Das Wort Shiatsu stammt aus dem Japanischen, ebenso wie Shiatsu selbst, und bedeutet „Daumendruck“. Es hat sich aus der fernöstlichen Philosophie des Taoismus entwickelt, bei der es darum geht, Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht zu halten und die Energien frei fließen zu lassen. Das Ziel ist, die Gesundheit zu fördern, indem alle Aspekte des Menschen gleichermaßen entspannt werden. Der traditionellen chinesischen Medizin zufolge fließt die Lebensenergie in den Meridianen durch den Körper. Jeder hat seine eigene Funktion. Shiatsu dient der Harmonisierung und der Stimulierung der Körperenergie.
Die Leiterin der ABC Shiatsu Schule Dr. Andrea Baumgartner stellt uns einige Shiatsu Übungen vor, mit welchen wir die Behandlung an uns selbst durchführen können.
Shiatsu Übungen für fließende Energie
Das Do In Abklopfen verschiedener Körperpartien soll negative Energien entfernen und den gesunden Energiefluss zum Laufen bringen. Mit der Hand bildest du eine Faust und klopfst mit kräftigen Bewegungen Arme, Beine und andere Körperteile ab. Bei schwer erreichbaren Stellen nimmst du ein Handtuch oder Ähnliches dazu.
Zum Öffnen der 1000 Himmelstore bewegst du entspannt sämtliche Gelenke in sanft kreisenden Bahnen. Du beginnst mit den Handgelenken und kreist diese achtmal in jede Richtung. Anschließend verfährst du mit den übrigen Gelenken genauso. Dadurch werden sie geöffnet und die Energie kann wieder fließen.
Bei den folgenden Shiatsu-Übungen von dem aus Japan stammenden Shizuto Masunaga geht es darum, die Meridiane sowie die entsprechenden Organe zu dehnen.
Übung für die Organe
Bei der A-Übung des Shiatsu stehen die Beine schulterbreit auseinander, du verschränkst die Daumen hinter dem Rücken und hebst sie anschließend Richtung Kopf. Der Oberkörper beugt sich dabei nach vorne. Anschließend verschränkst du die Daumen noch einmal umgekehrt und wiederholst die Übung. So löst du Lunge und Dickdarm.
Die Ausgangsposition der B-Übung ist der Seiza-Sitz, bei dem du dich auf die Fersen setzt, die Knie sind dabei handbreit voneinander entfernt. Zuerst lockerst du vorsichtig den Spann. Anschließend legst du ein Polster hinter deinen Rücken und lehnst dich vorsichtig nach hinten, bis du auf dem Polster liegst. So erreichst du den Magen und Milz Meridian.
Mit der C-Übung erreichst du Herz und Dünndarm. Du sitzt auf dem Boden, die Fußsohlen berühren einander und du ziehst die Füße nah an das Gesäß heran. Dann beugst du den Oberkörper nach vorne und verbleibst einige Atemzüge in dieser Haltung.
Zur Behandlung der Gesundheit von Nieren oder Blase dient die D-Übung. Setz dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, die Fußspitzen zeigen zur Decke. Du führst die Arme in einem Kreis von hinten über den Kopf zu deinen Füßen, der Oberkörper beugt sich dabei ebenfalls in diese Richtung. Dein Rücken sollte möglichst gerade bleiben. Du kannst auch die Zehen mit den Fingern erfassen und dich leicht nach vorne ziehen.
Die nächste Übung im Shiatsu ist das E. Sie dient der Dehnung des Perikard- und Drei-Erwärmer-Meridians. Im Halblotussitz, die Knie eingeschlagen vor dem Rumpf liegend, legst du die Hände mit überkreuzten Ellenbogen auf die Knie. Beuge dich mit runder Wirbelsäule nach vorne. Das Gesäß bleibt dabei auf dem Boden und die Arme werden auseinander gedehnt.
Übung für die Meridiane Leber und Galle
Zur Entspannung von Leber und Galle dient die F-Übung des Shiatsu. Dabei sitzt du gegrätscht und streckst einen Arm nach oben und den zweiten hältst du leicht gebeugt unten. Dann lehnst du dich zur Seite und atmest ein paarmal tief ein und aus, ehe du dasselbe auf der anderen Seite wiederholst. Dabei sollten die Augen zur Decke gerichtet sein, wodurch die Leber zusätzlich entspannt wird.
Alle Übungen findest du im neuen abc Shiatsu Handbuch - klassische Meridiane von Dr. Andrea Baumgartner. Darin sind alle Übungen ausführlich beschrieben und mit entsprechenden Bildern erklärt.