Die Redewendung „lass uns eine Nacht darüber schlafen“ ist sehr beliebt, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Grundsätzlich steckt hinter der Aussage die Auffassung, dass unsere Ansichten am nächsten Tag verändert sein können, sodass unsere Entscheidung anders ausfällt. Tatsächlich ist das in der Regel die richtige Methode, um nicht vorschnell einen Weg einzuschlagen. Besonders bei wichtigen und lebensverändernden Entscheidungen gilt es, die Pros und Contras sorgfältig abzuwägen. Schlaf unterstützt unseren Körper und den Geist beim Relaxen, sodass eine Entscheidung, die wir am nächsten Tag treffen, oft viel rationaler ist und alle Faktoren berücksichtigt. Unser Schlafkomfort ist jedoch von vielen verschiedenen Einflüssen abhängig, weshalb bei Matratze, Umgebung und Co. besondere Aufmerksamkeit gilt, um einen entspannenden, erholsamen Ort der Ruhe zu schaffen, wo wir unsere Entscheidungen überschlafen können.
Wie gut schläft Deutschland?
Nicht jedem ist es vergönnt, geruhsam in den Schlaf zu finden. Schlafstörungen sind weit verbreitet in Deutschland und treten sowohl regelmäßig als auch sporadisch auf. Die Probleme beim Einschlafen und der damit verbundene fehlende Schlaf führen in der Regel zu erhöhter Müdigkeit am Tag, Konzentrationsschwäche und Gereiztheit. Die Ursachen sind vielfältig.
- Von zu schwerem Essen am Abend
- oder dem Genuss von einem Kaffee nach dem Abendessen
- über Arbeiten oder Spielen am Computer vor dem Schlafgehen
- bis hin zu nicht ausreichender körperlicher Betätigung tagsüber
- oder der falschen Zusammenstellung von Lattenrost, Matratze und Bettrahmen,
… die Gründe für Schlafstörungen sind individuell und deshalb auch in allen Altersschichten und Geschlechtern vertreten.
Laut einer Studie erreicht die tägliche Schlafdauer von einem Großteil der Bevölkerung sechs bis sieben Stunden. Experten sind der Meinung, dass sieben oder acht Stunden Schlaf tatsächlich ausreichen, um erholt und frisch in den neuen Tag zu starten. Da aber jeder Mensch ein Individuum ist, kann es auch sein, dass im Bekanntenkreis jemand mit weniger Schlaf auskommt oder viel mehr Nachtruhe benötigt. Eine allgemeine Formel, um ab morgen acht Stunden durchzuschlafen, gibt es nicht, aber es gibt Tipps und Tricks, um nicht mehr auf einen erholsamen Schlaf zu verzichten.
Das Bett im Schlafzimmer: drei Tipps für eine Oase der Ruhe
Auch, wenn es verlockend ist, im Bett zu liegen und bis kurz vor dem Schlafgehen einen Film oder eine spannende Serie zu gucken, ist es schlecht für den Schlafrhythmus. Außerdem beginnen wir anschließend, mit dem Ort der Nachtruhe andere Dinge zu verbinden, wie beispielsweise Aufregung und Spannung.
Gleiches gilt übrigens für Arbeitsmaterialien, da unser Verstand sowohl das Bett als auch die eingenommene Position fortan mit Leistungsbereitschaft in Verbindung setzt. Demnach sollte das Schlafzimmer wirklich nur zum Schlafen oder für gemeinsame Stunden zu zweit genutzt werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, das Bett auch nicht für kurze Entspannungsphasen aufzusuchen. Hierfür reicht das Sofa im Wohnzimmer. Der Körper erhält hierdurch eindeutige Signale: Ausruhen auf der Couch. Schlafen im Bett.
Probleme bleiben übrigens besser auch vor der Schlafzimmertür. Vor dem Zubettgehen eine Diskussion mit dem Partner zu führen, ist weder förderlich für einen erholsamen Schlaf, noch für die Beziehung.
Die Matratze: Wie wichtig ist die Grundlage?
Sie ist die Schicht zwischen Lattenrost und Körper oder bei modernen Boxspringbetten zwischen Untergerüst und Topper, aber immer ist sie eine wichtige Grundlage für den erholsamen Schlaf. Die Matratze ist ein maßgeblicher Einflussfaktor, wenn es um den Schlafkomfort geht. Auswahlmöglichkeiten gibt es genug: Von Federkern über Latex bis hin zu Schaumstoff ist für jeden Geschmack die passende Unterlage dabei.
Jedes Matratzen-Modell hat Vor- und Nachteile, sodass der Schlaf- und Liegekomfort individuell erreicht werden kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Matratze auf den Bau des eigenen Körpers, die Größe, das Gewicht und die Ansprüche anzupassen. Hinzu kommen spezifische Eigenschaften, wie beispielsweise Stützfunktionen, die für Muskeln und Wirbelsäule wichtig sind, oder temperaturregulierende Merkmale, um weder zu schwitzen noch zu frieren.
Dass das Geschäft mit den Matratzen boomt, beweist die facettenreiche Landschaft an Herstellern, Online Anbietern und Shops, die inzwischen sogar einen regelrechten Matratzen-Krieg führen. Grund dafür ist eine Matratze eines amerikanischen Startups. Dieses Unternehmen vermarktete unter einer bis dato relativ neuen Strategie, denn angeblich passte sich diese Matratze jeder Körperform an und war somit ein Universalmodell für jeden Geschmack. Schnell wurde das Konzept von anderen Anbietern adaptiert und inzwischen ist der Krieg der Matratzen zwischen Casper, Emma und Co. ausgebrochen. Dass dabei jedoch eine Tatsache vergessen wurde, fasst der Fachverband Matratzen-Industrie e.V. gut zusammen: Es gibt keine perfekte Matratze – jedenfalls nicht eine einzige, die sich für jeden einzelnen Menschen gleich gut eignet.
Ernährung und Sport: So bringen wir den Körper auf einen „Gute-Nacht-Kurs“
Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für die Gesundheit wichtig. Sie beeinflusst auch das Schlafverhalten. Wer abends zu schwer isst, bekommt Probleme beim Einschlafen. Auch Getränke, wie Kaffee und Alkohol, sind nicht unerhebliche Einflussfaktoren. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sowohl späte als auch schwere Mahlzeiten aus dem Essensplan zu streichen sowie stimulierende Substanzen, wie Koffein und Nikotin, am Abend zu reduzieren. Des Weiteren bringt ein gutes, ausgewogenes Sportprogramm den Körper auf einen passenden „Gute-Nacht-Kurs“. Hierbei gilt es, auf eine gute Balance zu achten, um zwar aktiv zu sein, es jedoch nicht zu übertreiben.
Umgebungseinflüsse, die den Schlafkomfort beeinträchtigen
Sowohl die Raumtemperatur als auch die Lichtintensität im Schlafzimmer beeinflussen die Qualität des Schlafkomforts. Für die meisten Menschen ist es wichtig, in einer dunklen Umgebung einzuschlafen, da zu viel Helligkeit Körper und Geist symbolisiert, dass es noch gar nicht an der Zeit ist, Ruhe zu geben. Ein angenehmes Raumklima ist sehr wichtig, um durchzuschlafen und am nächsten Morgen erholt aufzuwachen. Regelmäßiges Lüften und niedrige Temperaturen sind empfehlenswert, um eine gesunde Schlafatmosphäre zu schaffen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass neben einer individuellen Matratze als Grundlage des Bettes viele weitere Faktoren unseren Schlaf beeinflussen. Schlaffördernd sind beispielsweise persönliche Rituale vor oder während des Schlafengehens. Lesen, eine warme Milch oder Kuscheln mit dem Partner können wahre Wunder bewirken.