufenthalt ohne Programm: Es gibt die Möglichkeit, als ganz normaler Gast in einem Kloster abzusteigen. Manche Häuser sind mit besonderen Angeboten wie Sauna, Dampfbad und Schwimmbad ausgestattet und verlangen ähnliche Preise wie normale Hotels. Es gibt aber auch die Möglichkeit, im Klosteralltag aktiv einzutauchen und bei den täglichen Arbeiten und Gebeten der Klosterbewohner mitzumachen. Diese Angebote sind dazu gedacht, künftige Novizen und Novizinnen auf den Klosteralltag vorzubereiten. Sie können aber von allen gebucht werden.

Worauf muss ich mich bei einem Urlaub im Kloster einstellen?

Vor einer Auszeit im Kloster, solltest du dich genau über die jeweilige Einrichtung informieren und nach den Regeln erkunden. Es gibt einige Punkte, in denen sich das Klosterleben von anderen Urlaubsaufenthalten unterscheidet:

• In manchen Klosteranlagen gibt es bewusst kein Internet. Bei speziellen Schweigeseminaren musst du als Gast sogar das Handy abgeben. 
• Klostergäste müssen nicht unbedingt keusch leben, aber es ist nicht unbedingt die perfekte Location für einen romantischen Pärchenurlaub. Auch Familien sind (abgesehen von speziellen Angeboten) meist woanders besser aufgehoben.
• Mönche und Nonnen leben schlicht und minimalistisch. Das Essen wird oft selbst angebaut, kann vegetarisch oder sogar vegan sein. Du solltest mit dieser Form von Verzicht umgehen können. 
• Manche Konvente haben ein strenges Alkohol- und Rauchverbot. 
• Du kannst nach Absprache an den religiösen Ritualen wie Gebeten oder Messen teilnehmen, musst aber nicht. Du musst nicht der gleichen Konfession angehören wie das Konvent oder Stift. Klosterurlaube sind für alle offen. 

Was bringt mir Schweigen im Kloster?

Schweigeseminare vertiefen die innere Einkehr und erleichtern die spirituelle Besinnung auf sich selbst sehr. Verzichtest du eine Zeit darauf, mit anderen Menschen zu reden, kann das auch Erholung für das Ohr und deine Seele bedeuten. Dafür musst du gar ein eigenes Schweige-Retreat buchen – in vielen Klosteranlagen herrscht ohnehin Schweigegebot beim Essen oder in bestimmten Bereichen.