Beim Wort "Schattenarbeit" erliegt man oft der Versuchung, zu denken „oh mein Gott, das braucht kein Mensch, richten wir uns doch lieber positiv aus und dann wird das schon.“
Aber stopp! Wer muss sich den positiv ausrichten? Jemand, der schon positiv ist, oder jemand der eher negativ ist? Natürlich B. Ein Mensch, der positiv ist, braucht sich nicht positiv ausrichten, weil er es ja schon ist. Auf die Idee, sich ganz generell nur positiv auszurichten und den anderen, nicht so geliebten Anteilen unseres Selbst keine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, macht man nur dann, wenn man Angst hat. Angst vor seinen eigenen ungeliebten Aspekten, die wir zwar alle haben, aber wollen will sie keiner.
Wie begegne ich meinem Schatten?
Dass Schattenarbeit aber nicht im Schatten und auch nicht im Halbschatten abläuft, ist eher unbekannt. Schattig ist es nur dort, wo wir mit unserer "Aufmerksamkeits-Lampe" unserem Bewusstsein, nie hin leuchten. Sobald wir unser Bewusstsein auch auf unsere schattigen Anteile richten, ist dort kein Schatten mehr! Alle Aspekte, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken, werden klar und sichtbar und können somit nicht im Dunkeln verweilen.
Nun gut, aber einfach hinzugehen und so zu tun, als hätte man keine Angst, seine Aufmerksamkeit auch in die schattigen Ecken zu lenken, geht natürlich auch nicht. Was kann man also tun?
- Genau, Du beleuchtest zuerst Deine Angst davor, überhaupt mal hinzuschauen. Du leuchtest somit immer am besten gleich das an, was jetzt gerade da ist.
- Anstatt dass Du Dich umdrehst und Deinen Ängsten den Rücken zukehrst und geschwind eine Ablenkung suchst, um nicht mit dem unangenehmen Gefühl Angst in Kontakt zu kommen, wendest Du Dich ihr zu und begegnest Deiner Angst. Face to Face.
- Du schaust sie Dir an, Deine Angst, Du gehst auf sie zu und lernst sie kennen.
- Ja, Du tauchst sogar in sie ein und erfährst sie eins zu eins.
- Jetzt, nachdem Du sie Dir mal angeschaut hast, mal geforscht hast, wie sich diese Angst anfühlt, hast Du sie nicht abgelehnt, sondern angenommen. Dadurch verliert sie ihren Schrecken. Du kennst sie jetzt.
Und nein, Du fütterst Deine Ängste dadurch nicht und vermehrst sie auch nicht. Durch Dein Annehmen und fühlen, werden sie sich transformieren. Sie zu unterdrücken, oder so zu tun, als wären da keine Ängste, ist ein sinnloses Unterfangen. Denn sie werden sich, wie alles, was man zu unterdrücken versucht, früher oder später wieder aufdrängen.
Was passiert, wenn ich mich meinen Ängsten stelle?
Du kannst es Dir so vorstellen. Gefühle oder auch Emotionen fließen wie Wasser durch Dich hindurch. Leistest Du Widerstand, dann staut sich das Wasser an und kann nicht weiterfließen. Es kommt zu einem Stau oder einer energetischen Blockade. Leistest Du keinen Widerstand, kann alles im Fluss bleiben, durch Dich hindurchfließen und Dich sogar energetisieren.
Du fühlst, Du bist lebendig.
So und jetzt kommt das Beste: Danach kannst Du Dich, wenn Du möchtest, mit Leichtigkeit wieder positiv ausrichten. Nur ist es dann nicht mehr notwendig. Denn sobald Du auch Deine ungeliebten Gefühle angenommen und integriert hast, wirst Du Dich automatisch glücklich, frei und energetisiert fühlen, weil das Dein Urzustand ist. Und in diesem Zustand hast Du wieder so viel freie Kapazität, dass Du Deinen Zielen mit Freude und Leichtigkeit entgegen gehen kannst.
Also los geht’s! Dunkelkammern erhellen und neue Räume erschließen.
Du möchtest in einer friedlichen Welt leben? Dann zünde Dein Licht an! Für Dich und somit für die ganze Welt.
In Liebe
Aline Brandstetter