Jeder von uns ist ein bisschen "anders"
Oft höre ich Klagen darüber, dass sich Menschen nicht geliebt oder akzeptiert fühlen, weil sie anders sind - vielleicht mit zwanzig Piercings im Gesicht oder wenn jemand besonders groß oder besonders klein ist, oder, oder, oder. Nun, dann frage ich mal in die Runde, was ist schlimm daran, wenn Menschen anders sind, ich schätze zehn von zehn gefragten würden jetzt sagen: „Daran ist überhaupt nichts schlimm“. Also, ihr die ihr euch ungeliebt und abgelehnt fühlt, weil ihr anders seid, glaube mir, jeder ist „anders“, jeder Mensch ist einzigartig und kennt das Gefühl von Ablehnung, auch die Schönsten, auch die, die immer die tollsten Klamotten anhaben und die dicksten Autos fahren. Ich gehöre zu den Menschen, die man im Allgemeinen als attraktiv bezeichnen würde, ich bin schon oft auf Ablehnung gestoßen, auch gerade, weil ich eben attraktiv bin. Aber ich will hier keine traurigen Anekdoten aus meiner Vergangenheit erzählen, nur eins, ganz kurz, ich war die meiste Zeit meines Lebens Single.
Lass die Erkenntnis darüber, dass du nichts tun musst, um geliebt zu werden, in dir reifen. Du musst weder abnehmen noch teure Kleidung tragen, du musst keinen Waschbrettbauch haben und auch kein Haus oder ein teures Auto. Hör auf, dich nach außen zu orientieren und beginne in deinem Inneren, nach und nach, all deine Beziehungen zu betrachten und lass Liebe dorthin fließen.
Wir gehen mit allem eine Beziehung ein: mit uns selbst, mit unseren Eltern, mit unserem Vorgesetzten, mit den Kollegen, mit unseren Haustieren und manchmal sogar mit unserem Auto. Alle deine Beziehungen sollten gesegnet sein, sollten ein Segen in deinem Leben sein.
Wie oft bist du dabei, dich zu beklagen, dass deine Kollegen oder dein Chef dich nicht korrekt behandeln, ohne zu reflektieren, warum dies so ist. Warum springst du allzu gerne und auf der Stelle in die Rolle des „ach ich armes unverstandenes Opfer“ rein. Dann erzählst du es allen, das Jammern wird, wenn möglich, ganz lange ausgedehnt, ausgeschmückt, zelebriert, es wird sich richtig darin ausgelebt. Dann kannst du endlich zu deiner Freundin oder zu deinem Freund sagen „keiner hat mich lieb“, ach und das fühlt sich plötzlich so gut an, weil dein Freund dich ja so gut versteht, er oder sie nickt zustimmend und bläst in das gleiche Rohr und zusammen fühlt ihr euch frei von Verantwortung. Der „Freund“ wird heutzutage sehr häufig durch soziale Medien ersetzt, dann schauen sehr viele Menschen mitleidig zu dir. Nun, zwei Dinge passieren da:
- Zum einen entsteht ein Gefühl von Verbundenheit oder es verstärkt sich und das gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und innerer Druck baut sich ab. Aber der Preis ist hoch, Mitleid ist eine niedere Energie, in ihr ist weder Heilung noch Erlösung zu finden. Natürlich stimmt es, dass wir ab und an wie gefangen sind im Tal des Jammerns und jeden objektiven Blick für die Situation verloren haben, die Chance darin nicht erkennen und auch nicht die Möglichkeit der Wahl, wir können jederzeit aussteigen und das Jammertal verlassen, es liegt in unserer Hand.
- Das zweite: es schließen sich zwei oder mehrere zusammen und stellen sich gegen die anderen, nun, so entsteht Krieg.
Alles ist im Kleinen ebenso wie im Großen und wenn wir es im Kleinen nicht schaffen, brauchen wir uns auch nicht über den Krieg auf dieser Welt beklagen.