Sportler haben generell ein erhöhtes Risiko, einen Eisenmangel zu erleiden. In Abhängigkeit von der Sportart und vom Trainingsumfang liegt der Eisenverbrauch bei Leistungssportlern bei bis zu 20 mg Eisen pro Tag, das ist das 10-fache im Vergleich mit der Normalbevölkerung. Besonders gefährdet sind jugendliche Sportler, die in der Pubertät einen erhöhten Bedarf an Eisen fürs Wachstum haben, sowie Sportlerinnen, die durch die monatliche Menstruationsblutung zusätzlich Eisen verlieren und dadurch einen erhöhten täglichen Eisenmangel haben.
Symptome bei Eisenmangel beim Sport
Eisen hat für die Energiegewinnung im Körper eine zentrale Funktion. Eisen ist bedeutend in der Bildung von Hämoglobin und Myoglobin (Sauerstoffversorgung der roten Blutkörperchen und Muskulatur) sowie als wichtiger Bestandteil zur Energiegewinnung in jeder einzelnen Körperzelle. Bei Sportlern kommt es daher sehr häufig zu folgenden Symptomen bei Eisenmangel:
- vorzeitige Ermüdung der Muskulatur
- längere Regenerationszeit
- erhöhter Leistungspuls
- unerklärlicher Leistungsknick
- Verschlechterung der Beweglichkeit und Koordination
- Kurzatmigkeit
Im Alltag macht sich der Eisenmangel als chronische Müdigkeit und Leistungsschwäche bemerkbar.
Die Ursache von Eisenmangel bei Sportlern
Ursache für den Eisenverlust bei Sportlern ist vor allem das vermehrte Schwitzen beim Sport, die verstärkte Beanspruchung der Muskulatur sowie eine oft einseitige Ernährung. Durch die Dauerbelastung des Körpers während Phasen von intensivem Training kommt es zu einer Stresssituation für den gesamten Körper. Dadurch wird die Eisenaufnahme über den Darm gehemmt.
Besonders Läufer verlieren immer etwas Blut über kleine punktförmige Mikroblutungen der Darmschleimhaut und der Fußsohlen. Ursachen hierfür scheinen vermehrte Darmbewegungen und mechanische Belastungen zu sein. Durch Einnahme von Schmerzmitteln können sich diese Blutungen sogar verstärken und infolgedessen niedrige Eisenwerte hervorrufen.
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Was tun? Diagnose und Therapie für Eisenmangel beim Sport
Durch einen einfachen Bluttest kann der Eisenmangel festgestellt werden. Allerdings sollte die Blutabnahme, wenn möglich, außerhalb von intensiven Trainingsphasen stattfinden, da es sonst zu falsch erhöhten Werten kommen kann.
Zur Prävention sollte man auf eine eisenreiche Ernährung achten und regelmäßig den Ferritinwert durch einen fachkundigen Arzt kontrollieren lassen.
Besteht bereits ein bekannter Eisenmangel, kann man eine Therapie mit oralen Eisenpräparaten versuchen. Sollte diese unzureichend wirken, bzw. zu Nebenwirkungen führen ist eine Therapie mit Eiseninfusionen empfehlenswert. Dies ist mit Sicherheit die schnellere und wirksamere Möglichkeit, den Eisenspeicher aufzufüllen.
Bei Verabreichung als Eisenspritze in die Vene werden sogar die geltenden Anti-Doping-Richtlinien eingehalten.
Autor: Dr. Yvonne Rottensteiner