Mit einem Neugeborenen ist Schlaf ein kostbares Gut – denn schlafen wie ein Baby tun die meisten Babys nicht. Und frischgebackene Eltern erkennt man nicht selten an den Augenringen. Doch gibt es ein paar Tipps und Möglichkeiten, den Kindern zu helfen, leichter in den Schlaf zu finden, und der Familie zu ruhigeren Nächten zu verhelfen.
Eigentlich gehört Schlaf zu den natürlichsten Sachen der Welt. Aber mit Baby wird es dann doch häufig kompliziert. Denn dass Babys tatsächlich durchschlafen, in dem Sinne, dass sie eine ganze Nacht ohne Unterbrechung friedlich schlummern, passiert eher selten. Daher gilt bei Babys von wissenschaftlicher Seite aus gesehen bereits eine Schlafdauer von fünf Stunden zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen als Durchschlafen. Doch viele Eltern freuen sich, wenn sie bereits diesen Meilenstein erreichen. Dabei helfen zunächst die wichtigsten Grundvoraussetzungen.
Beste Voraussetzungen
Mit dem Schlaf ist das so eine Sache. Wir Erwachsenen wissen aus Erfahrung: Je mehr wir uns anstrengen, desto geringer ist die Chance, dass wir einschlafen. Letztendlich muss der Schlaf uns finden und dafür müssen wir möglichst entspannt sein. Entspannung ist nämlich eine der Grundvoraussetzungen für guten Schlaf. Bei Kindern ist das nicht anders. Um zur Ruhe kommen zu können, muss das Baby satt, gewärmt und müde sein. Und: Das Baby muss sich sicher und geborgen fühlen.
Übrigens: Von ärztlicher Seite wird dazu geraten, das Baby nicht im Elternbett schlafen zu lassen. Denn dabei erhöht sich das Risiko des plötzlichen Kindstods. Um dem Kind die Nähe zu geben, die es braucht, kann es stattdessen direkt neben dem Elternbett in einem passenden Babybett erholsamen Schlaf finden.
Ein Baby kann sich jedoch noch nicht aus sich selbst heraus sicher fühlen. Für das Gefühl von Geborgenheit braucht es die Nähe der vertrauten Bezugspersonen. Doch viele Eltern befürchten, wenn sie dem Kind die geforderte Nähe geben, gewöhne es sich daran und würde in der Entwicklung seiner Selbständigkeit negativ beeinträchtigt. Oft steht auch die Angst im Raum, das Kind könne so lernen, die Eltern zu manipulieren. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass Selbständigkeit vor allem durch eine sichere Bindung entsteht. Und eine sichere Bindung entwickelt sich auch und vor allem durch Nähe und zugewandtes Verhalten.
Damit das Kind gut schlafen kann, schlafen „lernt“, sollte ihm Nähe nicht verwehrt werden. Dies ist leichter gesagt als getan, wenn man sich als Elternteil manchmal selbst einfach nur nach Ruhe sehnt. Im Idealfall wechseln sich die Hauptbezugspersonen mit der Schlaf- oder Einschlafbegleitung ab und lassen sich bei Gelegenheit von anderen vertrauten Menschen wie den Großeltern ablösen, um selbst ausruhen zu können.
Neugeborene schlafen 16 oder mehr Stunden am Tag, allerdings oft nur ein paar Stunden am Stück. Auch wenn das Schlafmuster anfangs unregelmäßig ist, wird sich früher oder später ein gleichmäßigerer Schlafrhythmus einstellen. Dieser Prozess ist letztendlich ein Reifungsprozess und kann bzw. sollte nicht erzwungen werden. Doch können Eltern ihn durchaus unterstützen.
So sollte für eine angenehme Schlafumgebung gesorgt werden. Das bedeutet nicht, das Babybett mit Decken, Kissen und Kuscheltieren zu überfrachten. Im Gegenteil: Diese bergen ein erhöhtes Erstickungsrisiko. Besser ist ein Schlafsack. Zudem sollte das Baby nicht zu warm angezogen sein. Die optimale Raumtemperatur für den Babyschlaf liegt um 18 Grad.
Ganz in Ruhe
Reizüberflutung am Abend wird dem Baby das Einschlafen erschweren. Doch eine beruhigende Schlafenszeit-Routine kann dem Baby helfen, sich zu entspannen und ihm Sicherheit vermitteln. Diese Routine sollte entsprechend einfach gehalten werden. Wer das Baby erst badet, dann vorliest, anschließend singt und das Kind schließlich herumträgt, um sämtlichen Kuscheltieren eine gute Nacht zu wünschen, macht vielleicht bereits zu viel Tamtam. Umziehen, Kuscheln und ein Gute-Nacht-Lied bei gedimmtem Licht können völlig ausreichen. Im Idealfall kann das Baby dann schläfrig, aber noch wach in sein Bettchen gelegt werden und schlummert ein, während Mama oder Papa es noch ein bisschen streicheln. Ein Stillbaby wird oft auch einfach an der Brust einschlafen. Manch ein Baby wird am liebsten in den Schlaf getragen. Und viele lieben es, eingewickelt in ein Pucktuch zu sein. Die begrenzte Bewegungsmöglichkeit erinnert die Säuglinge an den Mutterleib und hat eine beruhigende Wirkung.
Fazit
Das eine Patentrezept für einen besseren Babyschlaf gibt es also nicht. Eltern dürfen ruhig ein wenig experimentieren, um herauszufinden, was ihrem Baby und ihnen selbst guttut. Überholt ist allerdings die Ansicht, dass Kinder schlafen lernen müssen. Sogenannte Schlaftrainings werden von zahlreichen Experten kritisiert.