Tipps zum Herbstlaub entsorgen – damit aus Laub Kompost wird

Herbstlaub entsorgen: Warum solltest du Laub nicht einfach liegen lassen?

Wer an seine Kindheit zurückdenkt, kann sich vielleicht auch noch an die wunderbare Zeit im Herbst erinnern, in der die bunten Blätter zu Haufen am Boden liegen und dazu einladen, mit den Füßen durch die Luft gewirbelt zu werden. Früher oder später hatte dieser Spaß jedoch sein Ende, wenn die Straßenreinigung kam oder die Eltern das Laub zusammengerecht und entsorgt haben.

Die Entfernung vom Herbstlaub hat vor allem sicherheitsrelevante Gründe. Denn die Blätter können gerade beim regnerischen Herbstwetter schnell zu einer Gefahr für Jogger, Fußgänger und Verkehrsteilnehmer werden. Beseitigst du die Blätter von Gehwegen und Straßen, kannst du somit die Gefahr von Unfällen verringern. Doch nicht nur Fußgänger und Radfahrer werden dir für deine Mühe danken, sondern auch dein Garten kann auf mehrere Weise vom Sammeln und klugen Entsorgen des Laubs profitieren.

Bleiben die Blätter auf dem Boden liegen, können sie leider auch den Rasen und andere Pflanzen schädigen. Denn sie bilden eine undurchlässige Schicht, die das Sonnenlicht blockiert, und verhindern, dass der Boden darunter ausreichend Luft und Nährstoffe bekommt. Er wird förmlich erstickt. Dies kann zu braunen abgestorbenen Stellen in deinem Garten führen. Gerade auf grünen Rasenflächen solltest du also Herbstlaub immer entfernen. 

Wohin mit dem Herbstlaub? Kompost oder Biotonne?

Bei großen Mengen Laub wird oft empfohlen dieses in der Biotonne zu entsorgen oder es in Säcke zu füllen und zu einem Wertstoffhof zu bringen. Dort wird das Laub zusammen mit anderen organischen Materialen in großen Kompostieranlagen zu nährstoffreichem Humus verarbeitet.

Das Herbstlaub lässt sich aber auch recyceln, indem du es selbst kompostierst oder die isolierenden Eigenschaften der trockenen Blätter nutzt. Du kannst es beispielsweise

• in einer rasenfreien Ecke deines Gartens anhäufen,
• zum Schutz deiner Kübelpflanzen auf dem Balkon nutzen,
• als Mulch auf deinen abgeernteten Beeten verteilen
• und einen eigenen Kompost anlegen.

Gerade, wenn du ein eigenes Grundstück mit einem großen Garten hast, gibt es unzählige Möglichkeiten, das anfallende Laub sinnvoll zu nutzen. Ein Laubhügel beispielsweise bietet Igeln einen super Unterschlupf für den Winterschlaf und ein gutes Versteck für zahlreiche andere Kleintiere. Das trockene Laub eignet sich aber auch wunderbar als isolierende Schutzschicht für deine Balkonpflanzen oder als Mulch auf deinen stillgelegten Beeten. Das Laub schützt die Erde, Wurzeln und Pflanzen dabei nicht nur vor Frost, sondern auch vor Erosion durch Wind und Regen. Zudem bildet der Mulch ein ideales Mikroklima für Bodenbewohner wie Regenwürmer, die das organische Material in nährstoffreichen Humus zersetzen.

Mit dem übriggebliebenen Laub kannst du diesen natürlichen Zersetzungsprozess selbst nachahmen, indem du es kompostierst und später als natürlichen Dünger verwendest. So kannst du einen wertvollen Rohstoff für deine Gartenpflege gewinnen und gleichzeitig für einen gesunden ökologischen Kreislauf sorgen. 

Welche Vorteile hat ein Kompost aus Laub?

Einen eigenen Kompost aus Laub anzulegen, hat viele Vorteile für deinen Garten und die Umwelt. Denn es ist eine nachhaltige Methode, organische Abfälle zu nutzen. Anstatt das anfallende Laub einfach wegzuwerfen, kannst du es in einem Komposthaufen oder Kompostbehälter sammeln und zu wertvollem Humus verwandeln. Dies reduziert nicht nur den Müll, sondern hilft auch dabei, nährstoffreichen Dünger für deine Pflanzen zu schaffen. Gleichzeitig sparst du dir eventuell Geld für die Entsorgung.

Dieser Dünger verbessert die Bodenstruktur, denn er ermöglicht der Erde, Feuchtigkeit besser aufzunehmen und zu speichern. Zusätzlich erhöht Laubkompost die Bodenfruchtbarkeit, da er wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält. Diese Nährstoffe sind essentiell für das Wachstum gesunder Pflanzen. 

Zu guter Letzt sind ein eigener Kompost und der daraus gewonnene Dünger eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pestiziden und Herbiziden. Er kann helfen, den Befall von Schädlingen und Unkraut in deinem Garten zu reduzieren, indem er nützliche Bodenmikroorganismen anzieht, die Schädlinge bekämpfen und das Wachstum von Unkraut hemmen. 

Kurz und knapp: Die Kompostierung von Laub ist eine nachhaltige Praxis, die den Boden verbessert, Pflanzen gesund hält und das ökologische Gleichgewicht unterstützt. 

Welches Laub eignet sich besonders gut zum Kompostieren?

Wenn es um das Kompostieren geht, ist die Wahl des richtigen Laubes von großer Bedeutung. Nicht jedes Laub ist gleichermaßen geeignet für den Komposthaufen. Idealerweise sollten Blätter mit einem hohen Kohlenstoffgehalt und einem ausgewogenen Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C-N-Verhältnis) verwendet werden. Dazu zählt das Laub von

• Ahorn,
• Birke,
• Esche,
• Linde,
• Obstbäumen,
• Robinie
• und Weide.

Wenn du bereits einen Komposthaufen für Küchenabfälle und anderen organischen Müll wie Rasenschnitt hast, kannst du problemlos die schnell verrottenden Blätter dieser Bäume beimengen. Achte aber unbedingt darauf, kein nasses oder befallenes Laub zu verwenden, sondern sammle es am besten gleich nach dem Abfallen vom Rasen auf. Krankes Laub solltest du in der Tonne entsorgen, da die falschen Bakterien und Pilze den Dünger unbrauchbar machen können. Bei feuchtem Laub kann sich schnell Schimmel bilden, weshalb du unbedingt darauf achten solltest, dass dein Komposthaufen im Trockenen steht. Durch regelmäßiges Umgraben förderst du zudem die Luftzirkulation und kannst Fäulnis oder Schimmel schnell entdecken.

Ein weiterer Tipp: Bei einem gemischten Kompost sollte der Anteil an Blättern nicht mehr als 20 Prozent der Gesamtmenge betragen, wenn du ein nährstoffreiches Düngemittel bekommen willst.

Herbstlaub entsorgen: Was solltest du beim Kompostieren von Walnuss- und Eichenblättern beachten?

Anders verhält es sich, wenn du große Mengen an Herbstlaub sowie Eichen-, Kastanien oder Walnusslaub kompostieren willst. Hier lohnt es sich, einen eigenen Laubkompost anzulegen.

Laubsorten wie Walnuss, Eiche oder Kastanie sind sehr stickstoffarm und enthalten hohe Mengen an Gerbsäure, die den Kompostprozess negativ beeinträchtigen können. Die Verrottung kann bis zu zwei Jahre dauern. Um den Verrottungsprozess zu beschleunigen, solltest du das Laub fein zerkleinern. Dafür kannst du einfach einen Rasenmäher verwenden. Fülle das zerkleinerte Laub danach einfach in große Plastiksäcke und gib stickstoffhaltige Materialien wie Rasenschnitt hinzu. Um die Gerbsäure zu neutralisieren, eignen sich Hornmehl, Steinmehl und Algenkalk besonders gut. Sie dienen gleichzeitig als natürliche Kompostbeschleuniger und können den pH-Wert des Düngers und dessen Nährstoffgehalt erhöhen. 

Abschließend verschließt du die Säcke und stichst mit einem spitzen Gegenstand mehrere Löcher in die Seiten. Nach sechs bis zwölf Monaten erhältst du so ebenfalls ein gutes Düngemittel.