Orchideen pflegen - so bleibt die schöne Pflanze gesund und munter

Orchideen pflegen – warum Licht und Temperatur wichtig sind 

Das Geheimnis des Erfolgs bei der Orchideenzucht sowie beim Pflegen von Orchideen liegt in der Auswahl der Pflanzen, die am besten für die jeweilige Umgebung geeignet sind. Die meisten Pflanzenfreunde haben das Problem, dass ihre Orchideen nicht blühen, weil am gewählten Standort das Licht nicht ausreicht oder die Temperaturen zu konstant sind. Das muss bei der Pflege, neben anderen wichtigen Faktoren wie der Auswahl des richtigen Substrats, unbedingt berücksichtigt werden. Dieser Tipp gilt insbesondere für Zimmerpflanzen.

Bei Orchideen wichtig – das Licht testen

Hier ist ein schneller Weg, um das Licht an einem bestimmten Standort für die Orchideenzucht als Zimmerpflanze zu testen: Halte an einem hellen, klaren Sommertag deine Hand etwa fünf Zentimeter über deine Orchidee, um zu sehen, ob ein Schatten auf die Blätter fällt!

• Ein schwacher Schatten deutet darauf hin, dass du hier Varianten mit wenig Licht züchten kannst.
• Ein starker, deutlicher Schatten weist darauf hin, dass genug Sonne vorhanden ist, um Varianten zu züchten, für die ein heller Standort nötig ist.
• Unverbaute Südlagen mit direkter Sonne bieten die meisten Möglichkeiten für den Anbau von Orchideen und sind der beste Standort. Allerdings gedeiht eine Vielzahl von "hellen" und "mittelhellen" Varianten auf Fensterbänken mit westlicher oder teilweise verdeckter Südausrichtung.
• In Ostlage blühen auch Varianten mit geringen Lichtanforderungen.
• Nordfenster bieten oft nicht genug Licht, damit Orchideen ihre Blüten austreiben können. Hier könnte künstliches Licht den Standort geeignet machen.

Die ideale Temperatur für Orchideen finden

Die Einhaltung der Temperaturanforderungen der exotischen Pflanze ist für den Heimzüchter am schwierigsten zu kontrollieren. Das gilt unabhängig davon, ob du sie im Garten oder als Zimmerpflanze anpflanzen willst. Wenn du lernst, wie man Orchideen pflegt, ist es am besten, eine Art zu wählen, die mit deinem gewünschten Standort und dem Raum, in dem du sie aufstellen willst, kompatibel ist. Orchideen sind nicht alle gleich, was die bevorzugten Temperaturen angeht. Sie können in warm, mittel und kühl wachsende Varianten eingeteilt werden.

1. Kühl wachsende Orchideen wie Cymbidium und Dendrobium benötigen Tagestemperaturen von 15 bis 21° Celsius und Nachttemperaturen von mindestens 10° Celsius.
2. Mittelgroße Orchideen wie Cattleya, Oncidium und Paphiopedilum benötigen Tagestemperaturen von 18 bis 24° Celsius und Nachttemperaturen von mindestens 12° Celsius.
3. Warm wachsende Varianten wie Phalaenopsis und Vanda Orchideen bevorzugen Tagestemperaturen von 21 bis 29 Grad Celsius und eine Mindesttemperatur von 15° Celsius in der Nacht und im Winter.

Orchideen benötigen auch jahreszeitliche Schwankungen, um ihre natürlichen Wachstumsbedingungen zu imitieren. Die meisten Orchideen überstehen eine kurze Periode extremer Hitze im Sommer, obwohl dies für die Pflanze eine Belastung ist. Versetze die Pflanze notfalls an einen kühleren Ort, bis die Temperatur sinkt!

Orchideen mögen es wechselhaft. Viele Orchideen bevorzugen einen nächtlichen Temperaturabfall. Bei einigen fördert dies die Blüte. Lass die Fenster im Herbst mehrere Wochen lang nachts leicht geöffnet oder wechsle den Standort! Das sollte ihnen helfen, die Blüten für den Winter und das Frühjahr zu bilden!

So gießt du deine Pflanze richtig und sorgst für prächtige Blüten

Die meisten Zimmer-Orchideen bevorzugen es, zwischen den Wassergaben etwas auszutrocknen. Es gibt auch einige Ausnahmen. Wenn du deiner Pflanze Wasser gibst, solltest du den Topf mit dem Substrat gründlich durchnässen und, hier ist ein wichtiger Tipp, vollständig abtropfen lassen! Pflanzenfreunde, die ihre Orchidee im Wasser stehen lassen, fördern Staunässe.

Gieße am besten früh am Tag mit lauwarmem Wasser, damit bis zum Einbruch der Dunkelheit alles abgetrocknet ist! Hier ist ein wichtiger Tipp: Übergießen ist viel öfter die Ursache dafür, dass deine Pflanze eingeht als zu wenig Wasser! Dieser Tipp gilt sowohl für Orchideen als Zimmerpflanzen sowie für jene, die im Garten gedeihen.

Düngen ist eine gute Idee

Das Düngen gehört zu den absoluten Pflege-Tipps und ist ein wichtiger Aspekt der Orchideenpflege. Die zusätzlichen Nährstoffe durch das Düngen fördern die Blüte der Pflanzen. Füge dem Substrat oder der Erde Dünger immer dann hinzu, wenn die Pflanze aktiv wächst und blüht, aber nicht im Übermaß!

Verwende einen in Wasser lösbaren Dünger, der speziell für Orchideen entwickelt wurde! Hier ist ein Tipp für Orchideen, die in Rinde oder im Garten gepflanzt sind: Verwende einen Dünger mit einem höheren Stickstoffanteil, zum Beispiel 30-10-10 oder 15-5-5! Andere Varianten gedeihen gut mit einem gleichmäßig ausgewogenen Düngerverhältnis wie 20-20-20.

Wende den Dünger gemäß den Anweisungen auf dem Etikett an! Dünge die Pflanze wöchentlich oder zweiwöchentlich, solange sie neues Wachstum zeigt! Anschließend kannst du die Düngung auf monatliche oder zweimonatliche Abstände reduzieren. Nach der Blüte ist es ratsam, die Düngung einzustellen, bis die neuen Blätter zu wachsen beginnen.

Orchideen umtopfen

Viele Orchideenfreunde werden früher oder später feststellen, dass ihre Orchidee plötzlich nicht mehr blüht oder keine neuen Triebe wachsen, obwohl alle geeigneten Wachstumsbedingungen gegeben sind. Dann kann ein Umtopfen erforderlich sein. Im Durchschnitt muss man alle zwei Jahre umtopfen. Wenn du weißt, wie du eine Orchidee richtig umtopfst, kannst du Probleme mit Wurzelfäule vermeiden und Platz für das wachsende Wurzelsystem der Pflanze schaffen.

So funktioniert das Umtopfen für die perfekte Orchideenpflege

1. Nimm die Orchidee aus dem alten Topf und entferne die Erde von den Wurzeln.
2. Weiche die Wurzeln ein, damit du tote oder hohle Wurzeln mit einer sterilen Schere oder einer Handschere schneiden kannst.
3. Möglicherweise kannst du den Orchideentopf wiederverwenden, aber wenn du die Wurzeln nicht wieder hineindrücken kannst, erhöhe die Topfgröße um eine Stufe und füge später entsprechend mehr Substrat hinzu.
4. Halte die Orchidee im Topf fest und füge Orchideen-Erde oder Substrat hinzu, wobei du einen Bleistift oder ein Stäbchen verwendest, um alles zwischen die Wurzeln zu bekommen.
5. Gieße die neu eingetopfte Pflanze anschließend gründlich!

Beim Ein- und Umtopfen von Orchideen sollte man sich von Terrakotta-Töpfen fernhalten - die Wurzeln der Orchidee setzen sich an der Oberfläche fest, was ein späteres Umtopfen schwierig machen kann.

Wie man mit Orchideen-Schädlingen umgeht

Orchideen werden in der Regel nicht von Schädlingen befallen, aber es kommt vor. Um Orchideenschädlinge in den Griff zu bekommen, musst du zunächst herausfinden, welcher Schädling das Problem verursacht. Sie lassen sich in zwei Kategorien einteilen: saugende und beißend-kauende Insekten. Zu letzteren gehören Raupen und Schnecken, die bei der Pflege von Zimmerorchideen nur selten ein Problem darstellen. Saftsaugende Insekten entziehen den Pflanzensaft, wodurch die Fähigkeit der Orchidee, sich selbst zu versorgen, beeinträchtigt wird. Zu diesen Insekten gehören

• Blattläuse,
• Schildläuse,
• Wollläuse,
• Weiße Fliegen und
• Spinnmilben.

Die Schädlinge können in der Regel mit Wasser abgewaschen oder mit insektizider Seife behandelt werden. Inspiziere die Pflanzen täglich, denn je früher du das Problem in Angriff nimmst, desto besser gelingt die Orchideenpflege!